Samstag, Juli 27, 2024
Bidirektionales Laden
Der Ford F-150 kann Baustellen mit Strom versorgen. (Fotocredit: Ford Motor Company)

Bei der Elektrifizierung der Firmenflotte steht vor allem die Dekarbonisierung im Vordergrund. Mit bidirektionaler Ladetechnologie bietet sich jedoch ein weiterer Vorteil: Der Fuhrpark wird zum Kraftwerk.

Bidirektionales Laden gilt als Schlüsseltechnologie der Energiewende. Elektrofahrzeuge können damit nicht nur Energie aus dem Stromnetz beziehen, sondern auch zurückspeisen – ins öffentliche Stromnetz (Vehicle-to-Grid, V2G), in Gebäude (Vehicle-to-Home, V2H) oder an Geräte, die an das Fahrzeug angeschlossen sind (Vehicle-to-Load, V2L).

Der Fuhrpark wird somit zum Energiespeicher und kann im Falle eines Blackouts auch als Backup-Stromquelle dienen. Der Akku eines durchschnittlichen E-Autos kann einen Dreipersonenhaushalt mindestens drei Tage als Notstrom­aggregat mit Energie für Waschmaschine, Herd, Kühlschrank oder TV versorgen. Vernetzt mit einer Photovoltaik-Anlage und einer Stationärbatterie, lassen sich auch abseits von Notfällen die Stromkosten erheblich senken. Für das öffentliche Stromnetz können Elektrofahrzeuge als Puffer für die Stabilisierung der Energieversorgung fungieren: Überschüssige Solar- und Windenergie wird in den Autoakkus zwischengespeichert und nachts bzw. bei Windstille zurück ins Netz gespeist.

Vorreiter ist Nissan – der Konzern hat die Technologie wegen der häufigen Erdbeben in Japan bereits seit 2013 im Programm. Ford zog heuer nach und versorgt mit einer Ladebox für den Pick-up F-150 Lightning in den USA beispielsweise Baustellen. Als erster Automobilhersteller konnte sich Honda im November 2022 in Europa als Netzstabilisator zertifizieren. Der VW-Konzern hegt große Pläne mit dem Ladedienst Elli: Schon bald sollen alle ID-Modelle per Softwareupdate in der Lage sein, Strom auch wieder abzugeben. 

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