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Sanierung ganzheitlich gedacht
Die perfekte Abstimmung von Fassadendämmung, Fenstertausch und weiteren Maßnahmen holt das Optimum aus einer thermischen Sanierung heraus. Bei der Umsetzung gibt es einige Hürden zu meistern. Neben technischen und rechtlichen Herausforderungen gibt es auch bürokratische Stolpersteine.

Die steigenden Energiepreise sowie verschärfte EU-Richtlinien haben den Markt der thermischen Sanierung in den letzten fünf Jahren erheblich beschleunigt. Förderprogramme von Land und Bund haben diesen Trend zusätzlich verstärkt. Allerdings wächst die Gesetzeslage – insbesondere die ÖNORMEN – nicht immer proportional zur Marktdynamik. Diese Diskrepanz führt zu Unklarheiten und erfordert praxisorientierte Lösungen, um rechtliche Anforderungen effizient zu erfüllen.
Das Unternehmen Reiter Bau & Fenster, seit 25 Jahren im Fassaden- und Fensterbau tätig, verfolgt bei der thermischen Sanierung einen ganzheitlichen Ansatz. »Nur wenn Fassadendämmung, Fenstertausch und weitere Maßnahmen optimal aufeinander abgestimmt sind, kann der Energieverbrauch nachhaltig gesenkt werden. Unser Ziel ist es, Gebäude nicht nur energetisch effizienter zu machen, sondern auch den Wohnkomfort und die langfristige Wertsteigerung für Eigentümer zu maximieren«, erklärt Geschäftsführer Wolfgang Reiter. Die Herausforderung liegt darin, Sanierungskonzepte praxisnah umzusetzen und gleichzeitig höchste Qualitätsstandards einzuhalten.
Im Folgenden beleuchtet Reiter Bau & Fenster die aktuellen Herausforderungen und zeigt mögliche Lösungen auf, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.
Die Lösung zur CO2-Reduktion?
In Europa entfallen rund 40 % des gesamten Energieverbrauchs auf Gebäude – ein erheblicher Anteil davon wird für Heizung und Kühlung aufgewendet. Durch eine umfassende Sanierung lassen sich bis zu 60 % der Heizenergie einsparen, was nicht nur einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leistet, sondern auch langfristig die Energiekosten für Eigentümer und Mieter erheblich reduziert.
Zusätzlich unterstützen Förderprogramme von Land und Bund die Umstellung auf energieeffiziente Gebäudelösungen und machen Sanierungsmaßnahmen wirtschaftlich attraktiver. Moderne Dämmstoffe, hochwärmedämmende Fenster und innovative Heiztechnologien tragen dazu bei, den Energiebedarf von Gebäuden drastisch zu senken.
Doch während Politik und Umweltverbände auf eine schnellere Sanierungsrate drängen, stehen Fachbetriebe, Bauherren und Immobilienbesitzer vor einer Reihe von Herausforderungen:
- Komplexe Förderanträge: Viele Förderprogramme sind mit aufwendigen bürokratischen Hürden verbunden, die ohne Expertenhilfe kaum zu bewältigen sind.
- Fachkräftemangel: Die steigende Nachfrage nach Sanierungen trifft auf einen wachsenden Engpass an qualifizierten Fachkräften, was zu längeren Wartezeiten und höheren Kosten führt.
- Technische Herausforderungen: Besonders im Altbau kann die Umsetzung einer thermischen Sanierung komplex sein, da individuelle Lösungen gefragt sind, um bestehende Gebäudestrukturen optimal anzupassen.
- Gesetzliche Vorgaben & Normen: Die stetige Weiterentwicklung von ÖNORMEN und EU-Richtlinien sorgt für Unsicherheiten bei der Planung und Umsetzung von Sanierungsprojekten.
Rechtliche Herausforderungen & Lösungsansätze
Die Sanierung von Gebäuden – insbesondere von Altbauten – bringt für Verarbeiter erhebliche rechtliche Herausforderungen mit sich. Jedes Gebäude ist ein Unikat, was eine präzise Planung und langjährige Erfahrung erfordert, um sowohl bautechnische als auch rechtliche Vorgaben einzuhalten.
Ein wesentlicher Bestandteil für einen reibungslosen Ablauf ist die Einhaltung der ÖNORM-Vorgaben. Dennoch besteht in der Praxis oft Spielraum für eine anwendungsorientierte Umsetzung. Eine sinnvolle Empfehlung wäre, die thermische Sanierung aus verschiedenen Perspektiven – der des Gesetzgebers, der Industrie und des Verarbeiters – zu betrachten. Dies könnte dazu beitragen, Prozesse praxisgerechter zu gestalten und Abläufe effizienter zu machen.
Technische Herausforderungen & Lösungsansätze
Eine der größten Herausforderungen in der thermischen Sanierung ist die Vermeidung von Wärmebrücken und Feuchtigkeitsproblemen. Besonders an den Schnittstellen zwischen Fassadendämmung und Fenstersanierung treten häufig unerwartete bauliche Schwachstellen auf. Diese können langfristig zu Schimmelbildung, Bauschäden und erhöhtem Energieverlust führen.
Wärmebrücken sind Bereiche in der Gebäudehülle, an denen Wärme schneller nach außen entweicht als in den angrenzenden Bauteilen. Besonders betroffen sind Fensterlaibungen und Anschlüsse an die Fassade, Übergänge zwischen Dach, Decken und Wänden sowie nicht oder falsch gedämmte Gebäudekanten und Balkone. Zu den möglichen Folgen zählen ein erhöhter Heizenergieverbrauch durch unkontrollierte Wärmeverluste, Kondenswasser- und Schimmelbildung sowie langfristige Bauschäden durch Feuchtigkeitseinwirkung im Mauerwerk oder Dämmmaterial.
Aus diesem Grund wird – sofern die baulichen Gegebenheiten es zulassen – empfohlen, die Fassadendämmung mit einem Fenstertausch zu kombinieren. Durch eine ganzheitliche Sanierung der Gebäudehülle lassen sich Wärmebrücken gezielt vermeiden und das Risiko späterer Bauschäden erheblich reduzieren.
Förderprogramme
Förderungen in der thermischen Sanierung haben maßgeblich zur steigenden Nachfrage beigetragen. Es gibt aber noch Optimierungspotenzial, um den Förderprozess effizienter zu gestalten. Viele Kunden empfinden den Förderantragsprozess als zu komplex und kaum ohne Expertenhilfe bewältigbar. Dies führt oft zu Verzögerungen beim Projektstart. Zudem war die Planungssicherheit in den letzten Monaten kaum gegeben, da unklar war, ob und wann eine Förderung bewilligt wird. Diese Unsicherheit bremst die Umsetzung vieler Projekte erheblich. Eine transparente und verlässliche Förderabwicklung ist daher essenziell, um Sanierungsvorhaben zügig realisieren zu können.
Stimmen aus der Industrie
Wie sieht Internorm die aktuelle Situation in der Fenstersanierung?
»Die Sanierung ist ein wichtiger Faktor für die Eindämmung der CO2-Emissionen und ein wesentlicher Wertschöpfungsfaktor im Land. Wenn ich als Staat für einen Euro zwei zurückbekomme, sollte dieser Hebel unbedingt genutzt werden. Der Sanierungsbonus war das erfolgreichste Projekt seit langem, rechnet sich sensationell und sollte jedenfalls fortgeführt werden – vor allem angesichts drohender CO2-Strafzahlungen von bis zu acht Milliarden Euro. Ein Grund mehr, in diesem Segment weiterhin attraktive Förderungen anzubieten und den Sanierungsbonus zu verlängern. Zudem ist es wichtig, dass die thermische Sanierung stets ganzheitlich gedacht wird: erst die Gebäudehülle sanieren und dann die Heizung tauschen. Denn keiner möchte, bildlich gesprochen, ein offenes Zelt mit einer viel zu großen Heizanlage heizen.«
Niklas Abl, Geschäftsführer Internorm
Wie sieht STO die aktuelle Situation in der Fassadensanierung?
»Die Zukunft der thermischen Sanierung bewegt sich klar in Richtung ganzheitlicher Sanierungskonzepte. Das bedeutet, dass nicht nur einzelne Bauteile gedämmt werden, sondern häufig auch Fenster ausgetauscht und Heizsysteme modernisiert werden, um die Energieeffizienz eines Gebäudes auf ein neues Niveau zu heben.«
Markus Egger, Sto-Produktmanagement WDVS
Bild: »In den letzten Monaten gab es kaum Planungssicherheit, da unklar war, ob und wann eine Förderung bewilligt wird«, sagt Wolfgang Reiter, Reiter Bau & Fenster.
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