Dienstag, April 16, 2024
HPE setzt mit Angebot auf Gaia-X auf
Johannes Koch ist Senior Vice President, Deutschland, Österreich und Schweiz, HPE.

Hewlett Packard Enterprise (HPE) bringt ein Lösungspaket auf den Markt, mit dem Unternehmen in Europa ihre "Datenwertschöpfung" über die Gaia-X-Infrastruktur vortreiben können. Gaia-X ist ein aktuelles Projekt zum Aufbau einer föderierten Dateninfrastruktur, das von mehr als 300 Organisationen in Europa und weltweit unterstützt wird.

Jetzt hat HPE dafür ein Lösungspaket entwickelt, das sich an Unternehmen, Service Provider und Behörden richtet. Das "HPE Solution Framework for Gaia-X" unterstützt die Funktionen, um Daten und Dienste in einer dezentralen Umgebung wie Gaia-X bereitzustellen und zu nutzen. Dadurch können Unternehmen verteilte Datenpools nutzen.

Das Framework basiert auf einer Referenzarchitektur, die Schlüsselkomponenten aus dem HPE-Softwareportfolio, Software von Drittanbietern und die Cloud28+ Business Platform, ein Marktplatz für die Monetarisierung von Daten und Diensten, nutzt. Einzelne Komponenten und ganze Lösungsumgebungen sind als Dienste über HPE GreenLake Cloud Services verfügbar.

„Gaia-X ist eine Antwort auf die Schlüsselfrage der nächsten Welle der digitalen Transformation: Wie können wir Netzwerkeffekte schaffen, ohne alle Daten zu zentralisieren? Das passt perfekt zu unserer Unternehmensstrategie, die darauf ausgerichtet ist, den Wert von Daten zu erschließen, die über Standorte und Clouds verteilt sind,“ sagt Johannes Koch, Senior Vice President, Deutschland, Österreich und Schweiz, HPE. „Allerdings erledigt Gaia-X diese Aufgabe nicht allein. Es erfordert eine Reihe von Fähigkeiten, um von dieser Plattform zu profitieren. Im Kern muss man in der Lage sein, Daten wertschöpfend einzusetzen. Genau das ermöglichen wir Kunden mit unseren Gaia-X-Lösungen.“

Daten als Motor
Laut der Europäischen Kommission ist die Datenwertschöpfung von entscheidender Bedeutung für den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt der nächsten Jahrzehnte. Sie wird von einer "neuen Welle" von Geschäftsdaten angetrieben, wobei bis 2025 80 Prozent des gesamten Datenvolumens dezentral verarbeitet werden sollen.

Laut dem Weltwirtschaftsforum können Unternehmen auf diese Weise Daten in Mehrwerte verwandeln – etwa neue Einnahmequellen und Geschäftsmodelle, bessere Entscheidungen und Kundenerlebnisse. McKinsey schätzt beispielsweise, dass die Monetarisierung von Daten aus vernetzten Autos den Akteuren im gesamten Mobilitätssystem im Jahr 2030 einen jährlichen Mehrwert von 250 bis 400 Milliarden US-Dollar bringen könnte. Und für die Europäische Union wird prognostiziert, dass sich die Datenwirtschaft zwischen 2018 und 2025 fast verdreifachen und ein Volumen von 829 Milliarden Euro erreichen wird.

Es ist jedoch nicht sicher, inwieweit Unternehmen in der Lage sein werden, diese Möglichkeiten auch tatsächlich zu nutzen. Laut IDC und Seagate werden nur 32 Prozent der Daten genutzt, die den Unternehmen zur Verfügung stehen. Außerdem, so die Europäische Kommission, befindet sich ein „großer Teil der weltweit vorhandenen Daten derzeit in der Hand einer kleinen Zahl großer Technologieunternehmen. Dies könnte die Anreize für das Entstehen datengetriebener Unternehmen und für deren Wachstum und Innovation in der EU heute schmälern.“

Dezentrale Cloud- und Dateninfrastrukturen verfolgen einen radikal neuen Ansatz, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Sie ermöglichen die gemeinsame Nutzung und Aggregation von Daten, Erkenntnissen und Diensten in großem Umfang ohne einen zentralen Vermittler. Dies schafft gleiche Wettbewerbsbedingungen, bei denen Macht und Möglichkeiten auf alle Parteien verteilt sind.

Gaia-X steht im Mittelpunkt dieser Bestrebungen. Gaia-X verbindet zentrale und dezentrale Infrastrukturen, um einen sicheren und vertrauenswürdigen Datenaustausch zu ermöglichen. Mit ersten Leuchtturmprojekten startet jetzt die Anwendungsphase und die ersten Gaia-X-konformen Lösungen werden voraussichtlich im Dezember 2021 zertifiziert werden.

HPE ist Mitglied der Gesellschaft Gaia-X AISBL und mehrerer Gaia-X-Arbeitsgruppen. Zudem arbeitet HPE bereits mit Kunden in ganz Europa, um sie auf die Teilnahme an Gaia-X vorzubereiten. Dazu gehört Orange Business Services, ein europäischer Anbieter von netzwerkbasierten digitalen Dienstleistungen, der Kunden weltweit dabei unterstützt, Innovationen mit Datenschutz zu verbinden. „Wir tragen zu den technischen und Dataspace-Grundlagen des Gaia-X-Ökosystems bei und wir passen derzeit Orange-Cloud-Dienste an diese Spezifikationen an, um unseren Kunden die vertrauenswürdigsten Cloud-Lösungen im Rahmen von Gaia-X bereitzustellen“, sagt Cedric Parent, Deputy CEO, Orange Cloud. „HPE ist mit seiner Spitzentechnologie ein entscheidender Partner für unsere Orange-Cloud-Plattform. Wir profitieren von HPEs Fachwissen und Lösungsangebot, das die Entwicklungen umfassend unterstützt, die erforderlich sind, um aus dezentralen Infrastrukturen wie Gaia-X den vollen Nutzen zu ziehen.“

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