
Action 2: Action 2: Sie verwenden einen Adblocker. Bitte deaktivieren..
- Details
- Cover-Plus
»Komplementäre Vorteile«
Mei Qi, chinesische Botschafterin in Österreich, über bilaterale Kooperationen und Interessen.

Wie bewerten Sie die Rolle chinesischer Unternehmen in der wirtschaftlichen Kooperation mit Österreich?
Mei Qi: Bis heute haben über 650 österreichische Unternehmen mit mehr als 1.600 Kooperationsprojekten in China investiert. Zugleich konnten rund 50 chinesische Unternehmen durch Investitionen, Kapitalbeteiligung, die Gründung von Tochtergesellschaften oder Aufbau von Vertriebs- und Servicenetzwerken in Österreich Fuß fassen – und über Österreich als Drehscheibe die Zusammenarbeit mit anderen europäischen Ländern aufnehmen.
Welche Bedeutung messen Sie langfristigen Technologiepartnerschaften im europäischen Raum bei?
Mei Qi: China und Europa sind zwei große Märkte, zwei bedeutende Zivilisationen und zwei maßgebliche Kräfte. Beide Seiten sind jeweils der zweitgrößte Handelspartner des anderen. Seit der Reform- und Öffnungspolitik haben europäische Unternehmen in vielfältiger Form – durch Handel, Investitionen und mehr – mit chinesischen Partnern kooperiert und damit in hohem Maße vom rasanten Fortschritt Chinas profitiert. Beide Seiten erzielen zunehmend komplementäre Vorteile und gegenseitigen Nutzen. Die bilaterale Zusammenarbeit verzeichnet in zahlreichen Bereichen spürbare Fortschritte. In Sektoren wie erneuerbare Energie, Telekommunikation, künstliche Intelligenz und Raumfahrt ist China weltweit führend. Durch die Vertiefung ihrer technologischen Zusammenarbeit können beide Seiten eine wichtige Rolle bei der Bewältigung globaler Herausforderungen – wie Klimawandel, Armut, Naturkatastrophen sowie Regulierung von neuen Technologien – spielen.
Welche Möglichkeiten sehen Sie in der Zusammenarbeit im Bereich Innovation, Forschung und Entwicklung?
Mei Qi: China misst dem Austausch und der Zusammenarbeit mit Ländern weltweit im Bereich Innovation und Forschung große Bedeutung bei und pflegt seit Langem auch mit europäischen Ländern – darunter Österreich – eine gute, gegenseitig vorteilhafte Partnerschaft. Angesichts der anhaltenden weltwirtschaftlichen Schwäche, des zunehmenden Unilateralismus, des wachsenden Protektionismus und zahlreicher globaler Herausforderungen liegt es im gemeinsamen Interesse Chinas und Österreichs, ihre jeweiligen Stärken zu nutzen und die Zusammenarbeit im Bereich Innovation und Forschung weiter zu vertiefen. Die konkreten Formen und Inhalte dieser Zusammenarbeit werden dabei von den zuständigen Institutionen und Unternehmen auf Grundlage eigener Einschätzungen und Interessen eigenständig gestaltet. China ist bereit, gemeinsam mit Österreich diese bilaterale Kooperation zu bilden.
- Details