Mittwoch, Mai 08, 2024

Der Immobilienentwickler UBM will sich in Zukunft verstärkt auf Hotelprojekte fokussieren. Jüngstes Projekt ist ein 4-Sterne-Hotel in Danzig – unweit der berühmten Lenin-Werft, in der Lech Walesa gearbeitet hat.

Rund 350 Kilometer nordwestlich von Warschau direkt an der Ostsee gelegen, verfügt Danzig über den wichtigsten Seehafen Polens. In der alten Speicherstadt, einen Steinwurf von der berühmten Lenin-Werft entfernt, von wo aus die Solidarnosc-Bewegung Anfang der 80er-Jahre ihren Siegeszug antrat, arbeiten die Bagger an dem neuen Hotelprojekt der UBM. Es ist laut und staubig, die Sonne brennt. Holzbohlen aus dem 17. Jahrhundert liegen auf dem lehmigen Boden.

Modernste Standards im historischen Kleid

Im provisorisch aufgestellten Holzpavillon hat der österreichische Immobilienentwickler UBM zur Pressekonferenz geladen. Der 5.500 m2 große Bauplatz liegt auf der Speicherinsel (Wyspa Spichrzów) im Zentrum der ehemaligen Hansestadt. Die polnische Multibud und Immobel wollen hier bis 2023 nach einem Konzept des Düsseldorfer Architektenbüros RKW Rhode Kellermann Wawrowsky auf einer Fläche von 1,7 Hektar ein vollkommen neues Viertel aus Wohnbauten, Handelsflächen, Cafés, Restaurants und Galerien sowie dem 4-Sterne-Hotel entwickeln.

Das Projekt soll auch in puncto Energieeffizienz, Wärmerückgewinnung, umweltverträgliche Baumaterialien und Zukunftsfähigkeit neue Maßstäbe setzen. »Entsprechend unseren hohen Standards soll die Immobilie nach dem Leadership in Energy and Environmental Design-Programm (LEED) in Gold zertifiziert werden«, erklärt UBM-COO Martin Löcker. Vom Erfolg des Projekts ist er überzeugt: »Der Standort ist ausgezeichnet. Wir sind zuversichtlich, dass die fantastische Lage und das Open-Lobby-Konzept dieses Hotel in Danzig zu einer der ersten Adresse machen werden.«

Die Fassade orientiert sich am historischen Erbe der Speicherinsel. Als Besonderheit werden Reste noch vorhandener historischer Baumasse elementweise in den Neubau integriert. Für die Detailplanung und die Bauabwicklung ist UBM Polska verantwortlich. Die Immobilienentwicklung wird zwei siebengeschoßige Baukörper mit 13.700 m2 Geschoßfläche und 236 Zimmern umfassen. Konferenzräume sowie ein Ballsaal sind im ersten Obergeschoß vorgesehen, 48 Parkplätze auf zwei unterirdischen Geschoßen. Das Erdgeschoß wird vom Open-Lobby-Gedanken geprägt. Das innovative Konzept besticht durch ein traditionelles Lobby-Format und wird durch die Kombination von Rezeption, Restaurant, Bar, Lounge und Businesscenter zu einem offenen, zusammenhängenden Raum.

Hintergrund

Die lange Zeit vom Markt vernachlässigte Asset-Klasse Hotel läuft immer besser. So ist 2015 das Transaktionsvolumen im weltweiten Hotelmarkt um beinahe die Hälfte auf 85 Milliarden Dollar gestiegen. Rund 29 Milliarden Dollar davon entfielen auf Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Von dieser Entwicklung will auch UBM profitieren. Um sich in Zukunft noch stärker als bisher auf die Asset- Klasse zu fokussieren, wurde die UBM hotels Management GmbH – kurz UBMhotels – gegründet. »Die neue Gesellschaft wird nicht nur die Kompetenzen für die Entwicklung, sondern auch den Betrieb von Hotels bündeln«, sagt COO Martin Löcker. »Wir freuen uns, mit Rolf Hübner einen Vollprofi aus der Hotelbranche als Managing Director an Bord zu haben.«

Schon jetzt zählt UBM mit einer Entwicklungsleistung von 43 Hotels mit knapp 9.000 Zimmern in den letzten 20 Jahren zu den Top-Hotelentwicklern in Europa. Inklusive Danzig umfasst die Projektpipeline 13 Hotels in Amsterdam, Berlin, Frankfurt, Hamburg (2), Mainz, München (2), Stuttgart, Warschau und Wien (2) mit einem kumulierten Investitionsvolumen von rund 430 Mio. Euro. Darüber hinaus ist UBM Eigentümer, Miteigentümer oder Betreiber von 17 Hotels mit rund 3.800 Zimmern.

UBMhotels stellt den nächsten großen Expansionsschritt in der 143-jährigen Firmengeschichte dar. Das Wachstum liegt dabei klar im 3- bis 5-Sterne-Bereich in den Kernmärkten Deutschland und Polen. Die Benelux-Länder sowie ausgewählte Städte in anderen zentral- und osteuropäischen Ländern werden jedoch ebenfalls genau geprüft.

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