Samstag, Dezember 09, 2023

Lange Zeit war das Kraftwerk Hieflau deutlich unterdimensioniert. Die Hälfte des Jahres floss mehr Wasser zu, als aufgrund des zu kleinen Stollens energetisch genutzt werden konnte. Jetzt wurde das Kraftwerk erweitert. Damit können jetzt 30.000 Haushalte ein Jahr lang mit Strom versorgt werden.

Von Juni 2007 bis Mai 2010 dauerten die Arbeiten für die Erweiterung des Kraftwerks Hieflau. Für den Untertagebau zeichnete die Arge Erweiterung KW Hieflau – bestehend aus Strabag, Jäger und Frutiger – verantwortlich, sämtliche Obertagearbeiten wurden von der Strabag Direktion IE ausgeführt, was in etwa einem Drittel des Gesamtauftragsvolumens von 46 Millionen Euro entspricht.
Im Wesentlichen wurde im Aufstaubereich Gstatterboden aufgrund der höheren Durchflussmenge das Einlaufbauwerk erweitert, dazu ein Wehrkraftwerk errichtet und eine Fischmigrationshilfe hergestellt. Zudem wurden der 500 m lange Oberwasserkanal saniert und die Einlauf- und Auslaufbereiche beider Stollen neu gestaltet. Zu den weiteren Aufgaben gehörte auch die gesamte Materiallogistik des Ausbruchmaterials des von der Arge hergestellten 5,6 Kilometer langen Frässtollens, mit dem das Gelände im Bereich des Wagspeichers neu gestaltet wurde. Ein Großteil der Arbeiten wurde in einer Abstellphase des Kraftwerks Hieflau im Sommer 2009 durchgeführt.

Arbeiten am Oberwasserkanal
Da der Einlauf in den Oberwasserkanal nicht für die zukünftige Ausbauwassermenge ausreichend dimensioniert war, musste der ca. 30 m breite bestehende Einlaufbereich um 50 % ausgebaut werden. Aus strömungstechnischen Gründen bedingte die Verbreiterung eine komplette Neuherstellung der ersten 65 m
des Übergangbereiches zum Oberwasserkanal sowie eine Anbindung mit dem neuen Wehrkraftwerk.
Zur Herstellung der Gründungsarbeiten und für die Wasserhaltung und Baugrubensicherung während der Anschlussarbeiten 2009 war eine entsprechende Baugrubenumschließung erforderlich. Ausgeführt wurde während eines einwöchigen Stauraumabstaues im Herbst 2008 ein Spundwand-Fangedamm, bestehend aus ca. 2.000 m² Spundwänden mit 17 m Bohlenlänge. Die Gründung der Verbreiterung des Einlaufes erfolgte mittels Bohrpfählen.
Dazu wurden über die gesamte Länge des Wasserkanals die Betonplatten abgetragen, der Unterbau erneuert und die Platten im Pilgerschritt mittels Nassspritzbetonverfahren wiederhergestellt.

Anbindung Stollen I und Stollen II
Bei den Stollenportalen wurden zunächst die Einschnitte mit Spritzbeton gesichert. Aufgrund der schlechten Tragfähigkeit des Baugrundes im Bereich des oberen Stollenportals wurde die Einlauftrompete auf HDBV-Säulen gegründet. Des Weiteren wurde der Anschlussbereich zum Oberwasserkanal großflächig mit Rüttelstopf- und Betonstopfsäulen verbessert, um eine möglichst homogene Bettung zu erzielen. Nach dem Betonieren der Ein- und Auslauftrompeten (mit vorgefertigten Holzschalungen) erfolgte die Herstellung der Bodenplatten und der im Grundriss klothoidenförmig verlaufenden Gerinnewände, deren Vertikalneigungen von 33° bis 90° variierten. Die Gerinnewände wurden zum Teil im Gleitverfahren hergestellt. Die dazugehörigen Dammschüttungen vervollständigten die neuen Einlaufbereiche. 

 

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