Thursday, May 01, 2025

Mehrwert für Manager

 

Der Flughafen Wien setzt zunehmend auf digitale Transformation, wobei Building Information Modeling (BIM) eine Schlüsselrolle einnimmt. Im Rahmen des smino After Work Events „Digitaler Wandel am Flughafen Wien mit openBIM" gaben Tina Krischmann, Leiterin des BIM Managements, und Jan Morten Loës, Leiter der Forschung und Entwicklung bei der VieBuild GmbH, detaillierte Einblicke in die aktuellen Entwicklungen.

OpenBIM am Wiener Flughafen: Gespräch mit Tina Krischmann und Jan Morten Loes

 

Der Flughafen Wien setzt zunehmend auf digitale Transformation, wobei Building Information Modeling (BIM) eine Schlüsselrolle einnimmt. Im Rahmen des smino After Work Events „Digitaler Wandel am Flughafen Wien mit openBIM" gaben Tina Krischmann, Leiterin des BIM Managements, und Jan Morten Loës, Leiter der Forschung und Entwicklung bei der VieBuild GmbH, detaillierte Einblicke in die aktuellen Entwicklungen.

OpenBIM am Wiener Flughafen: Gespräch mit Tina Krischmann und Jan Morten Loes
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Effekte der BIM-Implementierung auf Projektprozesse
Die Einführung von BIM-Prozessen am Flughafen Wien hat maßgeblich zum Verständnis der Digitalisierung beigetragen. Wie Loës erläutert, besteht der zentrale Vorteil in der modellbasierten Projektdurchführung und den daraus resultierenden Datenmöglichkeiten. Im Bereich der Qualitätssicherung werden automatisierte und teilautomatisierte Prüfroutinen über die Modelle implementiert, was direkte Auswirkungen auf die Effizienz hat.

Die Forschungs- und Entwicklungsarbeit erfolgt vorwiegend anlassbezogen, wobei konkrete Bedürfnisse identifiziert und entsprechende Lösungen entwickelt werden. Ein Praxisbeispiel hierfür ist die Teilfertigstellung des Stiegenhauses 10, bei der Daten aus dem IFC-Modell in das DWG-Format übertragen wurden – ein Prozess, der dank eines speziell entwickelten Skripts binnen weniger Tage umgesetzt werden konnte.

 

Herausforderungen bei der OpenBIM-Integration
Als Building Smart Austria Certified Trainerin identifiziert Krischmann die Notwendigkeit eines umfassenden Verständnisses auf beiden Seiten des Prozesses als zentrale Herausforderung. Sowohl die Anforderungssteller als auch die Modellersteller müssen gemeinsame Lösungsansätze entwickeln, um erfolgreiche Projektergebnisse zu erzielen.

Eine besondere Herausforderung stellt die Erstellung nutzbarer Modelle dar, insbesondere angesichts des Umfangs und der erforderlichen Präzision am Flughafen Wien. Als kritische Infrastruktur erfordert der Flughafen höchste Genauigkeit – ein Aspekt, der von allen Beteiligten verstanden und umgesetzt werden muss. Der kommunikative Ansatz, die Notwendigkeit bestimmter Anforderungen zu erklären, trägt dabei wesentlich zur Akzeptanz bei.

 

Synergien zwischen GIS und BIM in der Flughafeninfrastruktur
In der großflächigen Infrastruktur eines Flughafens ergänzen sich die Methoden von BIM und Geoinformationssystemen (GIS). Loës betont, dass sich bestimmte Daten wie Flächeninformationen und Leitungsnetze effizienter im GIS-Kontext abbilden lassen. Gleichzeitig benötigt die Planung neuer Assets verlässliche georeferenzierte Grundlagen aus dem GIS.

Die Schlüsselherausforderung liegt in der Sicherstellung einer durchgängigen Datenkette, einem präzisen Mapping und einer gemeinsamen Ontologie. „Wir brauchen nicht zwei verschiedene Sprachen – GIS und BIM können miteinander kommunizieren, wenn wir uns auf eine Sprache einigen", erklärt Loës die notwendige Integration beider Systeme.

 

Innovative Ansätze im Datenmanagement
Für die Zukunft identifiziert Krischner das Datenmanagement als zentrale Herausforderung. Die aus Modellen und Projekten generierten Datenmengen erfordern leistungsfähige Infrastrukturen und Systemlandschaften zur effektiven Verarbeitung und Nutzung.

Dabei stellt sich insbesondere die Frage nach der langfristigen digitalen Datenhaltung. Der Umgang mit täglich generierten Daten, beispielsweise Punktwolken, und deren langfristige Nutzbarkeit bilden wesentliche Aspekte der zukünftigen BIM-Strategie am Flughafen Wien.

 

Nachhaltiges Bauen und die Rolle von Holz
Der Flughafen Wien verfolgt ambitionierte Nachhaltigkeitsziele, darunter die CO2-Neutralität im Betrieb sowie NET ZERO bis 2030. In diesem Kontext gewinnt die Holzbauweise zunehmend an Bedeutung, wie bereits vorhandene Holzbauten in Betriebsgebäuden und geplante Neubauten im Terminalbereich belegen.

In Zusammenarbeit mit der Holzforschung Austria wird die Plattform Dataholz weiterentwickelt. Loës unterstreicht die Bedeutung des Holzbaus für die Kreislaufwirtschaft, insbesondere durch seine Vorfertigungstechnologie und Modulbauweise. Die Methodik OpenBIM spielt dabei eine entscheidende Rolle, um Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu verbinden und die frühe Planung sowie Produktintegration zu optimieren.