Angesichts rechtlicher Gründe oder Sicherheitsbedenken werden souveräne Cloud-Lösungen mit voller Kontrolle über Daten und operativen Betrieb immer attraktiver. Amazon Web Services hat jetzt die AWS European Sovereign Cloud angekündigt. Ein Kommentar von Moritz Roetter, Expert Presales Consultant für AWS bei SoftwareOne (Bild).
Für die AWS European Sovereign Cloud hat Amazon ein Unternehmenskonstrukt mit Sitz in Deutschland gegründet, das keine finanzielle und operative Bindung an den US-Mutterkonzern hat. Alle Dienstleistungen, einschließlich des Supports, werden ausschließlich von EU-Mitarbeitern erbracht. Dadurch bleibt die Kontrolle in europäischen Händen und die Cloud unterliegt nicht den US-Gesetzen. Kunden profitieren von der vollen Leistungsfähigkeit von AWS, einschließlich der bekannten Architektur und einer breiten Palette an Services.
Bisher können Kunden zwar eine spezielle AWS-Region innerhalb der EU wählen, wobei Ressourcen beispielsweise aus Frankfurt bereitgestellt und Nutzerdaten ausschließlich in deutschen Rechenzentren gespeichert werden. Allerdings werden Metadaten zu Support-Zwecken in andere Länder übertragen. AWS nutzt globale Teams und Systeme für Support und Betrieb, und auch die Abrechnung ist eng mit den weltweiten AWS-Strukturen verbunden. Die neue souveräne Cloud hingegen garantiert vollständige europäische Unabhängigkeit.
Die AWS European Sovereign Cloud wird teurer sein als eine traditionelle AWS Cloud. Der höhere Preis resultiert aus der Notwendigkeit, eine neue Region aufzubauen und Arbeitsplätze in Europa zu schaffen. Neben den höheren Abonnementkosten müssen Kunden auch den anfänglichen Aufwand für die Migration berücksichtigen.
Ein hybrider Ansatz, der die souveräne Cloud mit der herkömmlichen AWS Cloud kombiniert, kann helfen, Kosten zu sparen. Ziel ist es, Daten und Anwendungen so zu organisieren und zu klassifizieren, dass möglichst wenig Ressourcen der Sovereign Cloud benötigt werden. Weniger kritische Workloads können in eine bestehende AWS EU-Region migriert und durch ein Zero-Trust-Konzept zusätzlich gesichert werden.
Über den Autor
Moritz Roetter ist Expert Presales Consultant für AWS bei SoftwareOne. Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sammelte er als Cloud-Architekt in verschiedenen Unternehmen umfassende Praxiserfahrung mit Schwerpunkt auf Amazon Web Services (AWS). Dank seiner Zertifizierung als AWS DevOps Professional bringt Moritz Roetter fundiertes Fachwissen in der Umsetzung skalierbarer, effizienter und sicherer Cloud-Lösungen mit.
Über den Autor
Moritz Roetter ist Expert Presales Consultant für AWS bei SoftwareOne. Nach seiner Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration sammelte er als Cloud-Architekt in verschiedenen Unternehmen umfassende Praxiserfahrung mit Schwerpunkt auf Amazon Web Services (AWS). Dank seiner Zertifizierung als AWS DevOps Professional bringt Moritz Roetter fundiertes Fachwissen in der Umsetzung skalierbarer, effizienter und sicherer Cloud-Lösungen mit.
(Bild: SoftwareOne)