Tuesday, May 13, 2025

Mehrwert für Manager

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Der Kommunikationslösungsanbieter Vodia möchte auch mittels KI die Nutzung der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA) zehn Jahre nach ihrer Einführung im täglichen Arzt-Patienten-Austausch unterstützen.

Foto: Vodia

Das österreichische Gesundheitssystem hat ein Finanzierungs- und Kapazitäten-Problem. Für mehr Effizienz und digitale Vernetzung soll auch die elektronische Gesundheitsakte ELGA sorgen - wenn auch mit Anfangsschwierigkeiten bei ihrer Einführung. „Viele Ärzte waren besorgt und verwiesen auf die ihrer Meinung nach höhere Arbeitsbelastung, mögliche Überwachung und äußerten Zweifel am täglichen Praxisnutzen. Das führte zu einer geringeren Akzeptanz unter Angestellten der Gesundheitsbranche als erhofft, und die Stimmung in den Praxen und Einrichtungen färbte auch auf die Patienten ab“, erklärt Christian Stredicke, CEO von Vodia. Das Unternehmen zählt zu den Technologieführern im Bereich moderner Kommunikationslösungen und beschäftigt sich schon länger mit den Stärken und Schwächen von ELGA.

Neben subjektiven Vorbehalten, die ELGA von Anfang an begleiteten, enthält auch ein Rechnungshofbericht aus dem Herbst 2024 Kritikpunkte. So kam er zu dem Schluss, dass Ende 2023 im Wesentlichen nur Ärzt*innen der Krankenanstalten eBefunde schrieben. Für eine sinnvolle, vollständige Erfassung brauche es aber auch die elektronischen Befunde von niedergelassenen Fachärzt*innen, Radiologie-Instituten und Laboren. Positiv merkte das Prüforgan an, dass eine 2023 noch nicht verfügbare Patient Summary – eine standardisierte Zusammenfassung von grundlegenden medizinischen Informationen zu allen Patienten – im Herbst 2024 beschlossen war, wie es der Rechnungshof empfohlen hatte.

Höherer Praxisnutzen mit effizienter Kommunikationslösung 

Es zeigt sich: Neben der noch nicht vollständigen Datenerfassung hakt es noch beim Abrufen von vorhandenen Daten und auch bei der Kommunikation zwischen verschiedenen Akteuren. Genau hier möchte Vodia ansetzen und sowohl für Ärzte als auch für Patienten Mehrwert schaffen. „Unsere VoIP-Kommunikationslösung kann entweder direkt bei Gesundheitsdienstleistern eingesetzt oder in ELGA integriert werden. Auch eine eigene Kommunikationsplattform für den österreichischen Gesundheitsmarkt aufzubauen ist denkbar“, sagt Vodia-CEO Stredicke.

Während der Arbeitsalltag für Ärzte und administratives Personal etwa durch smarte Anrufsteuerung und Sprachassistenten effizienter werden könnte, sollen auch Patienten rascher an ihr Ziel kommen. So lassen sich beispielsweise Notfälle vorreihen oder Behandlungstermine einfacher buchen, gleichzeitig können Krankschreibungen sowie die Verschreibung von Medikamenten oder auch die Abfrage von Labor-Befunden über die Vodia-Lösung erfolgen. Derzeit befindet sich Vodia in informellen Gesprächen mit dem IT-Service der Sozialversicherung (ITSV), um die Optionen und das Potenzial einer Zusammenarbeit bei ELGA auszuloten.

„Abhängig vom Level der Integration und den technischen Voraussetzungen kann eine erste Lösung inklusive Tests für ein Pilot-Setup bereits binnen fünf Tagen auf die Beine gestellt werden“, betont Stredicke abschließend.

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