Monday, December 15, 2025

Mehrwert für Manager

Bau | Immobilien

In der Rubrik »Fragen an die Politik« haben Vertreter*innen der Bau- und Immobilienwirtschaft die Möglichkeit, konkrete Fragen an Spitzenpolitiker*innen zu richten. In der aktuellen Ausgabe kommt die Frage von Elmar Hagmann, Geschäftsführer Sedlak Bau. Gerichtet wurde sie an Vizekanzler und Wohnbauminister Andreas Babler.

Bild: iStock

 

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Elmar Hagmann, Geschäftsführer Sedlak Bau

»Bauen außerhalb der Norm bzw. der in Deutschland angelaufene Gebäudestandard E ist eine Möglichkeit, die Baukosten zu reduzieren. Wird die österreichische Bundesregierung Maßnahmen setzen, um die rechtlichen Rahmenbedingungen hierfür zu schaffen?«

 

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Andreas Babler, Vizekanzler und Wohnbauminister

»Die wirtschaftlichen Entwicklungen der jüngeren Geschichte haben auch vor der Bauwirtschaft in Österreich nicht Halt gemacht: gestiegene Kosten, ein Einbruch bei den Bauanträgen und -bewilligungen, insolvente Unternehmen, steigende Arbeitslosigkeit und knapper werdender Wohnraum in den Ballungsräumen. Die Forderung nach einer ›Entrümpelung‹ der Bauordnungen erscheint hier als Antwort so simpel wie überzeugend: Durch Aufgabe der hohen Bau­standards, die – so wird angenommen – in vielen Anwendungsfällen über das Notwendige und Zweckmäßige hinausgehen, sollen die Baukosten gesenkt werden.

Ein einfacher ›Gebäudestandard E‹ soll Abhilfe schaffen und leistbaren Wohnraum ermöglichen. Andere Länder wie z. B. der benachbarte Freistaat Bayern machen es vor. Aus der umfassenden Perspektive einer staatlichen Verwaltung ist die Sache freilich differenzierter zu sehen: Die Bundesländer und der Bund müssen abseits von allen – wenn auch aus unternehmerischer Sicht nachvollziehbaren – Partikularinteressen eine Antwort auf die Frage finden, bei welchen bautechnischen Normen tatsächlich mehr Flexibilität ermöglicht werden kann – ohne dass sich die Bewohner:innen langfristig mit einer signifikant verminderten Wohnqualität abfinden müssen, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen und ihr Zugang zu hochwertigem Wohnraum nicht eingeschränkt wird und ohne dass sich Bauherr:innen mit neuen, nicht kalkulierten Risiken konfrontiert sehen.

Das BMWKMS will deshalb einen gemeinsamen Diskussionsprozess mit allen Stakeholder:innen und unabhängigen Expert:innen starten, um die bautechnischen Normen dahin gehend zu hinterfragen, ob diese wirklich allgemein erforderlich sind oder ein differenzierter Zugang zur Kostenreduktion möglich ist. Die Antwort auf hohe Baukosten kann kein allgemein niedrigerer Standard sein, sondern nur ein durchdachtes Regelwerk, das einfachere Lösungen ermöglicht, unter der Voraussetzung, dass diese eine vergleichbar gute Wohnqualität liefern.«

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