Samstag, Juli 27, 2024



Ein Dreigespann an zentralen Herausforderungen für die Öl- und Gaswirtschaft macht Accenture in einer aktuellen Studie zum Energiemarkt fest.


Die Klimakrise und der russische Krieg in der Ukraine nehmen die Branche regelrecht in die Zange – Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und die Leistbarkeit von Investitionen werden die Unternehmen die kommenden Jahrzehnte massiv beschäftigen. Auch wenn es tatsächlich zu einem »Peak Oil & Gas« innerhalb der nächsten zehn Jahre kommen könnte, werden Fossile weit darüber hinaus eine wesentliche Rolle am Weltmarkt spielen.

Hans-Peter Schmid, Geschäftsführer Accenture, sieht die internationale Energiewirtschaft derzeit stark auf Nachhaltigkeitsthemen setzen – wie substanziell die Maßnahmen tatsächlich sind, werde sich aber erst weisen. Eine wirklich befriedigende Antwort für den Umbau des eigenen Geschäfts habe die Öl- und Gasindustrie noch nicht, konstatiert Schmid. Die nötigen Investitionen hinken den Klimazielen hinterher, die Industrie müsste ihre Investments global verdreifachen, kommen auch die Autoren der Studie »Reinventing Energy… While Balancing Energy Security & Sustainability« zum Schluss. Eigentlich sollten genügend Ressourcen für eine Energiewende vorhanden sein. Die Industrie produziert aufgrund der hohen Preise derzeit Übergewinne – gut das Zwei- bis Dreifache der Gewinne der letzten Jahre. Die Unternehmen müssten jetzt strategische Maßnahmen glaubhaft machen und Gewinne nicht nur den Anteilseignern zukommen lassen. Gleichzeitig muss die Politik auch die sozialen Herausforderungen im Zuge der Teuerung bewältigen. 



Bild: »Trotz der Ziele zur Emissionsreduktion werden Öl und Gas bis 2050 einen signifikanten Anteil an der Energieproduktion haben«, betont Hans-Peter Schmid, Accenture.


»Wenn man den Energiemix nachhaltig ändern möchte, darf man den Unternehmen Geld nicht wegnehmen«, empfiehlt Schmid. Der Umbau auf ein Null-Emissions-Geschäft und gleichzeitig die Unabhängigkeit von Russland müsse mit entsprechenden Budgets umsetzbar gemacht werden. Er sieht einen großen Kommunikationsbedarf der Industrie gegenüber den politischen Entscheidungsträgern. »Auch die Netzertüchtigung und Investments in erneuerbare Energieträger brauchen tausende Arbeitskräfte – das funktioniert nur mit einem gemeinsam abgestimmten Plan.«

Bilder: iStock, Georg Krewenka

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