Samstag, Oktober 05, 2024
Die IT-Werkzeuge der Architekten

Die alljährliche Umfrage des Bau & Immobilien Report zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Architekturbüros tatsächlich zum Einsatz kommen. Bei der Planungssoftware setzt sich auch heuer wieder ArchiCAD vor dem klassischen AutoCAD durch, bei der Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware hat Auer Success die Nase vorn.

Die jährliche Report-Umfrage zeigt kleinere Verschiebungen in der Welt der CAD-Software. Mit einem Marktanteil von 33 % sicherte sich zwar auch heuer ArchiCAD aus dem Haus der Nemetschek-Tochter Graphisoft wie in den Jahren zuvor den Platz an der Sonne. Allerdings hat sich der Abstand zum Autodesk-Klassiker AutoCAD, das hartnäckig den zweiten Platz verteidigt, deutlich vergrößert. Platz drei geht erstmals an Revit, das Allplan und Abisplan in diesem Jahr hinter sich lassen kann. Abisplan ist weiterhin das einzige Programm mit relevantem Marktanteil, das nicht aus dem Hause Nemetschek oder Autodesk stammt. Rund drei Viertel der heimischen Architekten vertrauen auf ein Produkt der beiden Platzhirsche.

Besonders erfreulich für Hersteller ist die hohe Zufriedenheit der Architekten mit den von ihnen verwendeten Programmen. Die glücklichsten Kunden haben Allplan und ArchiCAD mit einer Durchschnittsnote von 1,2, aber auch der Fünftplatzierte AutoCAD ist mit einer Durchschnittsnote von 1,4 mehr als ordentlich bewertet.

Wechselbereitschaft gestiegen

Trotz der hohen Zufriedenheit mit den Produkten ist die Bereitschaft für einen Softwarewechsel gegenüber den letzten Jahren noch einmal gestiegen. Fast elf Prozent (2019: zehn Prozent) der befragten Architekten geben an, ernsthaft über eine neue Software nachzudenken. 2018 waren es nur fünf Prozent. Überraschend ist, dass nicht nur BIM-fähige Lösungen wie ArchiCAD oder Revit neu ins Haus kommen sollen, sondern auch das klassische AutoCAD für Architekten eine Überlegung wert ist. Dabei wird die Rolle, die BIM schon heute im beruflichen Alltag spielt, von Jahr zu Jahr größer. Gaben 2018 gerade mal 15 % an, dass BIM schon heute eine »große« oder »sehr große« Rolle spielt, waren es im letzten Jahr schon knapp 30 %. Heuer ist dieser Wert noch einmal kräftig auf knapp 40 % gestiegen (siehe auch Seite 26–27).

Auer Success vor ABK

Bei der Frage nach der bei den Architekten beliebteste Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware macht auch heuer wieder Auer Success das Rennen. Jeder fünfte Architekt vertraut auf den Klassiker aus dem Hause Nemetschek. Dahinter folgt ABK und schon auf Platz 3 mit Nevaris ein weiteres Produkt aus dem Hause Nemetschek.

Ähnlich wie bei den CAD-Programmen ist auch die Zufriedenheit mit der AVA-Software enorm hoch. Bei der AVA-Software spiegelt sich die hohe Kundenzufriedenheit auch in der Wechselbereitschaft der Architekten wider. Nicht einmal sechs Prozent denken ernsthaft darüber nach, sich eine neue Software ins Haus zu holen.

Hintergrund: Für die vorliegenden Ergebnisse hat der Bau & Immobilien Report 174 Architekten mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews befragt.

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