Saturday, June 28, 2025

Mehrwert für Manager

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Unternehmen mit einer starken ESG-Performance generieren laut Synesgy Global Observatory 2024 höhere Umsätze und haben ein geringeres Insolvenzrisiko. Diese smarten Technologien und Services für Nachhaltigkeit und Energieeffizienz unterstützen Betriebe auf ihrem Weg zur Energiewende.

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Dynamisches Netzkapazitätsmanagement
Auf der CIRED-Konferenz in Genf präsentierten Siemens Österreich und Wiener Netze gemeinsame Forschungsergebnisse eines Aspern Smart City Research Projekts. Dabei wurde die Integration von E-Mobilitäts-Ladeinfrastruktur in städtische Niederspannungsnetze untersucht. Im Fokus standen vorwiegend Lösungsszenarien, die ohne Netzverstärkung auskommen. Auf Basis von Echtzeitdaten wurden tatsächliche Netzengpässe ermittelt und durch flexible Anpassung der Ladeleistung die vollständige Erfüllung der Ladeleistung in einer netzverträglichen Art sichergestellt. Dadurch konnte die Anzahl der Ladepunkte für Elektrofahrzeuge in dem Simulationsszenario um das rund Siebenfache erhöht werden – ganz ohne Netzausbau. Darüber hinaus wurde ein Szenario untersucht, in dem die strategische Nutzung der n-1-Reservekapazität für öffentliche Schnellladeeinrichtungen freigegeben wird. N-1 ist ein zentrales Kriterium in der Netzplanung, das sicherstellt, dass ein Stromnetz den Ausfall einzelner Komponenten durch das »Einspringen« von anderen Komponenten kompensieren kann. Stromausfälle können so reduziert und in ihrer Dauer verkürzt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass das dynamische Netzkapazitätsmanagement die Effizienz und Auslastung des Stromnetzes erheblich verbessern kann – und dass die intelligente Planung und Steuerung der Elektromobilität einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten.

Nutzen statt besitzen

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Das Textil-Service-Unternehmen Mewa bietet seinen Kunden ein umfassendes Rundum-Service-Angebot, das nicht nur die kontinuierliche Bereitstellung von Textilien, sondern auch deren umweltschonende Pflege und Instandhaltung sowie individuelle Beratung umfasst. Mewa liefert u. a. Berufs- und Schutzkleidung, Mehrweg-Putztücher, Auffangmatten und Pinselwaschtische – von 51 Standorten in Europa. Den Kunden bleibt mehr Zeit für die Kernaufgaben, indem Verwaltungsaufwände und logistische Herausforderungen in der Pflege von Berufskleidung minimiert werden. Ergänzend zum Rundum-Service gibt es auch einen Onlineshop für Arbeitsschutzartikel und ein ganzheitliches Schuhmanagement mit ausgewählten Premium-Partnern.


Indirekte Emissionen vermeiden

Viele Unternehmen erfassen zwar ihre direkten CO2-Emissionen – etwa aus Energieverbrauch oder eigenen Maschinen, doch die deutlich komplexeren indirekten Emissionen entlang der Lieferkette (Scope 3) werden häufig übersehen. Diese entstehen bei Zulieferern, beim Materialeinsatz oder durch Transportwege und sind technisch schwer zu erfassen, da sie außerhalb des direkten Einflussbereichs liegen. Zudem fehlen oft verlässliche Daten oder CO2-Angaben von Lieferanten. Das Ergebnis: Ein Großteil der Emissionskosten bleibt unberücksichtigt und kann daher auch nicht gezielt reduziert werden. Die Cost Control Software von Kloepfel Engineering analysiert den CO2-Footprint auf der Ebene einzelner zugekaufter Bauteile und Materialien – beispielsweise, wie viel Emissionen bei der Herstellung eines bestimmten Gussteils, Elektronikmoduls oder Gehäuses freigesetzt wurden. Auf Basis dieser Daten liefert die Software konkrete Optimierungsvorschläge, etwa durch den Austausch von Bauteilen, die Auswahl emissionsärmerer Materialien oder eine Verlagerung der Fertigung zu nachhaltigeren Lieferanten.


Smarte 
Gebäudewartung

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Gebäude werden für ca. 30 % des ökologischen Fußabdrucks verantwortlich gemacht. Innovative Lösungen in der Mess- und Wassertechnik sind Schlüsselfaktoren, um die Energiewende in der Immobilienwirtschaft zu schaffen. Im Auftrag von Hausbesitzer*innen und Hausverwaltungen hat das Dienstleistungsunternehmen Techem, Service­anbieter für smarte und nachhaltige Gebäude, bereits in 82 % der 540.000 betreuten Wohneinheiten digital umgerüstet. Über fernablesbare Geräte werden die Daten automatisch übermittelt. Mittels laufendem Geräte- und Energiemonitoring kann ein unverhältnismäßig hoher Energieverbrauch in Wohnungen geortet und Mängel rasch beseitigt werden. Das digitale Kundenportal ermöglicht Vergleiche zu den Vormonaten oder der letztjährigen Heizperiode. Techem-Geschäftsführer Karl Moll (Bild) sieht auch in der Wassertechnik enormes Potenzial für Energieeffizienz, etwa durch chemiefreien Kalkschutz oder die regelmäßige Analyse des Heizungswassers.


Energiesparen beim ­Bierbrauen

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Innovative Technologien und neue Verfahren nutzen, um die Produktion kontinuierlich zu verbessern und keine Kompromisse bei der Qualität der Produkte und Dienstleistungen einzugehen: Mit diesen Grundsätzen ist es den Verantwortlichen der 1892 gegründeten Brauerei in Čelarevo immer wieder gelungen, flexibel auf Marktveränderungen zu reagieren. Und dieser Tradition ist auch die Carlsberg Group seit der Übernahme 2003 bis heute treu geblieben. So wurde etwa ein umfassendes Utility-Management-System für die Energiedatenanalyse und Kostenkontrolle eingeführt, um den Energie- und Ressourcenverbrauch zu optimieren. Mit der neuen automatisierten Lösung lassen sich nun Daten von 100 Messpunkten für elektrische Energie, Wasser, Dampf, Gas, Luft und CO2 erfassen, verarbeiten und darstellen. Die gesamte Produktionskapazität von zwei Millionen Hektolitern Bier pro Jahr ist inzwischen auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Der schonende Umgang mit den Ressourcen Wasser, elektrischer Energie und Gas zeigt sich auch in der kontinuierlichen Verbesserung der Umweltbilanz der Brauerei. Vor allem beim Dampf- und Wasserverbrauch gab es deutliche Einsparungen – trotz gesteigerter Produktion.

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