Auf der BAU in München glänzte Knauf zum wiederholten Mal mit Abwesenheit. Neue Produkte und Lösungen zeigen die Iphofener lieber auf ihren eigenen »Werktagen«. Dabei ist auch ein neues Selbstverständnis spürbar – weg vom reinen Trockenbauhersteller, hin zum Lösungsanbieter für die perfekte Oberfläche.
Wie schon in den Jahren davor zeigte Knauf auch der BAU 2017 die kalte Schulter. Statt eines teuren Messestands in München geht ausschließlich mit eigenen Produkten der Gruppe auf Roadshow. Zwar lässt sich der Trockenbau-Spezialist die »Knauf Werktage«, die auch heuer wieder an sechs verschiedenen Standorten quer durch Deutschland stattfinden, ähnlich viel kosten wie bis 2007 den Messeauftritt in München. Der Output ist laut Andreas Bauer, Kommunikationsmanager bei Knauf, aber ungleich höher. »Wir können bei den Werktagen deutlich mehr präsentieren und sind viel näher am Kunden.« Ein thematischer Schwerpunkt der Werktage war auch heuer wieder der Schallschutz. Auch heuer waren wieder einige echte Innovationen wie der Wandabsorber Knauf Cleaneo Single Smart am Start, anderes wie etwa die Silentboard, eine Gipsplatte mit außergewöhnlich hohem Schallschutz, ist zwar schon länger am Markt, soll jetzt aber noch bekannter werden in Österreich.
Cleaneo Single Smart
Mit dem neuen Cleaneo Single Smart und seiner Klickbefestigung revolutioniert Knauf die nachträgliche Verbesserung der Raumakustik. Die schlanken und leichten Absorber lassen sich ohne großen Aufwand und vor allem ohne störenden Schmutz als Wand- oder Deckensegel in ansonsten komplett fertige und eingerichtete Räume einbauen. Cleaneo Single Smart verbessert die raumakustische Qualität in Schulen, Kindergärten oder Büros, aber auch in oft von Lärm und Hall geprägten Fluren, Eingangsbereichen oder Umkleidekabinen.
Silentboard
Schon länger auf dem Markt, soll die Silentboard laut Bauer in Zukunft in Österreich eine noch wichtigere Rolle spielen. Mit einem modifizierten Gipskern erreicht die Silentboard nicht nur im Neubau, sondern auch im Bestand außergewöhnliche Schallschutzeigenschaften. Zum Beispiel kann eine einfache Standardkonstruktion mit einem Schalldämm-Maß von 43 dB durch ein Nachrüsten mit der Silentboard auf 69 dB verbessert werden. »Bedenkt man, dass eine Differenz von 10 dB vom menschlichen Gehör als Verdoppelung oder Halbierung des hörbaren Geräusches wahrgenommen wird, spricht die mögliche Verbesserung für sich«, erklärt Bauer.
Knauf Silentboard ist universell einsetzbar – für Trennwände, Unterdecken, Vorsatzschalen oder Wohnungstrennwände. Die als Feuerschutzplatte nach DIN 18180 eingestufte Silentboard ist außerdem gut formbar und lässt sich so einfach wie herkömmliche Gipsplatten verarbeiten.
Mehr als Trockenbau
Abseits der Produktvorstellungen hat sich auf den Werktagen auch gezeigt, dass sich bei Knauf auch ein neues Selbstverständnis breit macht. »Knauf ist mehr als Trockenbau, Knauf liefert perfekte Oberflächen«, skizziert Bauer das neue Selbstverständnis. »Wir haben von der Platte über das Profil bis zur Endbeschichtung alles im Angebot.« Zwar stehe man mit dieser Neupositionierung erst am Anfang, die Nachfrage sei aber bereits gegeben, weil die Anwender gerne im System bleiben. Damit will Knauf nicht mehr nur Trockenbauer ansprechen, sondern auch Malerbetriebe und Heimwerker.