Eine seit Jahrhunderten im alpinen Raum gelebte Tradition hat in der jüngeren Vergangenheit ein Revival erlebt: hinterlüftete Fassadenarchitektur. Im August 2008 gründeten Hersteller und Verarbeiter mit dem Österreichischen Fachverband für hinterlüftete Fassadenarchitektur ÖFHF eine zeitgemäße Interessensvertretung.
Das Ziel des Fachverbands ist seit der Gründung gleich geblieben: dem Thema eine größere Aufmerksamkeit im öffentlichen Diskurs zu verschaffen, die Vorzüge dieser architektonischen Lösung herauszuarbeiten und die Qualitäten der vorgehängten, hinterlüfteten Fassaden weiter zu verbessern. Als wesentlichen Erfolg nennt der Vorstandsvorsitzende des ÖFHF, Anton Kogler, die Formulierung eines Regulativs. An der Normierung arbeitet der Verband maßgeblich. »Es ist durchaus denkbar, dass es zu einer Einführung einer Ö-Norm kommen wird«, erklärt Kogler. Damit soll der nächste Schritt gelingen, nämlich die Gründung eines europäischen Dachverbands zur VHF. So soll die Fachbranche eine stärkere Position in Brüssel erhalten.
In den fünf Jahren des Bestehens galt es vor allem, sich in Österreich als zentrale Anlaufstelle zu profilieren. »Es wurde mehr Bewusstsein geschaffen für die hinterlüftete Fassadenarchitektur und wir haben uns als fachliche und strategische Beratungsstelle etabliert«, fasst Kogler die Leistung des Verbands zusammen. Die Akzeptanz innerhalb der Fachbranche ist ausgesprochen hoch, derzeit zählt der Verband 49 Mitglieder. Beinahe alle relevanten Unternahmen seitens Industrie und Verarbeitung sind im ÖFHF vertreten. So fungiert der Verband als Schaltstelle zwischen Grundlagenforschung und den einzelnen Mitgliedern. »Schon heute die Anforderungen von morgen zu berücksichtigen und Fassaden zu ermöglichen, die den Ansprüchen an Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Komfort entsprechen – das ist eine der Visionen, die der ÖFHF stetig verfolgt«, erklärt Anton Kogler das Credo der Interessensgemeinschaft.