Montag, Oktober 07, 2024

Eine Woche lang stand München ganz im Zeichen von Baggern, Radladern und Kranen. 530.000 Besucher lockte die Bauma auf das Messegelände in der bayrischen Hauptstadt. Am Ende wurde fast überall positive Bilanz gezogen. In die teils euphemistisch anmutenden Resümees ­mischen sich aber auch kritische Stimmen.

 

Schon im Vorfeld der Messe zeichnete sich deutlich ab, dass die Bauma 2013 mit einigen Superlativen aufwarten können wird. Früh stand fest, dass in Sachen Ausstellerzahl und Fläche Bestwerte erreicht werden. Und auch auf die Besucher war Verlass. Rund 530.000 Gäste aus über 200 Ländern strömten an den sieben Veranstaltungstagen auf das Gelände der Messe München. Dass dabei nicht nur die Quantität, sondern auch die Qualität stimmte, erfuhr Klaus Dittrich, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe München, in zahlreichen Gesprächen mit den Ausstellern: »Die Unternehmen waren von der Qualität und Internationalität der Besucher begeistert. Es wurden gute Geschäfte gemacht. Mit mehr als 200.000 Besuchern aus dem Ausland lag die Zahl internationaler Gäste so hoch wie nie zuvor. Der Zuspruch dieses Jahr war einfach überwältigend.« Die Top-Ten-Besucherländer waren Deutschland, Österreich, Schweiz, Italien, die Russische Föderation, Frankreich, die Niederlande, Großbritannien, Schweden und Polen. Das bauma-Partnerland Indonesien war mit einer hochrangigen politischen Delegation und gut 800 Besuchern ebenfalls stark vertreten.

Zufriedene Österreicher

Auch ein kurzer Rundruf des Bau & Immobilien Reports bei heimischen Ausstellern zeigt, dass Dittrich mit seiner positiven Einschätzung richtig liegt. Für Friedrich Mozelt, Vorsitzender der Geschäftsführung von Zeppelin Österreich, hat die Messe die Erwartungen mehr als erfüllt. »Wir hatten sehr viele Kunden, die von den Produkten und Produktneuheiten begeistert waren.« Sogar von spontanen Messeverkäufen kann Mozelt berichten und betrachtet die Messe als Bestätigung, auf dem richtigen Weg zu sein. »Innovative Produkte verbunden mit dem Zeppelin King Size Service sind am Markt gefragt.«

Auch für Thomas Schmitz, Geschäftsführer und Head of Volvo CE Central Europe Group, war die Bauma 2013 ein voller Erfolg. »Wir konnten uns eindrucksvoll als Unternehmensfamilie mit Angeboten ›aus einer Hand‹ präsentieren«. Neben den klassischen Baumaschinen standen bei Volvo auch die Trucks mit der Präsentation des neuen FMX-Baustellen-Lkw und Volvo Penta mit innovativer Motorentechnik im Fokus.«
Ebenfalls rundum zufrieden mit dem Messeverlauf zeigt man sich bei Liebherr. Aus der Sparte Erdbewegung waren schon an den ersten Messetagen Verkaufserfolge zu vermelden. Richtig gut verkauften sich auch die Liebherr-Krane. Weit über 100 Turmdreh- und Fahrzeugkrane konnten auf der Bauma verkauft werden. Starke Nachfrage kommt zum Beispiel aus Westeuropa, Indien, Süd- und Nordamerika, Großbritannien, Russland oder Australien. Auch zahlreiche Besucher aus Österreich gaben sich am wie immer beeindruckenden Messestand von Liebherr ein Stelldichein.

»Der Kundenzustrom aus Österreich, den wir uns erhofft haben, ist eingetreten. Der Liebherr-Messeauftritt hat dazu beigetragen unsere Kunden im Neugerätebereich und auch in den ergänzenden Bereichen Kundendienst sowie Serviceleistungen zu überzeugen. Erfreulicherweise konnten zahlreiche Direktabschlüsse und viele Geschäftsanbahnungen verzeichnet werden«, berichtet Johann Kreuzberger, Leiter Vertriebsmarketing bei Liebherr Österreich.

Kritische Stimmen

Nicht ganz so euphorisch, und in einigen Fällen vielleicht auch realistischer, sieht die Sache Stefan Kuhn. Der Geschäftsführer von Kuhn Baumaschinen wirft einen deutlich differenzierten Blick auf die Bauma als seine Kollegen. »Die Bauma ist zwar unbestritten die weltweit wichtigste Messe für unsere Branche, wirtschaftliche Impulse darf man sich aber keine erwarten.« Es handle sich vielmehr um eine Informationsmesse. »Ob Kunden kaufen oder nicht, ist von ihrem Auftragsstand abhängig und nicht davon, ob gerade eine Messe stattfindet.« Dass man im deutschsprachigen Raum mit der Performance der Branche derzeit aber durchaus zufrieden sein kann, bestätigt auch Kuhn. »Ver­glichen mit anderen Märkten sind der deutsche, österreichische und schweizerische Markt relativ stark und konstant.« Spanien etwa ist mit knapp 50 Millionen Einwohnern derzeit auf einem ähnlichen Niveau wie Österreich. »Der österreichische Baumaschinenmarkt hat das Niveau von 2007/2008 noch nicht ganz wieder erreicht. Wir können aber durchaus positiv in die Zukunft blicken.«

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