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Schalung: Trends, Lösungen und Wünsche
Die Wünsche der Kund*innen sind klar formuliert: Man erwartet von den Schalungsherstellern Antworten in den Bereichen Produktivitätssteigerungen und Nachhaltigkeit. Der Bau & Immobilien Report zeigt, wie gut die Branche zugehört und welche Lösungen sie entwickelt hat. Außerdem: Welche Erwartungen die Lieferanten erfüllen müssen.

Fragt man die Geschäftsführer führender Schalungshersteller in Österreich nach den wichtigsten Trends und Themen der vergangenen bauma, sind die Antworten recht ähnlich. Ganz oben auf der Liste stehen Produktivitätssteigerungen und Nachhaltigkeit – und die Wege und Lösungen, um diese Ziele zu erreichen. »Besonders im Fokus stehen derzeit Systeme zur digitalen Nachverfolgung und eindeutigen Identifikation von Schalungskomponenten auf der Baustelle, um Prozesse transparenter, sicherer und wirtschaftlicher zu gestalten«, so Peter Radel, Geschäftsführer von Peri Österreich. Ganz ähnlich das Resümee von Harald Zulehner, Geschäftsführer Doka Österreich. »Der Fokus lag ganz klar auf nachhaltigem und CO₂-reduziertem Bauen, dem zunehmenden Einsatz digitaler Technologien zur Effizienzsteigerung auf der Baustelle sowie dem Trend zur Automatisierung von Bauprozessen mit dem Ziel der Produktivitätssteigerung.«
Markus Ringer, Geschäftsführer Vertrieb bei Ringer, bringt noch Themen wie Leichtbau, integrierte Systeme und Komplettanbieter für Gerüst und Schalung ins Spiel. »Show-Themen wie Robotik und 3D-Betondruck sorgten zwar für großes Interesse, sind aber aktuell noch keine marktgängigen Produkte«, ist Ringer überzeugt.
Die Themen wurden den Herstellern auch von den Besucher*innen der bauma gespiegelt. »Die bauma-Kunden betonten erneut den Wunsch nach einem Komplettanbieter für Gerüst und Schalung«, so Ringer. Zudem sei maximale Flexibilität durch volle Rückwärtskompatibilität zu bestehenden Systemen ein absolutes Muss. Einen Appell der Kund*innen gibt es auch: Die Technik soll stets ausgereift und intuitiv, der Schulungsaufwand minimal sein. Harald Zulehner vernahm zudem den Wunsch nach nachhaltigen Baukonzepten und digitalen Lösungen zur Baustellenoptimierung und Effizienzsteigerung, der heute stärker sei denn je. Immer wieder thematisiert auf der bauma wurde auch der Fachkräftemangel.
Die Lösungen
»Die Branche sucht händeringend nach Lösungen, um trotz begrenzter personeller Ressourcen produktiver zu arbeiten«, sagt Zulehner und verweist in diesem Zusammenhang auf den DokaXbot, den semi-automatisierten Montageroboter innerhalb der DokaXdek-Familie. »Damit reduzieren wir körperlich belastende Tätigkeiten, gleichzeitig steigt die Produktivität auf der Baustelle«, ist Zulehner überzeugt. Dem Nachhaltigkeitsgedanken wird Doka unter anderem mit der Xlife top-Schalungsplatte mit einem Kern aus vollständig recyceltem Kunststoff oder einer intelligent beheizbaren Schalung, die den Einsatz CO2-reduzierter Betone bei niedrigen Temperaturen unterstützt, gerecht. Dem Wunsch nach mehr Produktivität begegnet man unter anderem mit Doka 360. Die integrierte digitale Plattform bildet alle zentralen Berührungspunkte im Schalungsprozess digital und durchgängig ab – von der Planung über die Bestellung bis zur Baustelle und zurück. Sie ermöglicht es, Prozesse zu vereinfachen und zu beschleunigen, indem sie verschiedene bislang getrennte Tools und Kommunikationswege in einer zentralen Lösung zusammenführt.
Bei Peri sorgt der Deckentisch Skyfly für mehr Effizienz. Mit Skyfly können große Flächen von bis zu 15 m² mit nur einem Kranhub geschalt werden. Der Bau von Stahlverbundbrücken wird von Peri mit der VTC Kragarmbahn nachhaltig verbessert. Dank der innovativen Aufhängung von unten werden keine Schalwagenstühlchen mehr benötigt. Viele Neuerungen im Bereich Nachhaltigkeit bietet die DUO Universalschalung.
Ringer begegnet dem steigenden Anspruch an Leichtbau und Systemkompatibilität mit der neuen Deckenschalung AL Plus, die mit den Systemen AL 2000, ST 2000 und AluDEK kompatibel ist. Mit dem AL Plus-Konnektor ist eine werkzeuglose, lärmreduzierte Montage möglich, was die Handhabung spürbar erleichtert. Die Markteinführung ist für 2026 geplant.
Wünsche an Lieferanten
So gut die Schalungshersteller der eigenen Kundschaft zuhören, so gut hofft man auch, von seinen Lieferanten gehört zu werden. Ganz oben auf der Wunschliste der Schalungshersteller steht »Flexibilität«. Die produzierende Industrie erlebt das dritte Jahr in Folge eine rückläufige Wirtschaftsentwicklung. Um hier einen Turnaround zu schaffen, braucht es laut Harald Zulehner unternehmerischen Mut in Form von Investitionen in Produktivitätssteigerung sowie ein gewisses Maß an Flexibilität. »Und im Idealfall erhöhte Vorhaltemengen, um die Lieferzeiten möglichst gering halten zu können.«
Auch für Markus Ringer zählt in Zeiten volatiler Nachfrage nicht allein der Preis, sondern vor allem Flexibilität und Verlässlichkeit. »Wir erwarten von unseren Lieferanten konstante Qualität, auch bei nicht kontinuierlicher Produktion, und pünktliche, bedarfsorientierte Lieferungen.« Nur mit einer langfristigen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit kontinuierlichen Produktionszyklen könne man sicherstellen, dass »weder Qualitätsmängel noch Verzögerungen die Baustelle bremsen«.
Produktivitätssteigerung: Appell an die Kunden
Bauunternehmen aufgepasst: Der Bau & Immobilien Report hat die Geschäftsführer der wichtigsten Schalungshersteller gefragt, welche Wünsche sie an ihre Kunden haben, um die gemeinsame Produktivität zu erhöhen. Peter Radel (Peri), Markus Ringer (Ringer) und Harald Zulehner (Doka) im O-Ton.
Peter Radel
»Um die gemeinsame Produktivität weiter zu steigern, wünschen wir uns von unseren Kunden vor allem eine frühzeitige Materialanforderung – insbesondere bei Mietmaterial –, einen sorgfältigen Umgang mit dem Schalungsequipment auf der Baustelle sowie die Bereitschaft zur noch aktiveren Nutzung unserer digitalen Tools. Ebenso wichtig ist uns eine offene Feedbackkultur: Nur wenn wir wissen, was gut funktioniert und wo es hakt, können wir unsere Leistungen gezielt weiterentwickeln.«
Markus Ringer
»Eine zentrale Voraussetzung für reibungslose Abläufe ist eine vorausschauende Planung seitens der Kunden. Der Trend zur Kurzfristigkeit hat in den letzten Jahren stark zugenommen – spontane Bestellungen nach dem Motto »heute anrufen, morgen liefern« nehmen zu, sind aber aufgrund der komplexen Logistik und Kapazitätsplanung immer schwerer zuverlässig umsetzbar. Längere Vorlaufzeiten und präzise Bedarfsangaben – insbesondere bei Mietbaustellen – helfen uns dabei, Materialverfügbarkeit, Transporte und Personal optimal zu koordinieren. Das reduziert nicht nur kurzfristige Umplanungen, sondern steigert auch die Effizienz auf Kundenseite erheblich. Ein weiterer Punkt betrifft die Zahlungsdisziplin: Pünktliche Zahlung schafft die notwendige Planungssicherheit und ermöglicht stabile, partnerschaftliche Geschäftsbeziehungen – die Basis für langfristigen gemeinsamen Erfolg.«
Harald Zulehner
»Für eine nachhaltige Steigerung der Produktivität braucht es mutige Lead-Kunden – Partner, die offen für Innovationen sind und bereit, gemeinsam mit uns neue Wege zu beschreiten. Denn: Produktivitätsgewinne entstehen nicht allein durch neue Tools, sondern vor allem durch neues Denken und Handeln. Prozesse auf der Baustelle müssen ganzheitlich neu gedacht, Schnittstellen besser abgestimmt und digitale Lösungen konsequent integriert werden. Mit Doka 360 schaffen wir genau dafür die Grundlage – eine durchgängige, digitale Unterstützung des gesamten Schalungsprozesses. Doch echte Transformation gelingt nur im Schulterschluss. Wir setzen auf partnerschaftliche Zusammenarbeit, um gemeinsam mit unseren Kunden Effizienzpotenziale zu heben und die Baustelle der Zukunft Realität werden zu lassen.«
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