Mittwoch, Mai 08, 2024

Eine aktuelle Umfrage des Bau & Immobilien Report zeigt, welche CAD- und AVA-Programme in den heimischen Architekturbüros tatsächlich zum Einsatz kommen. Die Ergebnisse sind eindeutig. Überraschend ist die Rolle, die BIM im Alltag der meisten Architekten heute spielt – nämlich eine sehr geringe.

Die Frage, welches CAD-Programm hauptsächlich verwendet wird, beantworten 38,81 Prozent der befragten Architekten mit dem klassischen AutoCAD. Dahinter folgt mit Respektabstand ArchiCAD aus dem Haus der Nemetschek-Tochter Graphisoft mit 27,61 Prozent. Auf Platz drei folgt Nemetschek Allplan mit 15,67 Prozent, dahinter Autodesk Revit mit 9,9 Prozent vor Autodesk Revit mit 5,23 Prozent. Damit zeigt sich einmal mehr, dass der Markt für CAD-Software fest in der Hand zweier Konzerne ist.

Fast 90 Prozent der befragten Architekturbüros vertrauen auf Lösungen von Autodesk oder Nemetschek. Mit Abisplan kommt das erste Programm, das nicht von Nemetschek oder Autodesk stammt, erst auf Platz fünf und eine Marktdurchdringung von 3,73 Prozent. Als zusätzliche CAD-Software wird vor allem Revit verwendet. Fast jedes zehnte Architekturbüro hat neben der Haupt-Software auch Revit laufen.  

Wie bei jeder anderen Software auch müssen sich die Hersteller zwar vor allem in Sachen Kosten, Support und Benutzerfreundlichkeit vereinzelt nach wie vor deutliche Kritik anhören, die meisten User stellen dem von ihnen genutzten Produkt aber ein gutes Zeugnis aus. Mehr als 85 Prozent geben ihrem Programm ein »sehr gut« oder »gut«, ein »nicht genügend« wird kein einziges Mal vergeben.

BIM, bitte warten

Eine Thema, das seit Jahren durch die Branche geistert, ist Building Information Modeling. So wirklich in der Praxis angekommen ist BIM aber in Österreich noch nicht. Während international die BIM-Durchdringung schon sehr hoch ist, hinkt man hierzulande noch deutlich hinterher. Die USA verzeichneten in den letzten fünf Jahren ein Wachstum von 400 Prozent, in Großbritannien ist die Akzeptanz gegenüber BIM von 13 Prozent im Jahr 2010 auf über 40 Prozent gestiegen.

Zudem werden in Großbritannien, den Niederlanden und Skandinavien bei öffentlichen Ausschreibungen bereits BIM-Modelle als Planungsgrundlage verlangt. Davon ist man in Österreich noch weit entfernt, hierzulande ist BIM immer noch ein Minderheitenprogramm. Für weniger als 15 Prozent der heimischen Architekturbüros spielt BIM in ihrem beruflichen Alltag eine »sehr große« oder »eher große Rolle«. Der große Rest hat mit BIM nicht viel am Hut. Das könnte sich aber in Zukunft ändern. Fragt man nach dem Stellenwert, den BIM in Zukunft einnehmen wird, sind es immerhin schon über 50 Prozent, die BIM eine »sehr große« oder »eher große Rolle« attestieren (siehe auch Kommentare auf den Seite 21 und 22)

ABK-AVA vor Auer Success

Bei der Frage nach der bei den Architekten beliebteste Ausschreibungs-, Vergabe- und Abrechnungssoftware hat heuer ABK-AVA das Rennen vor Auer Success gemacht. 25,95 Prozent der befragten Architekturbüros vertrauen auf ABK-AVA, 16,03 Prozent auf Auer Success und 12,21 Prozent auf Abis-AVA.


Die Wechselbereitschaft ist bei AVA-Software etwas höher als im CAD-Bereich. Knapp fünf Prozent planen aktuell einen Wechsel, davon wollen sich 27 Prozent  Abis-AVA ins Haus holen,  18 Prozent ABK-AVA und je 9 Prozent Archi-AVA, Sidoun-AVA und Auer Success. Die Zufriedenheit mit dem verwendeten AVA-Programm ist deutlich geringer als bei den CAD-Programmen. Zwar sind 26 Prozent »sehr zufrieden« und 47 Prozent »zufrieden«, aber immerhin 8 Prozent verteilen auch ein »Genügend« oder »nicht genügend«.

Für die vorliegenden Ergebnisse hat der Bau & Immobilien Report 134 Architektur- und Ziviltechnikerbüros mittels Online-Fragebogen und Telefoninterviews befragt.

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