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Bitcoin: Anzeichen auf Kursmanipulation



Mit „Flash Boys“ hat Michael Lewis im Jahr 2014 ein Buch auf den Markt gebracht, in dem schonungslos beschrieben wird, wie Hochfrequenzhändler mit ihren Rechnern den Aktienhandel zu Lasten der normalen Anleger manipulieren. Ein paar Jahre später konnten Wissenschaftler ähnliche Phänomene beobachten. Jedoch handelte es sich diesmal nicht um den Schauplatz Wall Street, sondern um den Krypto-Markt.

So legte eine neue Untersuchung nahe, dass die Kursexplosion des Bitcoin, die gegen Ende 2017 beobachtet werden konnte, wohl auf eine gezielte Preismanipulation zurückgeführt werden kann. Somit erhärtet sich - wieder einmal - der Verdacht gegen Bitfinex. Die Kryptobörse hat die Vorwürfe bereits zurückgewiesen.

Hat man den Kurs am Ende also doch manipuliert?

Der Vorwurf, dass die Betreiber von Bitfinex ihre eigene virtuelle Währung Tether verwendet haben, um den Bitcoin-Kurs zu manipulieren, ist nicht neu. Nun gibt es aber ein paar neue Anhaltspunkte, die von John Griffin, einem US amerikanischen Uniprofessor, präsentiert wurden. Griffin ist kein Unbekannter; er konnte bereits zahlreiche Betrugsfälle auf den Finanzmärkten aufdecken. Gemeinsam mit Aman Shams kam er zu dem Ergebnis, dass die Tether-Transaktionen im Jahr 2017 für rund die Hälfte des Bitcoin-Kursanstiegs verantwortlich waren - zudem hätten sie auch zu 64 Prozent Einfluss auf andere digitale Währungen gehabt. Somit entstanden die Rekordkurse, die gegen Ende 2017 beobachtet worden waren, also nicht aufgrund des Investoreninteresses. Man könnte jetzt also sehr wohl behaupten, die Anleger wurden getäuscht.

Shams und Griffin befassten sich mit dem Token-Fluss in sowie auch aus Bitfinex. Dabei erkannten sie ein Muster, das in weiterer Folge auch nahelegt, dass man hier aktiv daran gearbeitet hat, die Preise der digitalen Währungen nach oben zu jagen, während an den anderen Börsen ein Minus beobachtet werden konnte. Zum Kauf wurde die Kryptowährung Tether genutzt, die mit Bitfinex im Zusammenhang steht.

Auch wenn die Vorwürfe nicht neu sind, so sind es nun doch ausgesprochen belastende Ermittlungsergebnisse, die sehr wohl den Anschein erwecken, Bitfinex wäre tatsächlich an einer Marktmanipulation beteiligt gewesen. Zudem gibt es auch schon übereinstimmende Medienberichte, die davon handeln, dass nun auch die US Finanzaufsicht ermittelt. Der Grund? Mögliche Manipulation. Schon Ende 2017 wurden die Betreiber von Bitfinex vorgeladen. Auch wenn Tether und Bitfinex zwei unabhängige Unternehmen sind, so handelt es sich bei Bitfinex um einen großen Anteilseigner der Kryptowährung.

Bitcoin befindet sich im Höhenflug

Aber nicht nur der Kurs des Bitcoin wurde wohl auf diese Art und Weise in die Höhe gejagt. Während die Tether-Aktivitäten für rund 50 Prozent des Bitcoin-Höhenflugs zuständig waren, kann bei den Altcoins von einem durchschnittlichen Wert im Bereich der 64 Prozent ausgegangen werden. Besonders auffällig ist hier etwa die Korrelation bei Zcash (82 Prozent). Bei Dash (42 Prozent) fällt sie zudem ausgesprochen moderat aus.

Nun stellt sich natürlich die Frage, wie die neuen Enthüllungen von Griffin und Shams den Kurs des Bitcoin beeinflussen werden. Aktuell befindet sich die Kryptowährung nämlich wieder im Aufwind - derzeit bewegt sich der Preis im Bereich der 5.500 US Dollar.

Folgt man den neuesten Prognosen, so befindet sich der Bitcoin aber gerade erst am Anfang. Gegen Ende des Jahres könnte die Mutter aller Kryptowährungen bei 20.000 US Dollar liegen, in den nächsten Jahren sogar auf 50.000 US Dollar klettern.

Wird den Marktteilnehmern ein falsches Gefühl vermittelt?



Bei der Studie der Cornell Tech handelt es sich um das neueste Warnsignal in einem Markt, der sich von Anfang an mit Manipulationsvorwürfen auseinandersetzen musste. Vor geraumer Zeit sorgte etwa auch ein Bericht von „The Tie“, einem Informationsportal, für Aufsehen, als die Behauptung aufgestellt wurde, 87 Prozent der Handelsvolumina der Krypto-Börsen sei gefälscht. Zudem gab es Ende 2018 noch eine Analyse des „Blockchain Transparency Institute“, mit der die Behauptung aufgestellt wurde, 23 von 25 Börsen würden das Handelsvolumen mit „Wash-Trading“ verfälschen. Dabei wird das Handelsvolumen einer digitalen Währung künstlich erhöht. Das heißt, dem Marktteilnehmer wird das Gefühl vermittelt, das Interesse an einer bestimmten Währung steigt, sodass dieser investiert.

Bilder: pixabay.com

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