Markus Kaiser, Geschäftsführer des österreichischen Bundesrechenzentrums (BRZ), wurde im Februar zum neuen Präsidenten der Europäischen Vereinigung der IT-Service Unternehmen des Public Sectors (EURITAS) ernannt.
Die Wahl erfolgte von allen Mitgliedsorganisationen über das durch die Blockchain gesicherte Abstimmungs-Tool „BRZ eDem“. Soren Ulrich Vulff, Sasa Bilic und Ralf Resch verstärken Kaiser als Vize-Präsidenten. Die ehrenamtliche Funktionsperiode der neuen EURITAS-Spitze wird zwei Jahre betragen. „Es freut mich, diese verantwortungsvolle Aufgabe übernehmen zu dürfen. Gemeinsam mit den bestehenden und neuen Mitgliedern wird die EURITAS mit starker und kompetenter Stimme den Ausbau digitaler Verwaltungsservices unterstützen und Know-how bereitstellen, um die Digitalisierung der Verwaltung europaweit voranzutreiben“, so Kaiser.
Regeln für künstliche Intelligenz (KI) in Europa definieren
In den Mittelpunkt seiner Funktionsperiode stellt Kaiser neben der Akquisition neuer Mitgliedsorganisationen auch die Diskussion rund um den ethischen Einsatz künstlicher Intelligenz. Mit dem zunehmenden Voranschreiten der Nutzung künstlicher Intelligenz im öffentlichen Sektor stellt sich die Frage nach dem Zusammenspiel zwischen Mensch und Maschine in der Verwaltung immer dringlicher. „Die Grundregeln und Gesetze, nach denen KI-Systeme funktionieren, müssen unseren europäischen Wertevorstellungen entsprechen. EURITAS möchte in diesem Bereich Lösungsvorschläge unterbreiten und Best-Practice-Konzepte untersuchen“, so Kaiser über seine Schwerpunkte im Bereich KI.
EU-Cloud vorantreiben
„Amerikanische Cloud-Anbieter wie Google, Microsoft oder Amazon dominieren den europäischen Markt, ihre Produkte sind immer stärker mit der Verwendung von cloudbasierten Speicherlösungen verknüpft. Die Nutzung außereuropäischer Cloud-Lösungen wirft jedoch Fragen zu Datensicherheit und Datenschutz auf. Um der Marktmacht großer Software-Anbieter entgegentreten zu können und Anforderungen effektiv umsetzen zu können, ist ein gemeinsamer Auftritt europäischer Großkunden nötig. Ein „Europäisches Cloud-Gesetz“ muss zudem die Spielregeln definieren, nach denen Cloud-Dienste in Europa tätig werden", so Kaiser abschließend über die Zukunft von Cloud-Anwendungen in Europa.