Auch in der heimischen Bauwirtschaft hat die Corona Krise ihre Spuren hinterlassen. Es scheint aber, als würde die Branche mit einem blauen Auge davonkommen, denn das aktuelle Baubarometer der INFO-TECHNO Baudatenbank, an der sich über 660 Unternehmen aus dem Bauhaupt- und Baunebengewerbe, Planer und Architekten aus dem ganzen Bundesgebiet beteiligt haben, gibt Anlass für vorsichtigen Optimismus.
2020 war ein Jahr der großen up und downs. Die Baubranche ist mit viel Zuversicht in das Jahr gestartet, 51,3 % der Befragten rechnete zu Jahresbeginn mit einer positiven Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten 12 Monaten, nur 16,7 % mit einer negativen Entwicklung. Dann kam der erste harte Lockdown, die Wirtschaft verfiel in eine Art Schockstarre, in der Baubranche herrschte massive Verunsicherung, die Stimmung kippte.
Rund die Hälfte der Befragten (49,9 %) ging im April 2020 davon aus, dass sich die Bauwirtschaft negativ entwickeln würde, nur knapp über 22 % zeigten sich noch optimistisch. Seitdem geht das Barometer aber wieder nach oben. Im letzten Sommer hielten sich Pessimisten (36,3 %) und Optimisten (37,8 %) bereits wieder
die Waage. Und bei der aktuellen Umfrage des Baubarometer ist die Zahl jener, die von einer positiven Gesamtentwicklung der Bauwirtschaft in den nächsten 12 Monaten ausgehen um 10 % auf 47,35 % gestiegen. Mit einer negativen Entwicklung im Jahr 2021 rechnet knapp ein Viertel der Befragten (25,1 %). Rund 27 % erwartet keine Veränderung.
Damit zeichnet sich nach der Talfahrt im letzten Jahr ein doch recht deutlicher Aufwärtstrend ab. Er resultiert aus der sich allgemein wieder verbessernden Geschäftslage der Unternehmen. 27,8 % beurteilt die aktuelle Geschäftslage als besser im Vergleich zur Jahresmitte 2020, für 23,2 % stellt sie sich schlechter dar, 48,8 % bewerten sie als unverändert. Erinnern wir uns zurück an den April 2020, über 56 % gingen damals von einer Verschlechterung aus, nur 9 % zeigten sich zuversichtlich.
Zahl der Auftragseingänge gibt Anlass für Optimismus
Basis für diesen vorsichtigen Optimismus in Österreichs Bauwirtschaft sind die bisherigen Auftragseingänge für das Jahr 2021, die ein durchaus positives Bild ergeben. Waren es bei der letzten Umfrage im Sommer 2020 schon wieder über 75 % die mit ihrer Auftragslage im Großen und Ganzen zufrieden waren, so ist diese Zahl aktuell um 3 % auf nunmehr rund 78 % der Befragten gestiegen. Im Detail heißt das: 16,7 % beurteilt die Auftragseingänge für 2021 als sehr gut, 33,8 % als gut und 28,4 % als immer noch befriedigend. 13,1 % der Unternehmen sprechen von einer nur genügenden Auslastung, 7,6 % beurteilt ihre bisherigen Auftragseingänge al nicht genügend. Die Zahlen unterscheiden sich nur wenig von jenen, die das Baubarometer zu Jahresbeginn 2020, also zu einem Zeitpunkt, zu dem die Corona Krise in keinerlei Weise absehbar war, erhoben hat und sind ein klares Indiz für die Stabilität der heimischen Baubranche. Die starke Verunsicherung, die die Branche im April letzten Jahres erfasst hat, scheint offensichtlich überwunden zu sein, ein Aufwärtstrend zeichnet sich ab