Samstag, Juli 27, 2024
"Generative AI" wird als Chance gesehen
Bild: iStock

Kommt "Generative AI" 2024 in der Praxis an? Diese Frage hat der IT-Dienstleister adesso aktuell 100 Führungskräften der österreichischen Wirtschaft gestellt. Das Ergebnis ist eindeutig: Unternehmen bereiten sich jetzt auf eine Welt vor, in der die Nutzung künstlicher Intelligenz künftig so alltäglich sein wird wie heute E-Mails, Instant Messaging oder Collaboration-Tools.

Es könnte der iPhone-Moment für KI werden: Der ChatGPT-Entwickler OpenAI hat einen neuen Store eröffnet, in dem Nutzer selbst erstellte Apps teilen und verkaufen können. Diese sogenannten GPTs, die auf der OpenAI-Technologie basieren, decken die unterschiedlichsten Bereiche ab. Das reicht von KI-basierten Miniprogrammen wie Sprach-Lern-Apps oder Reiseplanern bis hin zu Applikationen für Geschäftskunden. Fakt ist: Trotz Problemen mit fragwürdigen Inhalten, frei erfundenen Fakten sowie Verstößen gegen die DSGVO experimentieren immer mehr Unternehmen mit den Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz und sind sogar bereit, Betriebsgeheimnisse preiszugeben.

adesso wollte wissen, wie Generative AI – kurz GenAI – in den Unternehmen ankommt, welche Rolle Tools wie ChatGPT im Arbeitsalltag spielen und wo Stolpersteine lauern. Aus den 100 Antworten der Studie lässt sich ein Stimmungsbild der österreichischen Wirtschaft zeichnen:

1. Begeisterung für GenAI ist ungebrochen. Die Mehrheit der Führungskräfte ist davon überzeugt, dass die positiven Aspekte von KI überwiegen – sei es bei der Steigerung der eigenen Wertschöpfung oder der Bewältigung des Fachkräftemangels. So sehen 61 Prozent in GenAI-Anwendungen eine große Chance für ihr Geschäftsmodell. 50 Prozent erhoffen sich von Künstlicher Intelligenz eine Lösung für fehlende personelle Ressourcen. 

2. Top-Management macht GenAI zur Chefsache. Und dieses hat allen Grund dazu: Bereits heute schätzen 80 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass sie mindestens eine Stunde pro Woche an Zeit durch den Einsatz von GenAI einsparen. Die neue Technologie löst ihr Versprechen der Effizienzsteigerung also bereits im frühen Stadium der Ausrollung ein. Kein Wunder also, dass 41 Prozent der Befragten bestätigen, das oberste Management ihrer Firma treibe die Implementierung entsprechender Lösungen verstärkt voran.

3. GenAI entwächst der Experimentierphase. Die Studie zeigt auch, dass die Unternehmen nun Schritt für Schritt mit GenAI-Anwendungen durchstarten. Eine überwältigende Mehrheit von 79 Prozent will noch in diesem Jahr entsprechende Lösungen implementieren.

4. Stolpersteine bremsen manchmal aus. Bei aller Euphorie für GenAI sehen die Unternehmen aber auch die Herausforderungen, die KI mit sich bringt. GenAI-Lösungen können ihre Stärken nur dann ausspielen, wenn sie nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur und die Unternehmensprozesse integriert werden. Die fehlende Integration ist für 43 Prozent der Führungskräfte der Grund, warum sie Anwendungen wie ChatGPT noch nicht nutzen. 46 Prozent sehen ganz allgemein keine Einsatzmöglichkeiten für GenAI in ihrem Bereich und 14 Prozent geben an, dass sie sich zu wenig mit der Technologie auskennen.

5. Standortfrage spaltet. Beim Punkt, welche Rolle die Regulierung von KI spielen wird, gehen die Meinungen auseinander. So glauben 15 Prozent, dass der EU AI Act die europäische Wirtschaft im Bereich KI stärken wird. 62 Prozent sagen weder noch. 23 Prozent gehen hingegen davon aus, dass zu strenge Vorschriften den Standort Europa schwächen könnten. Unabhängig davon wünschen sich 76 Prozent der Führungskräfte GenAI-Anwendungen von europäischen Anbietern.

Bild: „Unsere Kunden sind neugierig und beschäftigen sich vermehrt mit KI. Allerdings sehen österreichische Unternehmen, mit denen wir sprechen, neben der Euphorie für GenAI auch die Herausforderungen, die KI mit sich bringt. Unternehmen sehen in GenAI-Anwendungen eine große Chance für ihr Geschäftsmodell, aber sie sind sich auch bewusst, dass GenAI-Lösungen ihre Stärken nur dann ausspielen können, wenn sie nahtlos in die bestehende IT-Infrastruktur und die Unternehmensprozesse integriert werden. Denn nur so profitiert man von den Vorteilen der Technologie und kann die Potenziale insgesamt heben. Dafür wird jetzt die Grundlage geschaffen“, bestätigt Reto Pazderka, Geschäftsführer adesso Austria die Studienergebnisse.

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