Sonntag, April 28, 2024

Auch heuer wieder hat der Bau & Immobilien Report führende Baumaschinenhersteller nach spektakulären, herausfordernden oder einfach nur interessanten Einsatzberichten gefragt. Herausgekommen ist ein Sammelsurium nicht alltäglicher Einsätze.


Case: Einsatz im Steinbruch
Burlington Stone, einer der führenden englischen Naturstein- und Schieferproduzenten, hat seine Maschinenflotte für Steinbruch- und Erdbewegungsarbeiten mit einem neuen Case Radlader 1021F auf insgesamt zehn Maschinen vergrößert. Der Case 1021F ergänzt im Burlington Steinbruch in Kirby-in-Furness die vorhandene Flotte aus sieben Radladern vom Typ 921F sowie einem Case-Raupenbagger CX350C und einem Raupenbagger CX470B. Der Case 1021F lädt die geschnittenen Steinblöcke auf Lkw, die sie auf dem Gelände zu den Weiterverarbeitungsanlagen (Zuschnitt, Produktion, Zerkleinerung, Recycling) weitertransportieren. Damit der 1021F größere Steinblöcke bewegen kann, wurde er mit Reifenschutzketten und einer speziellen V-Schaufel ausgestattet. Diese Maschine ist speziell für den Einsatz in der Steinbruch- und Zuschlagstoffindustrie ausgelegt. Sie ist enorm sparsam im Verbrauch und zuverlässig. Dank ihres 320 PS starken, Tier-4-Interim-kompatiblen 9-Liter-Dieselmotors, SCR-Technologie, moderner Kühltechnologie und hoher Kipplasten überzeugt sie durch erstklassige Leistung und Produktivität.

Kobelco: 200 Kesselwagons im Visier
Kobelco-Bagger von Kohlschein punkten auch abseits der klassischen Erdbewegungsarbeiten. So ging der erste SK350 LC-9 Österreichs an die Firma Moser Schrott, wo er für die Zerlegung von mehr als 200 Kesselwagons eingesetzt wird. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, wurden einige Modifikationen am Bagger vorgenommen. Ausgeliefert wird der SK350 LC-9 mit einem breiten LC Laufwerk, kurzem Stiel und Frontschutzgitter. Zudem werden auf der Maschine ein hydraulischer Schnellwechsler sowie eine NPK Multi-Abbruchschere M-38K montiert. Maßgeschneidert für Schrottrecyclingarbeiten, punktet die vier Tonnen schwere Schere mit speziellen Armen durch ein integriertes Druckübersetzungssystem – dem NPK Booster. Dabei ist der Hauptzylinder so konstruiert, dass bei eintretendem Widerstand an den Scherenarmen automatisch der Booster aktiviert wird. So ist die aus hochfestem Stahl hergestellte und 360° drehbare Multi-Abbruchschere bei einer relativ geringen Ölmenge schneller und besitzt nach eigenen Angaben eine höhere Kapazität als vergleichbare Scheren ohne Booster-System. Die übrigen Funktionen des Baggers werden dabei nicht beeinträchtigt. Durch die hohe maximale Kraft von 5.900 kN ist selbst das Zwicken von starken Stahlträgern kein Problem.

Komatsu: Aus zwei mach eins
Beim Zementunternehmen Leube ersetzt der neue HD405-7 gleich zwei ältere Geräte. Mit seiner Nutzlast von 40 Tonnen wird der Komatsu Muldenkipper hauptsächlich im Mergelsteinbruch eingesetzt, um Rohstoffe für die Zementproduktion zu gewinnen. Verglichen mit den beiden alten Geräten, die bezüglich des Baujahres auf die stolzen Zahlen 1988 und 1991 verweisen konnten, freut man sich bei Leube nun über einen modernen und sehr leistungsfähigen Muldenkipper, der alle Abgasvorschriften gemäß EU-Stufe III erfüllt und mit wenig Treibstoff auskommt. Worüber sich Leube-Anrainer sowie Mitarbeiter gleichermaßen freuen dürften, ist die lärmarme Arbeitsweise des Muldenkippers. Neben einer übersichtlichen Instrumententafel, einem luftgefederten Fahrersitz und einer verstellbaren Lenksäule punktet der HD405-7 mit einer integrierten Waage, die mittels Ampel signalisiert, wie die Nutzlast maximal ausgenutzt werden kann. Somit ist der Fahrer jederzeit darüber informiert, ob er sich im grünen Bereich bewegt. Für den HD405-7 wurde mit Kuhn Baumaschinen ein Full-Service-Vertrag vereinbart, der dafür sorgt, dass sich Leube in den nächsten zehn Jahren nicht um die Wartung des Gerätes zu kümmern braucht.

Palfinger: On the Rocks
Drammen Liftutleie, einer der größten Vermieter für Hubarbeitsbühnen aus Norwegen, war auf der Suche nach einer Arbeitsbühne, mit der ein effizientes Arbeiten an Berghängen und Klippen ermöglicht werden sollte. Dank der großen Reichweite fiel die Wahl auf eine Palfinger WT 610, Allerdings nicht als Standardmodell, sondern individuell an die Anforderungen und Bedürfnisse des Kunden angepasst. Neben einem enorm leistungsfähigen Hochdruckkompressor, der auf der Bühne montiert wurde, gehören auch diverse Schutzabdeckungen gegen Verschmutzung an exponierten Stellen und eine spezielle Verstärkung des Schwenklagerarms zur Sonderausstattung. Das besondere Highlight der Maschine ist allerdings der modifizierte Arbeitskorb: Neben einem robusten Dach, das als Schutz gegen Fels- und Geröllbrocken dient, ist der Korb mit einem Gitterboden versehen, um zu vermeiden, dass sich im Arbeitsbereich Schutt ansammelt. Bei herkömmlichen Einsätzen kann der Arbeitskorb jederzeit demontiert und durch einen Standardkorb ersetzt werden.

Rockster: Premiere in Peking
Bürokratie herrscht nicht nur in Europa, auch China hat strenge Auflagen, vor allem wenn es die chinesische Hauptstadt betrifft. Zum ersten Mal in der Geschichte Chinas konnte ein Recycling-Projekt mit Prallbrecher im Herzen Pekings durchgeführt werden. Dank der großen Erfahrung im umweltbewussten Aufbereiten von Asphalt und Bauschutt sowie ausgeklügelter österreichischer Technik ging der Auftrag an die Firma Beijing Yu Long Environment Protection mit dem Rockster Prallbrecher R700S. Insgesamt wurden stolze 5.500 Tonnen Material verarbeitet. Durch die sofortige Wiederverwendung des gebrochenen Materials zum Bau der neuen Straße konnten außerdem hohe Transportkosten und damit verbundene Abgase vermieden werden. Das Bauschuttaufkommen in Peking wird auf rund 40 Millionen Tonnen geschätzt, wovon 90 % durch Einsatz von Brechern wie dem Rockster Prallbrecher wieder aufbereitet und erneut eingesetzt werden könnten. Zahlen, die eindeutig für sich sprechen.

Rubble Master: Leistungsbrechen im ewigen Eis
Um die Sicherheit der  Schifahrer zu gewährleisten, hat die Bergbahnen Saas Fee AG groß in die Planierung der Pisten des Schweizer Gletscherskigebietes investiert. Dabei ging es um ein Gesteinsvolumen von 20.000 m³ auf über 3.000 Meter Seehöhe. Im Vordergrund der Arbeiten stand die Eliminierung von großen Felsblöcken und die Auffüllung von Mulden und Rinnen im Eis. Zum Einsatz kam ein Rubble Master 80GO!. Die größten im Moränematerial eingelagerten Blöcke wurden mittels Hydraulikhämmern auf eine Kantenlänge von 400 bis 500 mm zerkleinert und durch die Hydraulikbagger in den Aufgabetrichter aufgegeben. Eine Herausforderung bildete der Transport des ohne Siebanlage und Rückführband knapp 24 Tonnen schweren raupenmobilen Brechers zum Einsatzgebiet auf dem GIetscher. Dank seiner Motorenleistung von 168 kW konnte der RM 80GO! die 12 km lange und bis zu 30 % steile Piste bis zum Einsatzort auf eigenem Fahrwerk selber bewältigen. Nur auf der steilsten Schlussstrecke war eine Zughilfe durch einen Bagger erforderlich.

Takeuchi: Weltrekord auf der Zugspitze
Die neue Eibsee-Seilbahn auf die Zugspitze wird für einen spektakulären Rekord sorgen. Denn die neue Pendelbahn wird nur noch eine statt der bisher zwei Stützen aufweisen, und diese wird mit einer Gesamthöhe von 127 Metern die weltweit höchste Fachwerkstütze für eine Pendelbahn sein. Wie bereits der Bau der ersten Eibsee-Seilbahn vor über 50 Jahren ist auch der Neubau für die Seilbahnbauer eine große Herausforderung, denn Deutschlands höchster Berg soll den Besuchern auch während der Bauphase zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Der Bau der neuen Bahn erfolgt zunächst parallel zum laufenden Betrieb der Eibsee-Seilbahn. Voraussichtlich im Mai 2017 wird die 1963 in Betrieb genommene Seilbahn ihre letzte Fahrt antreten. Rund sechs Monate dauert dann die Fertigstellung der neuen Eibsee-Seilbahn. Für die Realisierung des Rekordprojekts setzt der Schweizer Seilbahnhersteller Garaventa unter anderem auf einen Takeuchi TB260, einen TB 235 mit Hydraulik Hammer und einen TB23R mit Bohrlafette.

Wacker Neuson: Emissionsfreies Arbeiten
Die Kochertalbrücke in der Nähe von Stuttgart ist mit 185 Metern die höchste Brücke Deutschlands. Seit 2013 wird die Brücke umfassend saniert. Dabei kommt für die Abbrucharbeiten im Inneren des Hohlkastens der 1.128 Meter langen Brücke unter anderem auch ein Bagger 803 dual power von Wacker Neuson zum Einsatz. Mit der Option dual power kann an den Minibagger zusätzlich zum Standard-Dieselmotor das externe elektro-hydraulische Antriebsaggregat HPU8 angeschlossen werden. Dadurch kann der Bagger rein elektrisch und vollkommen emissionsfrei betrieben werden. Auch im Elektroantrieb erfüllt der Bagger alle Anforderungen an einen konventionellen, kompakten Dieselbagger ohne Verlust von Maschinenleistung oder Einsatzflexibilität. Wacker Neuson ist der einzige Hersteller, der eine Lösung für emissionsfreies Arbeiten mit externem Aggregat anbietet.

Wolffkran: Höhenflug in Basel
Das höchste Gebäude der Schweiz, der 178 Meter hohe Roche Bau 1 in Basel, steht unmittelbar vor seiner Fertigstellung. Im Auftrag der Marti AG Bauunternehmung waren auch zwei Wolff-Krane maßgeblich daran beteiligt, den Wolkenkratzer in den Himmel wachsen zu lassen – einer davon mit 204 Metern der höchste Kran in der Schweiz.  An der sich nach oben verjüngenden Seite des Gebäudes kamen gleich zwei Wolff-Krane zum Einsatz, als erster ein Wolff 6023.8. Da die Distanz für eine Abspannung des Laufkatzkrans am Gebäude ab einer gewissen Gebäudehöhe zu groß wurde, wurde der 6023.8 später durch einen Wolff 180 B Wipper ersetzt. Der kompakte Wippkran muss nicht wie ein Laufkatzkran höher als das Bauwerk stehen, sondern kann dank seines steil nach oben aufstellbaren 45 Meter langen Auslegers problemlos an dessen Seiten vorbeischwenken. Zur großen Herausforderung wurde auch die Demontage: Ein umfangreiches Sicherheitskonzept kam zur Anwendung, welches so weit ging, dass die Monteure beispielsweise Werkzeug und anderes Arbeitsmaterial extra am Körper befestigen und zusätzlich Sicherheitsnetze gespannt werden mussten.

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