Dienstag, April 30, 2024

Ende Jänner stand die Messe Wien wieder im Zeichen von Bau und Energie. 45.000 BesucherInnen informierten sich bei über 550 Ausstellern aus zwölf Ländern über diffusionsoffene Baustoffe, Holzfaser, Mineralwolle und vieles mehr.

Der erste Schritt auf das Ausstellungsgelände der Bauen&Energie – und man befand sich in der nächsten Bau-Generation. Schlotterer war u.a. mit seinem Stoffrollo Blinos präsent, einer Lösung v.a. für Miet- und Genossenschaftswohnungen. Das Rollo wird mit einer patentierten Klemmvorrichtung auf den Fensterrahmen montiert, Bohren entfällt damit. Ein Projekt mit Zukunft – denn der Mieteranteil liegt in Österreich bei 50 Prozent und ist steigend. Das Rollo ist ab Sommer 2016 lieferbar. Ein Highlight bei Velux: das seit Februar erhältliche Flachdachfenster ohne Acrylkuppel, mit einer integrierten 4 mm starken, ebenen Scheibe aus gehärtetem Glas. Der zugelassene Dachneigungsbereich beträgt 5 bis 15 Grad.

Bei Internorm war u.a. das großflächige und rahmenlose Holz/Aluminium-Ganzglasfenster Panorama HX300 zu sehen. Damit sind Einzel-Glasflächen von bis zu 10,5 m² möglich. Neu auch das flächenbündige Fenster Basic von Rekord, das seit Jahresbeginn auf dem Markt ist – verdeckt liegend, ohne Rahmen, mit 2-fach- oder 3-fach-Verglasung. Ein Blick zu Josko: Hier waren u.a. das Design-Holz/Alufenster Platin Massiv und das Kunststoff/Alu-Fenster mit Thermoschaum Topas Plus ausgestellt. Unübersehbar in der Messehalle A: Das energieeffiziente Fenster bildet einen Zukunftsmarkt. Eine ganz neue Option für die thermische Verbesserung von Bestandsfenstern ist der Austausch von Einfachglas durch hochwärmedämmendes, dünnes Vakuumglas. Ein entsprechendes Forschungsprojekt von TU Wien und Holzforschung Austria wurde auf der Informationsinsel »Beratung im Zentrum« von Ernst Heiduk vorgestellt. Damit wird es möglich, auch historische Fenster zu Niedrig-energiefenstern zu verbessern.

Thema Raumklima

Innerhalb der nächsten 30 Jahre ist laut internationalen Studien mit einer Vervierfachung des Kühlenergiebedarfs zu rechnen. Klimageräte müssen daher nicht nur effizient sein, sondern müssen sich auch harmonisch in den Wohnraum integrieren. Dass das funktionieren kann, bewies LG mit der Designer-Klimaanlage Artcool, die bereits mit dem Red-Dot Design Award ausgezeichnet wurde. Gewappnet für die Sommersaison 2016 ist man auch mit dem Tageslicht-Raffstore RetroLux von Schlotterer, der mechanisch, elektronisch und auch für das Smart Home ausgelegt ist.

Er reflektiert Sonnenstrahlen und lenkt das diffuse Tageslicht blendfrei tief in den Raum. Internorm präsentierte die energieautarke PV-Jalousie I-Tec. Außergewöhnliche Formen von Rollladensystemen – spitz, schräg, halbrund und rund – stellte Schanz aus. Für Kühle kann auch die Wärmepumpe sorgen. Dazu berieten u.a. Baxi, IDm und Rockenbauer. KNV warb für sein Wärmepumpenleasing. Innovativ ist der Erdwärmekorb von Wieder, bestehend aus robusten Stahlgittern und PE-Rohren, in denen Sole zirkuliert, um dem Erdreich Energie zu entziehen. Ruhige Sommernächte verspricht bösch mit seinen Luft-/Wasser-Wärmepumpen, angetrieben durch einen drehzahlgeregelten Eulenflügel-Ventilator. Das Thema Antrieb war auf vielen Pumpen-Ständen Thema, etwa durch PV. Schnauer steigert damit die Energieeffizienz auf bis zu 93 Prozent. Apropos PV: Bei traditionellen Wechselrichtern reduziert das z.B. durch Schnee oder Blätter am stärksten beeinträchtigte Modul die Leistung der anderen.

Die Innovation von SolarEdge: durch Verbinden mit Leistungsoptimierern werden die einzelnen Module voneinander unabhängiger. Solare Optimierung garantiert auch Enerix mit seinen Solarstromspeichern. Für angenehmes Raumklima sorgen neben Wärmepumpen und Solar u.a. auch die Pelletsheizung Ökofen von Pellematic, die Brennwert-Heizung Cerapur 9000i von Junkers und nicht zuletzt die Technologie der Wärmerückgewinnung. drexel und weiss stellte dazu seine semi- und dezentralen Systeme vor, darunter die vbox, das Steuerungssys­tem psiio und die Komfortlüftung aerosilent stratos. Grundlage für das Raumklima sind natürlich auch die verwendeten Baustoffe, wie etwa die Ziegel-Systemlösung Porotherm W.i von Wienerberger, bei der bereits werkseitig eine Wärmedämmung eingebracht ist. Damit schützt sie vor Auskühlen und Überhitzung.

Thema Hausmantel

»Wer sein Haus dämmt, kann den Energiebedarf je nach Gebäudekonstruktion um etwa 40 Prozent reduzieren«, informierte Georg Bursik, Geschäftsführer der Wopfinger Baustoffindustrie. Die ers­ten Dämm-Zentimeter haben dabei den größten Effekt, war bei »Beratung im Zentrum« zu hören. In der Althaussanierung rechnet sich v.a. die Dämmung der obersten Geschoßdecke. Ein kleiner Auszug aus der Dämm-Vielfalt: Baumit stellte open reflectair vor, eine KlimaFassade, die atmungsaktiv mit 99 Prozent Luft dämmt. Luft daher, weil sie Kälte und Wärme kaum weiterleitet und u.a. eine fünfmal bessere Feuchtigkeitsregulierung als herkömmliche Dämmstoffe aufweist.

ThermoWhite ist eine spezielle Dämmung für Fußbodenbau, Dachboden und Flachdach. Die Dämmung, bestehend aus einem mineralischen Bindemittel, gemahlenem Verpackungspolysterol und Wasser, überzeugt durch trittschallreduzierende Eigenschaften. Das fugenlose Verlegen ermöglicht Niveauausgleich, Rohrleitungen werden formschlüssig ummantelt und Kältebrücken vermieden. Die Wärmeleitfähigkeit liegt bei 0,050W/mK. Multipor war mit seiner mineralischen, diffusionsoffenen und nicht brennbaren Mineraldämmplatte vor Ort, Sto mit StoTherm Wood, bestehend aus Holzweichfasern. Das Material Holzfaser war auch Thema bei Steico und Schneider. Zellulosefasern aus Tageszeitungen sind Basis bei Isocell. Je nach örtlichem Bedarf wird mit Schlauch, Düse oder Lanze eingeblasen – bzw. wird die Zellulose mit Lehm gemischt, aufgespritzt und abgezogen.

Strohhäckseldämmung lautete das Schlagwort bei Lopas. Für die Sanierung von Altbestand bot sich Geocell an, ein aus Altglas erzeugter Schaumglasschotter. Ähnlich gebäudeschonend soll der neue Aerogel-Hochleistungswärmedämmputz, AGelFa, sein. Darüber berichtete Ernst Heiduk auf der Informationsinsel »Beratung im Zentrum«. Darauf aufbauend sollen oberflächenstrukturierbare Deckputzsysteme entwickelt werden, die Festigkeit und Feuchteverhalten ebenso entsprechen wie z.B. den Anforderungen bezüglich optischer Wirkung und Haptik. Für Fragen zur Beschichtungs-, Farb- und Anstrichtechnik war u.a. Murexin vor Ort. Als Innovation wurde die Polyurethanbeschichtung PU 400 vorgestellt, eine elastische, trittschallmindernde und vergilbungsstabile Bodenbeschichtung. Letztere ist laut Murexin durch bodengleiche Fenster und die dadurch erforderliche UV-Beständigkeit besonders wichtig.

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