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Die Besten auf YouTube
YouTube ist nicht nur die zweitgrößte Suchmaschine der Welt, sondern als größter How-to-Kanal auch die perfekte Spielwiese für Heimwerker und professionelle Verarbeiter. Dennoch wird die Plattform von der heimischen Baustoffindustrie mit wenigen Ausnahmen weitgehend ignoriert. So die zentralen Aussagen einer Analyse der Videoagentur News on Video.

Nach Facebook ist YouTube die zweitälteste Social-Media-Plattform und nach Google die zweitgrößte Suchmaschine der Welt. In Österreich erreichte YouTube im Jahr 2024 7,8 Millionen Menschen, das entspricht 81,6 Prozent der Bevölkerung. Von den meisten Unternehmen wird dieses Reichweitenpotenzial aber nicht oder kaum genutzt. »Unternehmen setzen stark auf LinkedIn und neuerdings auf TikTok, lassen YouTube aber ungenutzt«, erklärt Georg Strotzka von der Videoagentur News on Video. Dabei sei der Trend zum Bewegtbild längst nicht mehr aufzuhalten. Speziell für Anleitungsvideos ist YouTube die perfekte Plattform.
»YouTube ist auch der größte How-to-Kanal der Welt und damit vor allem für den DIY-Markt extrem spannend«, so Strotzka, der exklusiv für den Bau & Immobilien Report die YouTube-Kanäle der heimischen Baustoffindustrie untersucht hat (weitere Branchen folgen). Mehr als 40 Unternehmen wurden u. a. in Hinblick auf die wichtigsten Kenndaten »Reichweite«, »Aktualität« und »Regelmäßigkeit« unter die Lupe genommen, den Gesamtsieg sicherte sich Knauf Österreich.
Die Spitzenplatzierung im (gewichteten) Gesamtranking verdankt der Trockenbauprofi dem Erdrutschsieg in der Kategorie »Reichweite«. Mehr als 16.800 Abonnenten und 103 Videos sorgten für 5,3 Millionen Views. »Wir bieten auf YouTube vor allem Hilfestellung für die Trockenbau-Community an«, erklärt Kommunikationsmanager Andreas Bauer. Damit erreicht Knauf laut Bauer sowohl Heimwerker als auch professionelle Trockenbauer. Sehr erfolgreich seien How-to-Videos, in denen etwa detailliert erklärt wird, wie man eine Trockenbauwand aufstellt. »Jedes Thema ist als Videoserie konzipiert und der Zuseher bekommt die einzelnen Arbeitsschritte auf informative und humorvolle Art und Weise«, so Bauer.
Grafik: Zählt man die Ergebnisse der Einzelkategorien »Reichweite«, »Aktualität & Regelmäßigkeit« und »Interaktion« zusammen, heißt der Gesamtsieger im YouTube-Ranking der Baustoffindustrie Knauf Österreich. Knauf punktet vor allem mit der deutlich höchsten Abonnentenzahl und einer seit 2021 sehr konsistenten YouTube-Strategie.
Auch Wienerberger nutzt YouTube vor allem für Verarbeitungsvideos. »Ergänzend zu unseren Schulungen auf der Baustelle oder den Dachdecker-Seminaren können wir weitere Informationen verteilen, die für die User immer wieder aufrufbar sind«, erklärt Wilfried Lechner, Country Head of Marketing & Communication. Die meisten Zugriffe verzeichnete Wienerberger mit einem Video über die Verlegung eines Ortgangs am Dach. »Mehr als 188.000 Aufrufe sind schon eine starke Zahl«, so Lechner.
Eher zufällig kam Ardex zu YouTube. Ein mit Augenzwinkern gedrehtes Video zu einem neuen Pflasterfugenmörtel ging 2014 durch die Decke. »Die Resonanz auf unseren »Frauenparkplatz« war enorm. Die Idee dahinter: Die Sanierung eines Parkplatzes und die Schaffung einer geschlossenen Fläche, damit sich Frauen ihre Stöckelschuhe nicht mehr beschädigen«, lacht Ardex-Kommunikationsmanager Martin Mayer. Heute nutzt Ardex YouTube für veröffentlichte Produktpräsentationen und Wissensvermittlung gleichermaßen wie für emotionale Geschichten. Besonders erfolgreich sind bei Ardex kurze Videos von 60 bis 90 Sekunden.
Grafik: Die mit Abstand größte Reichweite erzielt der YouTube-Kanal von Knauf Österreich. Für die Reichweite wurde neben der Abonnentenzahl auch die Anzahl der Videos, die Gesamt-Views sowie der Zeitraum des Bestehens des Kanals berücksichtigt. Jüngere Aktivitäten wurden stärker gewichtet als ältere.
Grafik: Durchschnittlich alle fünf Tage veröffentlicht Sopro Bauchemie ein neues Video auf YouTube. In den letzten 90 Tagen wurden die zwölf Videos 1.499 mal angesehen.
Fazit
Trotz einiger positiver Ausreißer nach oben spielt YouTube in der Kommunikationsstrategie der untersuchten Unternehmen offensichtlich eine eher untergeordnete Rolle. Nur acht von mehr als 40 Unternehmen haben mehr als 1.000 Abonnenten. Dabei wäre das Potenzial für alle Unternehmen laut Strotzka enorm. »Es ist davon auszugehen, dass Knauf im nächsten Jahr die 20.000-Abonnenten-Grenze knacken wird. Es spricht absolut nichts dagegen, dass auch die anderen Unternehmen in diese Größenordnung vorstoßen«, ist Strotzka überzeugt. Dafür empfiehlt der YouTube-Profi den Unternehmen vor allem, eine konkrete Kanalstrategie zu entwickeln.
»Wen will ich erreichen, was interessiert die Zielgruppe und welche Inhalte sind dafür passend«, so Strotzka. Bestehender Content muss überarbeitet und neuer entwickelt werden. »Wichtig ist, dass regelmäßig gepostet wird, um neue Abonnenten zu gewinnen und bei der Stange zu halten«, so Strotzka.
Hintergrund: Studiendesign
Für die vorliegende Analyse hat die Videoagentur News on Video die YouTube-Kanäle der über 40 Mitgliedsbetriebe des Verbands der Baustoffhändler Österreichs (Industriemitglieder) analysiert und mit einem eigens entwickelten Algorithmus bewertet. Bei ausländischen Konzernen wurden die Kanäle der Österreich-Töchter analysiert. Waren keine österreichischen Kanäle verfügbar, wurden die Kanäle der (deutschsprachigen) Mutter untersucht. Durchgeführt wurde die Analyse Ende März/Anfang April.
Tipp: Die Detailergebnisse
Die Gesamtergebnisse und -statistiken zu den mehr als 40 untersuchten Unternehmen sowie die detaillierten Gewichtungskriterien gibt es hier:
www.newsonvideo.at/youtube-ranking
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