Thursday, May 01, 2025

Mehrwert für Manager

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Mit der Eröffnung einer »AI Innovation Factory« will Microsoft gemeinsam mit Partnerunternehmen die KI-Transformation beschleunigen. Aufholbedarf gibt es zur Genüge: Nur ein Viertel der österreichischen Betriebe setzt bereits künstliche Intelligenz ein.

Bild: Microsoft

Beim steirischen Anlagenbauer Andritz wird die autonome Fabrik bald Realität. Auf Basis der digitalen Plattform Andritz Metris wird unterstützt durch Microsoft ein sicheres Daten-Ökosystem geschaffen. In die Maschinen werden KI-Funktionen eingebaut, die etwaige Abweichungen unmittelbar melden und auch gleich Lösungsvorschläge liefern. Österreichs größter Baukonzern Strabag nutzt ein KI-basiertes Risikomanagementsystem, das frühzeitig jene Bauprojekte identifiziert, welche sich zu wirtschaftlichen Fehlschlägen entwickeln könnten. Die Handelskette Spar verwendet Prognosemodelle, um die Lieferketten entsprechend der erwarteten Nachfrage zu optimieren – und dadurch weniger Obst und Gemüse wegwerfen zu müssen.

Das sind nur drei Beispiele, die anschaulich zeigen, in welchen unterschiedlichen Bereichen entlang der Wertschöpfungskette KI-basierte Anwendungen bereits zum Einsatz kommen. Use Cases wie diese dienen künftig in der neu eröffneten AI Innovation Factory als exemplarische Erfolgsgeschichten. Der Wiener Standort von Microsoft fungiert dabei als »zentraler Hub für Begegnung, Zusammenarbeit und Wissenstransfer«. »KI hat das Potenzial, das Geschäftsleben so stark zu verändern wie nur wenige Innovationen zuvor«, wie Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich, betont: »Wir möchten jeden Menschen und jedes Unternehmen dazu befähigen, mehr zu erreichen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass KI verantwortungsvoll eingesetzt wird und für alle zugänglich und verfügbar ist – vom Start-up über KMU bis hin zu Großunternehmen.«

Wertschöpfung steigern
Bis Mai stehen bereits eine Reihe von Workshops rund um Microsoft Copilot auf dem Programm, in denen Interessierte den Umgang mit KI-Assistenten erlernen können und zugleich Einblicke in konkrete Anwendungen bekommen, etwa in den Bereichen Finance, Sales, Marketing, Recht oder HR. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Unterstützung durch Partnerunternehmen: Mit an Bord sind das ETC Enterprise Training Center, das Austria Wirtschaftsservice (aws), Solvion, CANCOM, EY, Avanade, PwC, paiqo, Tietoevry, KPMG, ACP, Oraylis, Crayon und Zühlke.

Betriebe werden bei der Umsetzung ihrer Strategie betreut sowie Proof-of-Concept-Projekte für Förderprogramme nominiert.  Ziel ist es, nicht nur KI-Lösungen zu entwickeln, sondern diese nachhaltig in der Breite der Wirtschaft zu implementieren und so die digitale Transformation in Österreich zu beschleunigen. »Wir kombinieren innovative Technologien mit den spezifischen Anforderungen unserer Kund*innen, um ihnen maßgeschneiderte Lösungen zu bieten. Dies führt zu optimierten Prozessen, gesteigerter Effizienz und nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen«, erklärt Markus Nemeth, Managing Director von paiqo.

Laut einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Economia könnte Österreich seine Wertschöpfung durch den Einsatz von KI-Tools um 18 Prozent steigern. Dieses Potenzial könnte noch deutlich höher ausfallen, da bei der Berechnung der Produktivitätszuwächse vom derzeitigen Stand der Technologie ausgegangen wurde und zu erwartende Weiterentwicklungen nicht berücksichtigt sind. Trotz des großen Hypes in den letzten zwei Jahren kommt KI erst bei einem Viertel der österreichischen Unternehmen zur Anwendung, zwölf Prozent planen einen Einsatz. 90 Prozent haben sich zudem noch nicht mit den entsprechenden Regularien befasst.

Im Bild v.l.n.r.: Hannes A. Schwetz, Programmverantwortlicher AI-Adoption beim Austria Wirtschaftsservice (aws), Hermann Erlach, General Manager bei Microsoft Österreich und Markus Nemeth, Managing Director bei paiqo

Bild: Hannes A. Schwetz (aws), Hermann Erlach (Microsoft Österreich) und Markus Nemeth (paiqo) eröffneten den neuen Hub für KI-Innovation in Wien.