Sonntag, Mai 19, 2024

Unter dem Titel »The Future of Energy« lud Siemens Kunden und Interessierte Anfang Mai zu einem Tag voller Informationen und Innovationen in die Aula der Wissenschaften.

Mehr als 300 Gäste konnte Siemens bei seinem »Energy Info Day« in der Aula der Wissenschaften am 7. Mai in Wien begrüßen. Mittelpunkte des Programms bildeten Fachvorträge, die Präsentationen von intelligenten Energietechnologien in einer begleitenden Fachausstellung sowie eine Podiumsdiskussion mit Wolfgang Anzengruber, Vorstandsvorsitzender der Verbund AG, und Regulator Martin Graf, Vorstand der E-Control. Aus den Gesprächen und Vorträgen wurde schnell klar: Die Anforderungen an die Energieversorgung werden immer komplexer. Sowohl die Wirtschaft als auch die Gesellschaft setzen auf stabile, ressourcenschonende Stromversorgung, die zur Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen beiträgt. Der Trend zu dezentralen Energiesystemen erfordert technologische Innovation sowie neue Geschäftsmodelle.

Denis Imamovic, Geschäftsführer des Bereichs Power Transmission Lines bei Siemens, sieht die Netze weltweit in einem großen Wandel – aus unterschiedlichen Gründen. Auf der Nordhalbkugel sind es erneuerbare Energien, die etwa in Europa in den Erzeugungsmarkt dringen. In den USA wiederum macht teilweise veraltete Technik das Nachrüsten der Stromnetzinfrastruktur erforderlich. In der südlichen Hemisphäre investieren dagegen die Staaten in komplett neue Systeme. »Alle Netzausbauten verfolgen das Ziel, Lasten zu verteilen und Energie kosteneffizient von den Erzeugern zu den Verbrauchern zu bringen«, fasst Imamovic zusammen. »Die Infrastrukturen sind heute wesentlich stärker miteinander verzahnt, als es früher der Fall war. Die Annahme einst, dass man mit dem Ausbau der Erneuerbaren die Netze entlasten wird, hat sich nicht bewahrheitet.«

Station für intelligente Ortsnetze
Mit den wechselnden Energieflussrichtungen und den Last- und Spannungsschwankungen, die von volatiler Stromerzeugung mit Photovoltaik-, Biogas und Windkraftanlagen verursacht werden, steigen auch die Anforderungen an die Netze der Mittel- und Niederspannung. Dabei werden Ortsnetzstationen zukünftig zu den Schlüsselstellen in den Verteilnetzen.

Automatisierte Prozesse
Wurden früher die Ebenen der Verteilnetze eher manuell geschaltet, erlauben regelbare Ortsnetzstationen nun das Management des Niederspannungsverteilnetzes auch aus der Ferne. Zählerdaten, die automatische Kompensation von Blindleistung und Oberwellen sowie die Koordinierung von Einspeisung und Last sind einige der praktischen Features dieser neuen Generation von Ortsnetztrafos. Siemens bietet dazu ein modulares Konzept, das eine unterschiedliche Ausstattung je nach Bedarf gestattet. Basis dieser teilweise oder auch komplett über Fernwartung steuerbaren Station ist die Mittelspannungsanlage 8DJH. Sie regelt selbstständig Schwankungen von +/- 10 % der Netzspannung, die durch PV-Einspeiser ausgelöst werden können.

Mit dem Einzug von Informationstechnologie ist nun auch die mittelspannungsseitige Überwachung und Steuerung von Ortsnetzstationen hinsichtlich der Fehlerortung und einer automatischen Wiederherstellung der Versorgung im Bedarfsfall möglich – inklusive dem Handling von Meldungen aus Niederspannungsebene.

Heimische Wertschöpfung
Gerd Pollhammer, Leiter des Bereichs Energy Management CEE der Siemens AG Österreich, spricht von einem globalen Erfahrungsschatz seines Unternehmens: »Die Probleme der Energiewende treten nicht alle gleichzeitig in einem Land auf. Mit unserem Portfolio und unserer Erfahrung können wir das passende Produkt und den Marktanforderungen gemäß richtigen Lösungen liefern und implementieren.«

Siemens hat in Österreich eine starke Präsenz als Produzent von Transformatoren (siehe http://www.report.at/energie/produkt-a-technik/item/87610-leistungstransformatoren-gross-grau-und-gruen) an den Standorten Weiz und Linz. Weitere Wertschöpfung generiert der Konzern im Bereich der Energieerzeugung: Die Einheit »Industrial Power Plant Solutions« hat die weltweite Vertriebs- und Abwicklungsverantwortung für kleine und mittlere Gasturbinenkraftwerke und bietet maßgeschneiderte Lösungen für Industrie, Kommunen, Öl- und Gasunternehmen, aber auch klassische Kraftwerksbetreiber an. Ein erfahrenes und innovatives Team in Wien entwickelt und liefert Abhitzedampferzeuger für Gas- und Dampfturbinenkraftwerke auf der ganzen Welt.


Technik: Modularer Aufbau

Herzstück der regelbaren Ortsnetzstation ist die Mittelspannungsschaltanlage. Diese kann zusammen mit folgenden Bausteinen modular in ein intelligentes Netz integriert werden:

- Fernwirktechnik
- Unterbrechungsfreie Stromversorgungen
- Kommunikationslösungen mit TCP/IP, GSM/GPRS, UMTS, WiMAX, BPL etc.
- Kurzschluss- /Erdschlussrichtungsanzeiger
- Strom- und Spannungssensoren
- Regelbare Ortsnetztransformatoren
- Power Quality Recorder
- Dezentrales Energiemanagement
- Netzleitsystem für Stadtwerke
- Schaltanlagenvisualisierung
- Anbindung an Netzleittechnik
- Elektronische Zähler

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