Thursday, May 01, 2025

Mehrwert für Manager

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Bei Lagerhallen, im Bus, auf Schiffen und mit netzdienlichem Verhalten – elektrisch betriebene Mobilität ist emissionsärmer und spart auch Kosten ein. Wie das Gewerbe und der Verkehrssektor auf neue Ladestellen setzen und damit das Zusammenwirken von Erzeugung, Verteilung und Verbrauch von Energie verändern.

Bild: iStock


Gewerbefläche

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Im Solar- und Gewerbepark Mettmach im Bezirk Ried im Innkreis werden Gewerbeflächen auf kurz- und langfristiger Basis vermietet. Das Areal besteht aus fünf Gebäuden, die zu den energieeffizientesten Lagerhallen Österreichs zählen. »Die Hallen bestehen aus einem innovativen Kieferleimholzbau mit bestmöglicher Wärmedämmung und einer integrierten Fußbodenheizung, die durch eine Luftwärmepumpe betrieben wird. Glasfaseranschlüsse sind ebenso selbstverständlich wie zwei Ultra-Schnellladestationen von Moon«, betont Herbert Gotthalmseder, Geschäftsführer des Solar- und Gewerbeparks. Pkw und Lkw können mit bis zu 150 kW geladen werden. Die dafür notwendige Energie kommt vom Dach: Auf allen Hallen befindet sich jeweils eine Photovoltaikanlage mit 200 kWp. Solarstrom, der untertags nicht genutzt werden kann, wird vor Ort gespeichert und steht etwa in den frühen Morgen- und Abendstunden zur Verfügung. Das Speichersystem von Xelectric verfügt über eine Kapazität von 360 kWh beziehungsweise 250 kW. Die E-Mobilitätsinfrastruktur stammt von Moon Power, einer Tochter der Porsche Holding Salzburg.

 

Busladung

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Seit Anfang Juni 2024 sind drei E-Busse der Österreichischen Postbus AG im Auftrag des Verkehrsverbundes Tirol am Sonnenplateau Serfaus-Fiss-Ladis unterwegs. Das Pilotprojekt ist Teil der Strategie, bis 2036 den kompletten öffentlichen Personen-Nahverkehr in Tirol auf nachhaltige Antriebsformen umzustellen. Die Tiwag-Tochter Tiwag-Next Energy Solutions (Tinext) hat dazu in Zusammenarbeit mit den Busbetreibern und der Gemeinde Serfaus den ersten Schritt für eine Ladeinfrastruktur für E-Busse im Tiroler Oberland gesetzt. Die Anlage am Parkplatz in Serfaus bietet für E-Busse zwei DC-Ladesysteme (aktuell jeweils 150 kW Ladeleistung) mit vier Ladepunkten. Die Ladeleistung ist bedarfsgerecht auf bis zu je 300 kW erweiterbar. Auch private Busunternehmen dürfen das Angebot nutzen. Zusätzlich wurden vier AC-Ladesysteme (jeweils 22 kW Ladeleistung) mit acht Ladepunkten für Pkw errichtet. Mit dem Betrieb will Tinext zudem Erfahrungen für die großflächige Versorgung von E-Bussen sowie für die energiewirtschaftliche und systemdienliche Optimierung von Ladesystemen sammeln.

 

Landstrom

Linz AG Hafen LAndstromanlage

Neben Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe an den Anlegestellen an der Donau in Linz und Engelhartszell bietet die Linz AG jetzt auch im Handelshafen Linz Landstromstationen an. Der internationalen Binnenschifffahrt werden zur Versorgung acht Landstromstationen zur Verfügung gestellt – so überwintern jedes Jahr bis zu 26  Fahrgastschiffe in der Zeit zwischen November und April im Linzer Handelshafen. Die Errichtung der ersten beiden Landstromstationen erfolgte bereits 2014 im Bereich Trenndamm, Vorhafen. 2021 erhöhte sich die Anzahl der Stromstationen um vier weitere im Hafenbecken. Anfang 2025 wurden zwei weitere Landstromstationen im Bereich Hafenbecken  2, Südkai, ans Stromnetz angeschlossen. Mit den Stationen werden Lärmemissionen sowie Schadstoffbelastungen deutlich reduziert, da der Einsatz von bordeigenen Dieselaggregaten nicht mehr notwendig respektive nicht erlaubt ist. Die acht Landstromstationen bieten insgesamt 22 Powerlock Anschlüsse mit je 400 Ampere sowie 23 CEE-Anschlüsse mit verschiedenen Stromstärken von 16 bis 125 Ampere.

 

Rückspeisung

Electric car in the parking lot, connected to a charging station

Der Ladeinfrastruktur-Experte The Mobility House wurde gemeinsam mit dem Berater und Softwarehersteller Resource Innovations vom Massachusetts Clean Energy Center (MassCEC) ausgewählt, um ein landesweites Vehicle-to-Everything (V2X) Demoprogramm zu leiten. In dem auf zwei Jahre ausgelegten Projekt wird eine bidirektionale Ladeinfrastruktur aufgebaut. Sie soll die Netzstabilität erhöhen, Energiekosten senken und die Integration erneuerbarer Energien im US-Bundesstaat Massachusetts fördern. Das Programm stellt eine der größten staatlich geführten V2X-Initiativen in den USA dar. Es umfasst die Bereitstellung von 100 bidirektionalen Ladestationen für Haushalte, Schulbusse, kommunale Einrichtungen und gewerbliche Fahrzeugflotten. Die Ladestationen ermöglichen, Elektrofahrzeuge als mobile Energiespeicher zu nutzen und so eine zusätzliche Speicherkapazität von insgesamt etwa 1,5 MW in Massachusetts bereitzustellen. Elektrofahrzeugbesitzer in den USA können sich bis Juni 2025 für das Programm bewerben.