Freitag, September 13, 2024
Bauboom in Osteuropa
Das Werk in Cristeşti, Rumänien, wurde erst kürzlich ausgebaut. (Credit: SW Umwelttechnik)

Trotz der international schwachen Baukonjunktur erzielte die SW Umwelttechnik im ersten Halbjahr ein stabiles Ergebnis. Ein Groß der Aufträge kommt aus Ungarn und Rumänien.

Mit 53,8 Millionen Euro ist der Umsatz zwar leicht gesunken - den großen Rückgang im Wohnbau konnte das Unternehmen aber durch eine Steigerung im Tiefbau ausgleichen. „Die Bedienung von unterschiedlichen Kundengruppen und eine flexible Unternehmenssteuerung waren und bleiben erfolgsentscheidend“, erläutert Klaus Einfalt, Vorstandsmitglied der SW Umwelttechnik, bei der Verkündung der Zahlen fürs erste Halbjahr 2023.

Segmententwicklung

Im Geschäftsbereich Hochbau und Wohnen sank der Umsatz der SW Umwelttechnik um 17 Prozent auf rund 32 Millionen Euro, liegt damit aber immer noch über dem Wert von 2021. Neben bestehenden und auslaufenden Aufträgen konnten die Rückgänge im Wohnbausektor vor allem durch die elfprozentige Steigerung im Geschäftsbereich Tiefbau und Verkehr ausgeglichen werden. Mit 21,5 Millionen Euro Umsatz habe das Segment einen Teil der Abflachung wettgemacht, so das Unternehmen.

Erwirtschaftet wurde der Umsatz mit 54 Prozent aber vor allem in Ungarn, Aufträge in Österreich erzielten nur einen neunprozentigen Anteil am Konzernumsatz. Mit Rumänien ist ein weiterer wichtiger Markt in Osteuropa entstanden: mit einem Zuwachs von + 11 Prozent konnte die SW Umwelttechnik hier rund 35 Prozent des gesamten Umsatzes erwirken.

SW Umwelttechnik-Vorstand Klaus Einfalt spricht von einem „sehr zufriedenstellendes Ergebnis“ trotz turbulenter wirtschaftlichen Zeiten. (Foto: SW Umwelttechnik)

Expansion in Rumänien und Ungarn

Dazu passend wird die strategische Expansion der Gruppe in Osteuropa weiter vorangetrieben. Mit der im Juni offiziell eröffneten Werkserweiterung im rumänischen Cristeşti wurde eine zusätzliche Produktionsfläche von rund 5.000 Quadratmetern geschaffen. Auch die Erweiterung des Werks in Budapest läuft laut Angaben der SW Umwelttechnik planmäßig und soll mit Anfang des Jahres 2024 in Betrieb gehen. Der gesamte Mitarbeiter*innenstand stieg auf 709 Personen - hauptsächlich durch die Erweiterung in Rumänien. Die SW Umwelttechnik beschäftigt dort 331 Mitarbeiter*innen, 319 in Ungarn und 59 Menschen in Österreich.

Jahresausblick

Der Vorstand der Gruppe blickt trotz der konjunkturellen Lage optimistisch in den Herbst: Durch die eigene strategische Anpassungsfähigkeit sieht man sich gut auf die vorherrschenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorbereitet. „Zudem konnten wir für das 2. Halbjahr unsere Produktionskapazitäten in Ungarn durch einen Großauftrag auslasten. Auch in Rumänien ist eine gute Auftragslage zu verzeichnen. Vor allem im Bereich der Brückenträger können wir die technischen Möglichkeiten einer im Jahr 2022 neu investierten Anlage voll ausschöpfen“, freut sich Vorstand Klaus Einfalt. Für das Gesamtjahr 2023 erwarte man darum ein ähnliches Umsatzniveau wie im Vorjahr.


Zahlen

Im Vergleich zum Vorjahresergebnis (1. Halbjahr 2022) ist der Umsatz der SW Umwelttechnik um 8 Prozent rückläufig. Dabei sanken das Gesamtvolumen und die Margen, zusätzlich kam es aufgrund der volatilen Energiepreise zu starken Kostenschwankungen. Die Betriebsleistung beträgt 55,6 Millionen Euro (VJ 60 Millionen), das EBIT liegt bei 5 Millionen Euro (VJ 6,2 Millionen Euro). Das Finanzergebnis fällt aufgrund der Erholung des ungarischen Forints gegenüber dem Euro mit -0,8 Millionen Euro dafür besser aus als im Vergleichszeitraum. Das EBT liegt bei 4,2 Millionen Euro, das Ergebnis nach Steuern bei 3,6 Millionen Euro.

Meistgelesene BLOGS

Mario Buchinger
07. August 2024
Der Ruf nach Resilienz in den Lieferketten wird lauter. Nach den Erfahrungen einer weltweiten Pandemie und den immer deutlicheren Auswirkungen der Klimakrise scheint das sinnvoll. Doch was macht eine ...
Nicole Mayer
05. Juli 2024
Im Juni wurden am qualityaustria Excellence Day und der Verleihung Staatspreis Unternehmensqualität die Preisträger*innen 2024 verkündet. Die Sieger*innen im Überblick• Staatspreis Unternehmensqualitä...
Redaktion
10. Juli 2024
Ende April wurde das EU-Lieferkettengesetz verabschiedet. Dieses ambitionierte Gesetz verpflichtet Unternehmen mit mehr als 1000 Beschäftigten und einem Umsatz von über 450 Millionen Euro, Menschenrec...
Firmen | News
27. Mai 2024
Die Zeiten, in denen man eine Bankfiliale besuchen musste, um sich über finanzielle Produkte zu informieren, sind längst vorbei. Heute, in einer Ära, in der praktisch jede Information nur einen Klick ...
Bernd Affenzeller
02. Juni 2024
Am 9. Juni findet in Österreich die Wahl zum Europäischen Parlament statt. Überschattet wird der Wahlkampf derzeit von Vorwürfen gegen die grüne Kandidatin Lena Schilling. Trotz der heftigen Turbulenz...
Alfons A. Flatscher
02. Juni 2024
Elon Musk, Tesla-Gründer und Twitter-Eigner, ist immer gut für Sager. Jetzt wurde er gefragt, wer denn im November die Präsidentenwahlen gewinnen werde: Biden oder Trump? Er habe keine Ahnung, antwort...
Firmen | News
31. Mai 2024
Im Mai machte der Roadshow-Truck von Huawei Halt in Wien. Am Wilhelminenberg konnten sich Interessierte über einige der fortschrittlichsten Technologien des globalen Unternehmens informieren.Im Frühli...
Alfons A. Flatscher
01. Juli 2024
Willkommen im 21. Jahrhundert, wo Homeoffice und Co die Arbeitswelt revolutionieren. Was einst als Extra galt, ist durch die Pandemie zur Norm geworden. Der Küchentisch wird zum Schreibtisch, die Jogg...

Log in or Sign up