Sonntag, Mai 05, 2024

Marco Fuchs hat es am zweiten Bildungsweg vom Lehrling bis zum Bauleiter bei Strabag gebracht. Dort schätzt man Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die über diesen Umweg Karriere machen: Sie sind meist sehr ehrgeizig, überdurchschnittlich belastbar und gut organisiert.

Ein Bericht aus der Praxis.

Mein bisheriger Bildungsweg war sicher nicht der einfachste«, sagt Marco Fuchs nachdenklich. Seine berufliche Laufbahn begann er im Jahr 2000 als Maurerlehrling bei der Firma Kurz in Walchsee. Dass er die Karriereleiter bis zum Bauleiter beim heimischen Branchenprimus Strabag emporklettern würde, konnte Fuchs damals nicht ahnen. Möglich wurde dieser Aufstieg durch den zweiten Bildungsweg. Nach der Lehrabschlussprüfung schrieb sich Fuchs im Herbst 2003 an der HTL Bau und Design in Innsbruck für die berufsbegleitende Abendmatura-Hochbau ein. Für die folgenden drei Jahre bedeutet dies Tagwache um 5:15 Uhr und ein Feierabend, der selten um 21:30 Uhr, meistens erst um 23 Uhr begann. Im vierten Schuljahr wechselte Fuchs schließlich von der Baustelle ins Büro. »Als Techniker im Büro hatte ich die Möglichkeit, mich unter der Aufsicht meines Bauleiters auf die Leitung einer Baustelle vorzubereiten«, erklärt Fuchs. Heute kann Fuchs als Strabag-Bauleiter schon auf eine schöne Liste abgeschlossener Projekte blicken, darunter der Neubau eines Bürogebäudes für Rudolf Chemie in Geretsried oder den Bau des Biomasseheizwerkes Miesbach. Aktuell arbeitet Fuchs an einer Wohnanlage für die Neue Heimat Tirol in Innsbruck, am Neubau eines Info Centers für den Brenner-Basis-Tunnel und an einem Zubau beim Jufa-Hotel in Steinach. Dabei werden seine fachlichen und menschlichen Qualitäten nicht nur seitens der Kollegenschaft, sondern auch von den jeweiligen Auftraggebern geschätzt, weiß man bei Strabag. Auch wenn die Karriere von Marco Fuchs einige Umwege genommen hat, stellt dieser Werdegang für seinen jetzigen Arbeitgeber auch ein Qualitätssiegel dar. »Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die diesen mühsamen Weg bestreiten, zeichnen sich oft durch einen überdurchschnittlichen Arbeitseinsatz und Ehrgeiz aus«, sagt Christoph Totschnig, Technischer Bereichsleiter Tiroler Unterland bei Strabag. »Sie sind belastbar, ausdauernd und sehr gut organisiert und effizient in ihrer Arbeit. Und in der Baubranche besonders wichtig: Sie haben einen langen Atem, um Dinge fertigzustellen.«

Ausbildungsschwerpunkte

Wie die HTL Bau und Design in Innsbruck bieten auch andere Anstalten wie die Camillo Sitte Lehranstalt – Höhere Technische Bundeslehr- und Versuchsanstalt in Wien Landstraße berufsbegleitend eine universelle bautechnische Ausbildung im flexiblen Modulsystem. Unterrichtet wird der gesamte Komplex der Bautechnik von Entwurf, Projektmanagement, Einreichung, Polier- und Ausführungsplanung, statischer Berechnung, Bauphysik und Herstellung von Schalungs- und Bewehrungsplänen, Ausschreibung und Vergabe, Mengenermittlung und Kalkulation, Bauleitung und begleitender Kontrolle bis zur Endabrechnung eines Bauwerkes. Im Fokus stehen zeitgemäße Wohnbauten, Büros, Bauten des Handels und des Fremdenverkehrs. Neben Neubauten liegt das Augenmerk auch im immer wichtiger werdenden Bereich der Sanierungen. »Besonders beachtet werden Grundsätze der Ökologie sowie die neuesten technologischen Entwicklungen«, heißt es seitens der Camillo Sitte Lehranstalt. Ein hoher Stellenwert kommt zudem der sprachlichen Kompetenz und der politischen Bildung zu. Damit sollen am Ende des zweiten Bildungsweges Absolventinnen und Absolventen stehen, die sowohl fachlich als auch menschlich in der Lage sind, den hohen Anforderungen einer leitenden Tätigkeit im Baubereich zu entsprechen. 

Zur Info:

Abend-HTL Bau & Design. An der HTL Bau und Design in Innsbruck hat der heutige Strabag-Bauleiter Marco Fuchs neben einer fundierten Allgemeinbildung auch einen praktischen Fachunterricht absolviert. Insgesamt 176 Wochenstunden waren in den fünf Jahren zu absolvieren. Die Schwerpunkte liegen auf den Fächern »Baukonstruktion« (29 Stunden), »Projekt« (19 Stunden), »Statik und Stahlbetonbau« (16 Stunden) sowie »Angewandte Mathematik« (16 Stunden).

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