Donnerstag, April 25, 2024

Wie kann Österreichs Verwaltung moderner und digitaler werden? Um Potenziale auszuloten, nimmt das Bundesrechenzentrum für seinen Technologierader jährlich neue und bestehende Technologien genauer unter die Lupe -  neu dabei sind dieses Jahr unter anderem Natural Language Processing (NLP) und das Metaverse. 

Im Rahmen der „BRZ-Perspektiven 2023“ untersucht das BRZ unterschiedliche technologische Ansätze für die digitale Transformation der Bundesverwaltung und ordnet sie hinsichtlich ihrer Eignung und Einsatzreife ein. Analysiert werden 45 Technologien in vier Kernbereichen. 10 Technologien wurden heuer neu ins Radar aufgenommen, darunter etwa NLP oder die digitale Souveränität der Person. Ziel des Technologieradars ist es, durch strategisches Trend-Management Technologieänderungen und -Entwicklungen frühzeitig zu planen.

Der Digitale Ausweis

Das BRZ widmet sich in der Publikation drei Zukunftsthemen im Detail: Cyber Security, Cloud-Transformation und digitale Identitäten, die die Basis für modernes und sicheres E-Government bilden. Mit der Einführung des digitalen Führerscheins auf Basis der ID Austria wurde hier erst kürzlich ein Meilenstein in der Digitalisierung Österreichs gesetzt. Die entwickelte Ausweisplattform lässt sich noch weiter ausbauen und wird vom Bundesministerium für Finanzen bereits für die Planung weiterer digitaler Ausweise der Zukunft genutzt.

Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung, sieht in der Transformation der Verwaltung einen wichtigen Schritt: „Österreich gehört in der Digitalisierung europaweit zu den Vorreitern. Wir müssen die Chancen nutzen, mit digitalen Angeboten nicht nur das Leben der Bürgerinnen und Bürger zu erleichtern, sondern auch den Wirtschaftsstandort Österreich zu stärken. Neue Services müssen nicht nur intuitiv bedienbar, sondern vor allem auch sicher sein.“ Das BRZ sei ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um die Speicherung sensibler Daten von Bürger*innen oder Unternehmen gehe - ebenso bei der Entwicklung neuer Services, etwa im Bereich der Public-Cloud-Infrastruktur. 

Das BRZ-Technologieradar: Neu aufgenommen und trotzdem bereits im engeren Aktionskreis sind Themen wie NLP, New Work oder Accelerated Legacy Modernization (die beschleunigte Modernisierung und Transformation veralteter Systemstrukturen in der Verwaltung). (Grafik: BRZ/Ronny Talasz)

Schwerpunktthema Cloud-Transformation

Hyperscaler setzen bereits seit Jahren auf Cloud-Lösungen: Services sind so nahezu unterbrechungsfrei verfügbar, von verschiedenen Geräten aus nutzbar und hoch performant. Doch wo liegen die Daten gespeichert - und sind diese ausreichend gesichert? Wie können Lock-in-Effekte verhindert werden? Diese Fragen sind essenziell, wenn es um die Entwicklung von Cloud-basierten Services geht. Gleichzeitig liegen die Vorteile von Cloud-Lösungen auf der Hand. Die IT-Anbieter der öffentlichen Verwaltung nutzen daher heute bereits Cloud-Technologien in ihren Infrastrukturen – im Sinne einer Private Cloud –, allerdings noch nicht in einheitlicher Form.

Roland Ledinger, BRZ-Geschäftsführer plädiert darum für ein EU-weites Framework zur Vernetzung von Private Clouds im Public Sector: „Langfristiges Ziel wäre, dass IT-Anwendungen der öffentlichen Ver­waltung bedarfsgerecht als Cloud-Services über mehrere IT-Provider bereitgestellt werden können und so der Austausch von IT-Lösungen zwischen den öffentlichen Verwaltungen, bessere Skalierbarkeit sowie stärkere Resilienz sichergestellt werden.“ Im Rahmen der EURITAS, einer Allianz europäischer Verwaltungs-IT-Dienstleister, habe man als BRZ bereits einen Vorschlag für ein Netzwerk von Cloud-Infrastrukturen erarbeitet, das rechtliche, organisatorische und technische Regelungen berücksichtigt.

Näheres zum Konzept der EURITAS sowie dem Technologieradar erfahren Sie auf der Webseite des BRZ unter folgendem Link: Was hat für die digitale Verwaltung Zukunft? - BRZ

(Titelbild: iStock)

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