Saturday, June 07, 2025

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Eine internationale Zusammenarbeit mit dem World Institute for Nuclear Security (WINS) und dem Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation (VCDNP) stärkt die digitale Resilienz Europas und leistet einen wichtigen Beitrag für einen digitalen Humanismus auf globaler Ebene.

Im Rahmen des zweiten Konferenztages des International Digital Security Forum (IDSF) im Wiener MuseumsQuartier wurde heute ein Schritt zur weiteren Verstärkung der internationalen Zusammenarbeit im Bereich der digitalen Sicherheit gesetzt: Das AIT Austrian Institute of Technology unterzeichnete je ein Memorandum of Understanding (MoU) mit dem Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation (VCDNP) sowie mit dem World Institute for Nuclear Security (WINS).

Beide Vereinbarungen zielen darauf ab, den Herausforderungen einer zunehmend digitalisierten und sicherheitskritischen Welt durch verstärkte internationale Kooperationen zu begegnen – mit besonderem Fokus auf Aufklärung, Kapazitätsaufbau und technologischer Entwicklung in den Bereichen Cybersicherheit, künstliche Intelligenz (KI), Desinformationsbekämpfung sowie der verantwortungsvollen Anwendung neuer digitaler Technologien im sicherheitsrelevanten Umfeld.

Fokus auf Betreiber kritischer Infrastrukturen
Das Memorandum mit WINS bildet die Grundlage für eine engere Zusammenarbeit zur Stärkung der digitalen Resilienz für die Energieproduktion als auch für die Energieverteilnetzinfrastrukturen. Im Fokus steht die gemeinsame Entwicklung praxisorientierter Trainings- und Awareness-Programme, die Betreibern kritischer Infrastrukturen spezifische Kompetenzen im Umgang mit aktuellen und künftigen Cyberbedrohungen vermitteln. Durch gezielte Schulungsformate und den Einsatz moderner Technologien – insbesondere im Bereich Künstliche Intelligenz – sollen Risiken frühzeitig erkannt und sektorübergreifende Sicherheitsstandards nachhaltig gestärkt werden.

„WINS schätzt die Partnerschaft mit dem AIT, die seit ihrem Beginn im Jahr 2018 stetig gewachsen ist. Gemeinsam verfolgen wir das Ziel, die internationale WINS-Gemeinschaft von Praktiker:innen dabei zu unterstützen, die zunehmenden Risiken durch Cyberbedrohungen zu mindern. Wir freuen uns auf die verstärkte Zusammenarbeit in diesem wichtigen Bereich, damit die Reaktion auf Cyberbedrohungen wirksam und nachhaltig ist“, so Lars van Dassen, Geschäftsführer von WINS.

Disarmament, Non-Proliferation und Nuclear Security
Die Partnerschaft mit VCDNP zielt darauf ab, gemeinsame Initiativen zu stärken, die sich im Kontext von höchst kritischen Infrastrukturen mit sicherheits- und geopolitisch relevanten Fragen zum Einsatz moderner digitaler Technologien und der strategischen Stabilität im digitalen Zeitalter befassen. Im Mittelpunkt stehen dabei die sicherheitspolitischen Implikationen von Quantentechnologien, Künstlicher Intelligenz sowie Technologien zur Bekämpfung von Desinformation. Geplant sind gemeinsame Studien, Trainingsformate und öffentlichkeitswirksame Maßnahmen, um sowohl auf institutioneller als auch auf gesellschaftlicher Ebene das Bewusstsein für die Herausforderungen und Chancen digitaler Technologien in sicherheitsrelevanten Kontexten zu schärfen.

„Es ist von größter Bedeutung, enge Verbindungen zwischen Technik- und Policy-Expert:innen zu knüpfen, wenn es um neue digitale Technologien geht. Wir freuen uns auf die Möglichkeiten, die sich durch unsere Partnerschaft mit dem AIT ergeben, um unser fachliches Know-how im Policy-Bereich mit ihrem technischen Know-how zu bündeln. Unser gemeinsames Ziel ist es, internationale Kapazitäten aufzubauen und das Verständnis für die Auswirkungen digitaler Technologien auf die nukleare Sicherung, Nichtverbreitung und Abrüstung zu fördern“, so Elena Sokova, Geschäftsführerin des VCDNP.

Bild oben: Helmut Leopold (Initiator IDSF, Head of Center for Digital Safety & Security at AIT Austrian Institute of Technology), Elena K. Sokova (Executive Director, Vienna Center for Disarmament and Non-Proliferation - VCDNP)

Dialogplattform
Passend zur Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen eröffnete Elena K. Sokova (Executive Director, VCDNP) heute Nachmittag das Themenfeld mit einer Keynote zur Rolle neuer Technologien in der nuklearen Sicherheit. Im Anschluss diskutierten hochrangige Vertreter:innen beider Organisationen – Elena K. Sokova sowie Lars van Dassen (Executive Director, WINS) – im Rahmen der von Donald Dudenhoeffer (Cyber Security Experte, AIT) moderierten IDSF-Session „Digital Transformation and the Security Impact on Nuclear Ecosystems and Non-Proliferation“ die gesellschaftlichen, regulatorischen und technischen Herausforderungen im Spannungsfeld von Innovation und nuklearer Sicherheit gemeinsam mit Paul Smith (Professor an der School of Computing and Communications, Lancaster University, UK), Ulrik Ahnfeldt-Mollerup (Head of Section am UN Office of Counter-Terrorism, UNOCT) und Rodney Busquim (Head of the Information Management Section, Division of Nuclear Security, Department of Nuclear, Safety and Security, International Atomic Energy Agency – IAEA).

Zusätzlich führte das VCDNP einen speziellen Workshop zum Thema „Artificial Intelligence and Cyber Security of High-Risk Critical Infrastructure“ durch, in dem unter der Moderation von Sarah Case Lackner (Senior Fellow, VCDNP) Expert:innen aus Wirtschaft, internationalen Organisationen und Behörden – darunter Szilvia Tóth (Cyber Security Officer, OSCE Secretariat, Transnational Threats Department, Austria), Daniele Sangion (CSO UniCredit Bank Austria) und Stefan Brandl (Direktor für Informationssicherheit bei der Österreichischen Staatsdruckerei) – sowohl Risiken, als auch Chancen von KI im Umgang mit kritischer Infrastruktur erörtert wurden.

Mit der Unterzeichnung der beiden Vereinbarungen unterstreicht das AIT dessen besondere Expertise im Bereich der verantwortungsvollen Entwicklung digitaler Technologien made in Austria und einmal mehr seine Rolle als internationaler Knotenpunkt für Forschung und Kooperation im Bereich der digitalen Sicherheit – und als Brückenbauer zwischen Technologie, Sicherheitspolitik und globaler Zusammenarbeit.

Helmut Leopold, Head of Center for Digital Safety & Security, AIT: „Nur durch einen intensiven Dialog zwischen Technologieentwickler:innen, Policy Making, Behörden und Technologieanwender:innen in einem globalen Kontext kann eine nachhaltige Gestaltung von Technologie im Sinne eines laufenden ‚Technology-Shaping-Prozesses‘ erreicht werden. Dabei muss die Technik dem Menschen dienen, damit wir nicht zu Opfern mangelhaft gestalteter Technik werden. Die neu etablierten Kooperationen im globalen Kontext sind ein wichtiger Beitrag für eine positive digitale Transformation unserer Gesellschaft.“

Andreas Kugi, Scientific Director des AIT: „Digitale Sicherheit ist zentral für den nachhaltigen Erfolg der Digitalisierung. Durch die nun geschlossenen strategischen Kooperationen mit WINS und VCDNP stärken wir nicht nur Österreichs Rolle als internationalen Knotenpunkt für Cybersicherheitsforschung, sondern tragen auch wesentlich dazu bei, globale Standards und Bewusstsein für eine sichere und verantwortungsvolle Nutzung digitaler Technologien weiterzuentwickeln. Am AIT verbinden wir technische Spitzenforschung mit strategischer Vernetzung und setzen somit Impulse für einen global verantwortlichen digitalen Wandel.“

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