Wednesday, November 05, 2025

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Von wegen barrierefrei: Studien in Europa zeigen ebenso wie eine Stichproben-Analyse des App-Entwicklers bluesource Lücken bei Banking-Apps.

Bild: iStock

Banken, Finanzinstitute und Versicherer sehen sich seit 28. Juni 2025 mit neuen Barrierefreiheitsanforderungen konfrontiert: Digitale Produkte und Services, insbesondere Mobile- und Web-Banking-Anwendungen, müssen künftig barrierefrei nutzbar sein (EU-Richtlinie European Accessibility Act, EAA). Europäische Studien zeigen: Viele Anbieter sind darauf noch nicht ausreichend vorbereitet. Nur 31 % großer Fintech-Plattformen erfüllen grundlegende Accessibility-Kriterien wie Tastaturzugänglichkeit und Fokus-Indikatoren – so das Ergebnis einer Analyse von TestDevLab.

bluesource unterstützt Organisationen entlang des gesamten Lebenszyklus – von Audits und Delta-Analysen über kurzfristige Anpassungen und die Erstellung der Barrierefreiheitserklärung bis hin zur UX-/Dev-Umsetzung inklusive Screenreader-Integration. Dabei orientiert sich der Experte für mobile Applikationen an EN 301 549, das auf WCAG 2.1 AA basiert und als etablierte Richtschnur für EAA-konforme digitale Services gilt.

Wie eine interne Analyse der Banking-Apps österreichischer Banken zeigt, besteht in Sachen Barrierefreiheit weiterhin Aufholbedarf: Nur zwei von fünf Apps erfüllen die gängigen WCAG-AA-Kriterien weitgehend, während drei von fünf deutliche Mängel aufweisen. Die Untersuchung zeigt, dass zentrale Anforderungen wie semantische Beschriftungen, Kontraste und Schriftgrößenanpassungen oft nicht konsequent umgesetzt sind. Im Anhang befindet sich eine Grafik, die die wichtigsten Befunde der Untersuchung visualisiert. 

bluesource-Barrierefreiheit-Beauftragte und UX-Expertin Ines Madlsperger fasst die zentralen Handlungsfelder zusammen: „Die gute Nachricht ist: Viele dieser Schwächen lassen sich mit gezielten Quick-Wins relativ rasch beheben – und die Nutzerfreundlichkeit steigt sofort spürbar.“

Best Practice für Finanzinstitute
Seit Juni 2025 müssen alle neuen digitalen Produkte und Services barrierefrei gestaltet werden, bestehende Anwendungen sind bis 2030 nachzuziehen. Besonders betroffen sind Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister, da ihre Apps zu den meistgenutzten digitalen Services zählen. bluesource empfiehlt hier eine klare Roadmap: Zunächst steht eine Accessibility-Prüfung mit Delta-Analyse an, auf deren Basis sich schnelle Verbesserungen umsetzen lassen – etwa bei Farben, Labels oder dynamischer Typografie. Darauf folgen die Erstellung einer Barrierefreiheits-Erklärung samt Feedbackmechanismus sowie die feste Verankerung barrierefreier Standards in Design- und Entwicklungsprozessen. Regelmäßige Re-Checks bei jedem Release sichern schließlich die Nachhaltigkeit. 

Martin Sprengseis-Kogler, Managing Partner bei bluesource, unterstreicht die Dringlichkeit für den Finanzsektor: „Barrierefreiheit ist kein Zusatz, sondern Voraussetzung moderner Finanzservices. Dank unserer Erfahrung in IT und Organisation unterstützen wir Banken dabei, gesetzliche Vorgaben effizient umzusetzen und Ressourcen optimal einzusetzen. So stärken wir Institute in einem Umfeld, das von Regularien und gleichzeitigem Wachstumsdruck geprägt ist.“

Das Unternehmen stellt einen frei zugänglichen, kompakten Leitfaden zur Verfügung: „Barrierefreie Apps: Ein Leitfaden für Auftraggeber“ (abrufbar auf www.bluesource.at).

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