Samstag, Dezember 14, 2024

Krisen 2014

Russland legt während der Krim-Krise ein für europäisches Verständnis vergleichsweise rüpelhaftes Verhalten an den Tag. Wir deuten die politischen Rangeleien zwischen Kiew, Sewastopol und Moskau wohl nicht immer ganz korrekt – die militärischen Bewegungen sprechen da schon eine andere Sprache.

Die Krise führt uns auf jeden Fall eins vor Augen: Jede Form von Energieabhängigkeit ist gefährlich. Österreich wendet rund eine Milliarde Euro jährlich für russisches Erdgas auf. Der Anteil der österreichischen Energieimporte am Gesamtenergieverbrauch beträgt rund 70 %. Und: Die Gesamtimportkosten sind im letzten Jahr um 2 Mrd. Euro auf 17,3 Mrd. Euro gestiegen. »Es ist Geld, das der österreichischen Volkswirtschaft unwiederbringlich verloren geht«, betont der Branchenverband Austria Solar. Der Energiesektor hätte die schlechtesten Werte in der österreichischen Handelsbilanz.

»Ohne Tabus vorgehen«, das möchten gerne auch die heimischen Energieversorger. In einem Hintergrundgespräch von Oesterreichs Energie plädiert Verbandspräsident Peter Layr, EVN, für die Fortsetzung des Kurses in Richtung erneuerbare Energien. Es habe keinen Sinn, zu versuchen, den Ausbau der erneuerbaren Energien zurückzudrängen und sich zu bemühen, »die alten Zustände wieder herzustellen«. Stattdessen gelte es, die Förderung der Erneuerbaren fortzusetzen – allerdings mit Maß und Ziel. Auch werde es notwendig sein, Kapazitätsmärkte einzuführen.

Zum intensiv diskutierten Thema Smart Metering meint Layr, dass der festgelegte Zeitplan, bis Ende 2019 mindestens 95 % der Kunden mit intelligenten Stromzählern auszustatten, nicht eingehalten werden kann. Dem Verband zufolge bestehen nach wie vor offene Fragen – etwa den Datenschutz und die Datensicherheit betreffend, aber auch das Recht des Kunden, die Installation eines Zählers zu verweigern.

Es sind widersprüchliche Aussagen, die in der Branche zu hören sind. Andere Netzbetreiber können bereits auf gut funktionierende Teil-Rollouts verweisen. Und nur ein sehr geringer Anteil der Kunden verweigert die smarten Zähler bislang.

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