Geplant war sie schon im Herbst 2013 in Istanbul, die jährliche EMEA-Partnerkonferenz von Infor. Aufgrund der Unruhen fand sie jedoch vor kurzem in Barcelona statt. Der Report war dabei.
Karin Legat aus Barcelona
Die Anreise in die katalonische Hauptstadt war geprägt von Turbulenzen. Luftlöcher und Aufwinde brachten das Flugzeug zum Vibrieren. Für Spannungen sorgte auch Infor bei seiner Konferenz in Barcelona, jedoch für positive. Chief Executive Officer Charles Phillips kündigte in seiner Eröffnungsrede »a lot of info show« und »a lot of new products« an. Das Auditorium mit 270 Teilnehmern wartete gespannt. Aber zuerst dankte Phillips den Partnern für ihre langjährige Treue. Diese Beständigkeit kommt nicht von ungefähr. Infor hat in den vergangenen 18 Monaten mehr neue Produkte und Verbesserungen eingeführt als in den vorangegangenen fünf Jahren zusammen. »Mit Infor können wir jetzt sehr kundenspezifische Lösungen anbieten und müssen nicht starre Monoliten liefern«, betont Gerald Pichler, Geschäftsführer vom Tiroler Business-Software-Unternehmen terna zufrieden. »Jeder Kunde hat spezielle Bedürfnisse und darauf abgestimmt, kann ich das passende ERP-Produkt aus dem Infor-Portfolio herauspicken.« Diese Kundenorientierung ist eines der Erfolgsrezepte von Infor. Nicht die Masse ist laut Technologiestratege Soma Somasundaram die Lösung, sondern spezifische IT-Branchenlösungen. »Wir merken am Markt, dass diese Philosophie geschätzt wird. Die Nachfrage ist sehr groß«, freut sich Pichler, der mit terna hauptsächlich die Prozessindustrie wie Food&Beverage, Pharma und Chemie bedient, aber auch den Service- und Fashionbereich. »Wir vertreiben das Infor-Produkt M3.« Mit diesem ERP-System werden Transaktionen intern überwacht, einschließlich dem Ablauf in den Segmenten Lagerung, Produktion, Vertrieb, Lieferkette, den Geschäftsbeziehungen zu Kunden und Lieferanten sowie Finanzmanagement.
Aus 2 mach 1
Nach zwei Jahren ist es geschafft. Moderne Technologien wie soziale, mobile, Analyse- und Cloud-Funktionen sind mit traditioneller Unternehmenssoftware verschmolzen. Entstanden ist Infor 10x mit umfangreichen, kontextspezifischen, in alle Workflows eingebetteten Analysefunktionen, mobilen Workflows, Integrationspaketen via ION und einer umfassenderen Globalisierung mit Local.ly. Über zehn Millionen Entwicklungsstunden wurden in das Projekt investiert. Unternehmen profitieren von bestehenden Technologien und können neue, innovative Lösungen ergänzen – ohne komplexe Integrations- und aufwendige Implementierungsprozesse. »Unternehmenssoftware muss flexibel, intelligent und vor allem schnell sein. Benutzerfreundlichkeit und Zweckmäßigkeit dürfen nicht länger der Funktionalität zum Opfer fallen«, heißt es aus dem Infor-Marketingbereich. Infor Ming.le ist eine umfassende Plattform für Kollaboration, Geschäftsprozessoptimierung und kontextbezogene Analysen, die die Zusammenarbeit zwischen internen Gruppen und Teams in Unternehmen sowie mit externen Beteiligten erleichtert. Ähnlich wie bei Twitter oder Facebook ist es über Infor Ming.le möglich, mit Kollegen, Dokumenten, Prozessen und sogar Anlagen zu interagieren. Infor Ming.le ist in Schlüsselsysteme wie ERP, Supply Chain Management, Human Capital Management und Enterprise Asset Management eingebettet. Zweckmäßigkeit wird auch durch die Business-Intelligence-Plattform Infor Analytics erzielt. Dadurch sind Unternehmen in der Lage, das gesamte Potenzial von Business Intelligence auszuschöpfen – von Echtzeitinformationen mit Prognosewert und ganzheitlichen Berichten bis hin zu personalisierten Konsolen und mobilem Support.
Mit Infor Motion bietet der Softwarespezialist Firmen die Möglichkeit, eigene kundenspezifische mobile Apps zu entwickeln und zu verwalten. Mit einfach anzuwendenden Tools können hochmoderne Applikationen nahtlos in Kernsysteme integriert werden. Nicht zuletzt ist die standardbasierte Middleware-Technologie ION zu erwähnen, die die im Laufe der Jahre angesammelte Software integriert, Abläufe effizienter gestaltet, teure Wartungsanforderungen verhindert und eine solide Wachstumsgrundlage schafft.
Mikro-vertikale Strategie
Veraltete Technologieplattformen und starre Architekturen stellen oft einen Hemmschuh für neue Geschäftsstrategien dar. Für Infor bilden branchenspezifische Produkterweiterungen den Ausweg: Infor Mongoose. Dieses Programm beschleunigt die Anwendungsentwicklung und versetzt Unternehmen in die Lage, ihre Systeme rasch wechselnden Bedingungen anzupassen. Mit den Mongoose-Tools können Anwender Systemverbesserungen mit geringem Zeitaufwand entwerfen und bereitstellen, ohne dass Kenntnisse zu komplexem Quellcode oder Programmiersprachen erforderlich sind. Vorhandene Systeme können bedarfsgerecht ohne hohe Entwicklungsinvestitionen erweitert werden, wobei der Nutzwert aktueller Software investitionen erhalten bleibt oder maximiert wird. Die Lösung ist vollständig in Infor ION eingebunden. Die Projektinitiative dahinter – Micro Vertical Product Program – bietet den Partnern außerdem die Möglichkeit, eigene Anwendungsideen bei Infor vorzustellen, um dann die geplante Applikation gemeinsam zu erstellen und zu vermarkten – und vielleicht bei der EMEA-Partnerkonferenz 2015 vorzustellen.
Neue Infor 10x-Funktionen:
- ION Grid Enablement (Skalierung, hohe Verfügbarkeit, Lastenausgleich und Notfallwiederherstellung).
- Rollenbasierter ION Desk (intuitive Benutzeroberfläche für Systemadministratoren und Endanwender der Geschäftsprozessplattform).
- Konnektoren für Unternehmensanwendungen (Anbindung von Geschäftslösungen von Oracle über Integrationspakete an Infor-Erweiterungslösungen wie EAM).
- ION ONEVIEW (Anzeige des kompletten Lebenszyklus von Geschäftsdokumenten zur besseren Abstimmung).
- GRAPHICAL MAPPING-Tool (Integration von GIS-Funktionen in Geschäftsabläufe).