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GovTech: Von Estland bis Österreich
Matthias Lichtenthaler, BRZ: "Sehen Interesse an einer stärkeren Vernetzung im Bereich der Digitalisierung und Innovation für die öffentliche Verwaltung."

Im Rahmen des Startup-Festivals ViennaUP´21 standen aktuelle Anwendungsgebiete und interaktive Diskussionen zu GovTech-Themen im Vordergrund. Hochkarätige Experten lieferten Inputs aus der Praxis, darunter auch aus dem Bundesrechenzentrum.

Am 28. April fand im Rahmen der von der Wirtschaftsagentur Wien organisierten Startup-Woche "ViennaUP´21" ein Expertenbriefing des Bundesrechenzentrums (BRZ) zu aktuellen GovTech-Themen statt. Über 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatten dabei nicht nur die Möglichkeit, sich über den aktuellen Stand zahlreicher GovTech-Initiativen zu informieren, sondern auch selbst interaktiv mitzudiskutieren, sich zu vernetzen und weitere Zusammenarbeiten zu planen. Ansprechpartner waren die Experten Prof. Robert Krimmer (Universität Tartu/Estland), Georg Nesslinger (BMDW), Markus Kaiser (Geschäftsführer BRZ), Clemens Schwaiger (Bereichsleiter Digital Advisory & Product Management, BRZ) und Matthias Lichtenthaler (Head of Digital Government & Innovation, BRZ).

Vorbild Estland
Unter GovTech können innovative Lösungen verstanden werden, die eine digitale Transformation in der Verwaltung schaffen und zum Beispiel für verwaltungsinterne Prozesse und digitale Bürgerservices verwendet werden können. Zugpferd im Bereich E-Government ist unter anderen Estland, das als Vorzeigestaat in diesem Bereich gilt. Seit 1997 wird in der baltischen Republik unter dem Motto „Internet vereinigt Menschen, nicht Computer“ die Digitalisierung des öffentlichen Lebens vorangetrieben. In Estland nutzen heute 98 von 100 EinwohnerInnen das Internet. In Schulen und öffentlichen Einrichtungen erreicht der Verbreitungsgrad des Internets sogar bis zu 100 Prozent. Das Weltwirtschaftsforum und die Weltbankgruppe stufen Estland regelmäßig als eines der Länder ein, in denen sich Geschäfte am einfachsten und effizientesten abwickeln lassen

Österreich als Vorreiter
In Österreich hat das Bundesrechenzentrum auf diesem Gebiet als Marktführer im Public Sector bereits breite Expertise und ist Entwickler zahlreicher breit genutzter Anwendungen wie FinanzOnline, dem Digitalen Amt, Österreich.gv.at, dem Unternehmensserviceportal oder JustizOnline. Österreich liegt in im eGovernment Benchmark der Europäischen Kommission
gemeinsam mit Estland und Lettland unter den Top-Drei-Nationen, wenn es um die Nutzung und Entwicklung digitaler Behörden-Anwendungen geht. Auch die deutsche Initative D21 stellt ein gutes Zeugnis aus und rankt Österreich vor Deutschland und der Schweiz auf Platz 1 bei der Bekanntheit und Nutzung von E-Government Diensten.

„In der Diskussion hat sich gezeigt, dass das Interesse an einer stärkeren Vernetzung im Bereich der Digitalisierung und Innovation für die öffentliche Verwaltung erheblich ist. Noch vor dem Sommer 2021 ist ein erstes Vernetzungstreffen von Akteurinnen und Akteuren geplant. Auch das Interesse der Weltbank, sich als Partner einer möglichen GOVTECH-Initiative einzubringen, ist erfreulich und unterstreicht die Bedeutung dieses Zukunftsthemas. Wir freuen uns auf weitere spannende Kollaborationen“, so Matthias Lichtenthaler (BRZ) abschließend.

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