Samstag, Juli 27, 2024

In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter der Bau- und Immobilienbranche die Möglichkeit, konkrete Fragen an Politiker zu formulieren. In der aktuellen Folge kommt Rudolf Zrost, Vorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie, zu Wort. Gerichtet wurde die Frage an Wirtschaftsminister und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner.

Rudolf Zrost, Vorsitzender der Vereinigung der Österreichischen Zementindustrie

»Die stete Steigerung der Energieeffizienz ist für die energieintensiven Branchen eine Kernaufgabe, um wirtschaftlich konkurrenzfähig zu bleiben. Dennoch sind wir vom Energieeffizienzgesetz ebenso betroffen wie alle andere österreichischen Haushalte. In einem ersten Schritt wurden in vielen Unternehmen und Haushalten die leicht umsetzbaren Potenziale ausgenutzt. Das Gesetz führt nun dazu, dass einige ihre Potenziale im ersten Jahr übererfüllen, andere halten bewusst Potenziale zurück, um in den Folgejahren die Quote zu erfüllen.

Was passiert allerdings, wenn es im kommenden Jahr wieder einen kalten Winter gibt und der Wärmebedarf steigt? Was machen jene, die bereits alle Leuchtmittel und Elektrogeräte getauscht haben und die nächsten Effizienzpotenziale hohe Investitionskosten mit sich bringen? Werden nicht jene, die ihre Hausaufgaben bereits gemacht haben, letztendlich bestraft?«


Reinhold Mitterlehner, Wirtschaftsminister

»Wir bauen auf den europäischen Vorgaben auf, haben für die nationale Umsetzung aber flexible Mechanismen geschaffen. Auf dieser Basis sind in erster Linie die Energielieferanten gefordert, das Verhältnis zwischen Input und Output bei sich und ihren Kunden zu verbessern. Sie können trotzdem mehr Strom oder Gas verkaufen, sollen aber Aktionen setzen, die zu einem effizienteren Einsatz von Energie führen. Dabei kann jeder Lieferant jene Maßnahmen nützen, die für ihn am günstigsten umzusetzen sind. Derzeit kann aus über 100 möglichen allgemeinen Methoden ausgewählt werden, dazu kommen unternehmensspezifische Maßnahmen. Damit berücksichtigen wir auch, dass die heimische Wirtschaft in diesem Bereich schon viel geleistet hat und das Effizienzpotenzial je nach Branche und Betrieb sehr unterschiedlich ist.

Unser Ziel ist es, die verpflichtenden EU-Vorgaben möglichst unbürokratisch umzusetzen und zugleich die Chancen für Österreichs Wirtschaft zu nützen. Denn der effizientere Einsatz von Energie zahlt sich volks- und betriebswirtschaftlich aus und eröffnet zusätzliche Geschäftsfelder. Die Kunden profitieren von einem geringeren Energieverbrauch.«n

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