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Mobilität begreifbar gemacht
Markus Streibl, Invenium: »Daten sind zu einem entscheidenden Faktor für den Geschäftserfolg geworden.«

Mit der Plattform »Mobility Insights« liefert die A1-Tochter ­Invenium Data Insights Erkenntnisse aus der Analyse von Bewegungsdaten. Welcher gesellschaftliche und auch geschäftliche Nutzen daraus gezogen werden kann, beantwortet Markus Streibl, Chief Business Development Officer (CBDO) Invenium.

Report: Worum geht es bei dem Datenanalyse-Service? Wen sprechen Sie damit an?

Markus Streibl: Mit »Mobility Insights« schaffen wir eine neuartige Sichtweise auf menschliche Bewegungsströme und Bewegungsmuster. Durch die Verwendung von Mobilitätsdaten werden bestehende Zählsysteme innoviert und die Sichtweise einer kleinen Stichprobe auf eine tägliche Stichprobengröße von 3,2 Millionen erweitert. Dieser repräsentative Querschnitt ermöglicht es, innovative verhaltensökonomische Konzepte zu erarbeiten: von der Lenkung von Personenströmen in sensiblen Bereichen durch Leit- und Verkehrskonzepte, sowie einer ökonomischen Steuerung des öffentlichen Verkehrs, über eine bewegungsmuster- und frequenzorientierte Standortbewertung, um die regionale Wirtschaft effizient und nachhaltig zu fördern, bis hin zur Schaffung einer Datengrundlage, um Ministerien in Zeiten einer Pandemie zu unterstützen.

Die Erkenntnisse unterstützen Unternehmen unterschiedlichster Branchen sowie öffentliche Einrichtungen bei der Optimierung von Abläufen, der daraus resultierenden Effizienzsteigerung bis hin zur Entwicklung von neuen datengetriebenen Geschäftsmodellen wie zum Beispiel »Digital Out Of Home Marketing«.

Report: Was wurde dabei besonders gut gelöst?

Streibl:
Durch die Verwendung von anonymisierten Mobilfunksignalisierungsdaten ergeben sich neuartige Methoden, um Bewegungsmuster und -ketten zu visualisieren und die Mobilität von Menschen zu analysieren. Wir haben durch eine Vielzahl an Forschungs- und Umsetzungsprojekten in den letzten Jahren in den Bereichen komplexer Algorithmen für Bewegungsstromanalysen sowie analytische Visualisierungsplattformen breites Wissen aufgebaut. Heute können wir damit standardisierte und validierte Produktlösungen und Analyseverfahren anbieten.



Report: Welchen Herausforderungen sind Sie in der Umsetzung begegnet?

Streibl:
Eine Herausforderung war sicherlich die Verwendung der komplexen Analysealgorithmen und Machine-Learning-Modelle in Kombination mit den sehr großen Datenmengen von drei Milliarden Signalpunkten pro Tag. Eine weitere große Herausforderung betrifft die ethische Fragestellung des Umgangs mit den Daten, sowie die Besitzfrage. Im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung sind Daten zu einem entscheidenden Faktor für den Geschäftserfolg avanciert und weisen einen steigenden Wert auf. Aufgrund der Sensibilität dieses Themas haben wir einen Verhaltenskodex für unser Unternehmen entwickelt, wie die Datenauswertung und -weitergabe zu erfolgen hat.

Report: Was ist prinzipiell das Kerngeschäft Ihres Unternehmens?

Streibl:
Das Kerngeschäft ist die Analyse und Aufbereitung von anonymisierten Mobilfunksignalisierungsdaten, welche von unserer Mutter A1 bezogen werden, um unter Verwendung eigens entwickelter algorithmischer Modelle menschliche Bewegungsströme abzubilden. Die generierten Erkenntnisse und im speziellen das Sichtbar- und Begreifbarmachen dieser tragen zum Verstehen der menschlichen Mobilität bei. Diese »Insights« nutzen etwa Stadt- oder Verkehrsplaner, um bestehende Konzepte zu adaptieren und Verkehrsströme zu ökonomisieren, oder Ministerien, um in Krisenzeiten, wie der Covid-Pandemie, Bewegungsmuster zu visualisieren und geeignete, sichere Maßnahmen abzuleiten.

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