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Der schleichende Umbau des Wiener Studentenwohnmarktes
„Vor einigen Jahren sind wir aus der für Studentenwohnheime üblichen Förderung herausgefallen", erläutert Valerija Karsai, Vorstandsmitglied der STUWO, die prekäre Situation der gemeinnützigen Anbieter von Studentenwohnheimen in Wien. Weitere externe Faktoren wie Energiepreissteigerungen und Zinsentwicklungen haben die Lage zusätzlich verschärft.
„Vor einigen Jahren sind wir aus der für Studentenwohnheime üblichen Förderung herausgefallen", erläutert Valerija Karsai, Vorstandsmitglied der STUWO, die prekäre Situation der gemeinnützigen Anbieter von Studentenwohnheimen in Wien. Weitere externe Faktoren wie Energiepreissteigerungen und Zinsentwicklungen haben die Lage zusätzlich verschärft.
„Wir verrechnen in unserer All-inclusive-Miete natürlich Energie und sonstige Kosten weiter das hat auch die Studentenwohnheim-Preise hinaufgetrieben", führt Karsai die Kostentreiber detailliert aus. Die Kombination aus wegfallenden Förderungen bei gleichzeitig steigenden Betriebskosten stellt die gemeinnützigen Anbieter vor erhebliche Herausforderungen.
Was die Marktposition betrifft, kann Karsai jedoch auf empirische Daten verweisen: „Wir sind nach Studien der ÖH immer noch die günstigste Wohnform für Studenten." Und allen Preissteigerungen bleibt die Nachfrage nach Plätzen in gemeinnützigen Studentenwohnheimen ungebrochen hoch. „Wir sehen den starken Zustrom an Studierenden nach Österreich, nicht nur nach Wien", bestätigt Karsai. Diese Entwicklung unterstreicht die zentrale Bedeutung des leistbaren Wohnraums für den Bildungs- und Wirtschaftsstandort Wien im internationalen Wettbewerb.
Besonders für internationale Studierende bieten die gemeinnützigen Wohnheime entscheidende Vorteile: „Es ist für ausländische Studenten ganz wichtig, hierher zu kommen, zu wissen, wo ihr Platz ist, hier keine großen Investitionen noch in andere Dinge wie Möbel und sonstige Dinge machen zu müssen", erklärt Karsai die spezifischen Anforderungen dieser wichtigen Zielgruppe.
Langfristige Auswirkungen auf den Standort Wien
Die aktuelle Entwicklung wirft grundlegende Fragen zur langfristigen Wettbewerbsfähigkeit des Bildungsstandorts Wien auf. „Es ist an der Zeit zu reagieren, weil wir sonst vielleicht den Fachkräftemangel für die kommenden Jahre noch verstärken", warnt Karsai und verweist damit auf die weitreichenden volkswirtschaftlichen Implikationen einer vernachlässigten Wohnraumpolitik für Studierende.
Wer sich die längerfristigen Perspektiven vor Augen führt, erkennt die strategische Dimension: „Wir bemühen uns natürlich darum, auch den Studenten, der hier studiert hat oder fertig studiert, auch in dem Land zu halten", beschreibt Karsai die über das reine Wohnangebot hinausgehende gesellschaftliche Funktion gemeinnütziger Studentenwohnheime.
Forderung nach neuen Fördermodellen
Angesichts der beschriebenen Problemlage formuliert Karsai eine klare politische Forderung: „Ein neues Förderungsmodell für gemeinnützige Studentenwohnbauträger wäre extrem hilfreich, um diesen Markt nicht nur den Privaten zu überlassen." In der aktuellen Marktphase zeige sich, dass ein unregulierter Wettbewerb zwischen gemeinnützigen und gewinnorientierten Anbietern die Gefahr einer sozialen Selektion beim Zugang zu Hochschulbildung verstärkt. Die Wiedereinführung spezifischer Förderinstrumente für gemeinnützige Träger könnte dieser Entwicklung entgegenwirken und gleichzeitig einen Beitrag zur Standortsicherung leisten.
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