By Axel Dick on Mittwoch, 27. Jänner 2016
Category: Qualität und Effizienz

Vom externen Energieaudit zum nachhaltigen Unternehmenserfolg

Wie sehen nun mögliche weitere Schritte zur Steigerung der Energieeffizienz und der Profitabilität aus?

Mit dem Energieeffizienzgesetz sind große Unternehmen mit über 250 Mitarbeitern verpflichtet, bis 30.11.2015 entweder ein externes Energieaudit nach Anhang III des Energieeffizienzgesetzes und EN 16247 abzuschließen oder eine Zertifizierung oder Begutachtung nach ISO 14001 (Umweltmanagement), ISO 50001 (Energiemanagement) oder EMAS abzuschließen und der Monitoringstelle zu melden.

Viele qualityaustria Kunden haben bereits die Systemzertifizierung gewählt. Andere großen Unternehmen haben zunächst nur das externe Energieaudit für eine erste Analyse durchgeführt, da fachliche oder zeitliche Ressourcen zu knapp waren und man den Fokus auf die Erfüllung der neuen gesetzlichen Anforderungen legte.

Mit 1. Jänner 2016 trat nun auch die Richtlinienverordnung als rechtliche Grundlage für den Handel mit Energieeffizienzmaßnahmen in Kraft. Die Richtlinienverordnung stellt eine Weiterentwicklung der „Methoden zur richtlinienkonformen Bewertung der Zielerreichung gemäß Energieeffizienz- und Energiedienstleistungsrichtlinie 2006/32/EG“ dar. Daraus ergeben sich nun weitere Optionen und Chancen, nicht nur für große Unternehmen, sondern auch für KMUs.

Klare Empfehlung für ein Managementsystem als nächster Meilenstein

Die Diskussionen der Umwelt- und Energiemanager aus Unternehmen wie Vöslauer beim 2. qualityaustria Umwelt- und Energieforum im Oktober 2015 führten zur Erkenntnis und zur klaren Empfehlung, nun auch den nächsten Schritt zu gehen und die erkannten Einsparpotenziale und möglichen Energiesparmaßnahmen im Zuge der Einführung eines Umwelt- oder Energiemanagementsystems systematisch zu nutzen und dafür in den Strukturen und Abläufen der Organisationen entsprechende Voraussetzungen zu schaffen.

Zwölf Schritte zur mittel- und langfristigen Sicherung des Unternehmenserfolges

  1. Handelbare Potenzial wirtschaftlich nutzen: Bewertung der bestehenden Maßnahmen und Verkauf an Lieferanten im Rahmen des Maßnahmenhandels. Die erste zu beachtende Frist ist hier der 14.2.2016.
  2. Strategisches Management: Da Energieeffizienz ein zentrales Thema und eine Schlüsselstrategie darstellt, wird es auch ein strategisches Thema in der Businessplanung.
  3. Kompetenzen entwickeln: Investieren Sie in die Aus- und Weiterbildung von Mitarbeitern. Energiebeauftragte und interne Energieauditoren sind hier Berufsbilder, die relevante fachliche, rechtliche, normative, methodische und audittechnischen Kompetenzen mitbringen und die effektive Vorgehensweise unterstützen.
  4. Bewusstseins- und Teambildung: Fördern Sie die Unternehmenskultur und das Energiebewusstsein in Ihrer Organisation. Stellen Sie ein Energieteam auf, das wichtige Schlüsselfunktionen aus Produktion, Instandhaltung, Facility Management, Einkauf, Personalwesen, Controlling umfassen kann.
  5. Mitarbeiter beteiligen: Binden Sie die Mitarbeiter frühzeitig ein.
  6. Maßnahmen konsequent umsetzen: Entwickeln Sie einen Maßnahmenplan mit konkreten Zielen, messbaren Leistungsindikatoren und klaren Zuständigkeiten. Senken Sie in der Folge konsequent Ihre Energiekosten! Machen Sie Umsetzungserfolge sichtbar und kommunizieren Sie diese intern.
  7. Wirtschaftlichkeit erhöhen: Prüfen Sie allfällige Fördermöglichkeiten, insbesondere KMUs werden hier spezielle Angebote entwickelt, um die Wirtschaftlichkeit von Maßnahmen zu erhöhen.
  8. Systematische Weiterentwicklung: Führen Sie ein internes Energieaudit entweder im Sinne der EN 16247 und/oder nach ISO 50001 bzw ISO 14001 durch, um den Umsetzungsstand zu analysieren und um weitere Verbesserungspotenziale zu identifizieren.
  9. Energieeffizienz nachhaltig verankern: Definieren Sie relevante Energieeffizienzkriterien für Ihre Anlagen, Prozesse, Wartung und Einkauf.
  10. Bewertung: Sammeln Sie die Erkenntnisse, Erfahrungen aus der Umsetzung der Maßnahmen, Feedback und Ideen der Mitarbeiter, internen Audits und diskutieren Sie Einflussfaktoren und die Lessons Learnt als Grundlage für zukünftige Entscheidungen und nächste Schritte.
  11. Integration: Integrieren Sie dabei die Anforderungen der ISO 50001 oder ISO 14001 (oder EMAS) in das bestehende Managementsystem.
  12. Externe Bewertung durch Systemaudits: Nutzen Sie die externe Sicht im Zuge eines Systemaudits nach ISO 50001 oder ISO 14001, um mögliche Lücken und weitere Verbesserungspotenziale zu erkennen.

Viel Erfolg bei der Umsetzung!

Axel Dick

www.qualityaustria.com