Montag, November 11, 2024
Daten, das neue Gold
Fotos: Pressebüro Legat

»Data is the lifeblood of every business«. Das hat die vergangene NetApp Insight in Berlin wieder nachdrücklich aufgezeigt. Das Motto: »Change the World with Data«.

Von Karin Legat aus Berlin

Der Start der Insight-Konferenz im November 2017 in Berlin war spektakulär. Die Blue Devils Drumliner aus Kalifornien sorgten für ein Beben der Ausstellungshalle. Passend dazu das Statement von Alexander Wallner, General Manager EMEA bei NetApp: »Data hat Storage abgelöst.« Die Welt nähere sich einer neuen Ära des Datenzeitalters, die globale Datensphäre bis 2025 wird auf 163 Zettabyte wachsen. Henri Richard, Executive Vice President Worldwide Field and Customer Operations, sprach von einem neuen Goldrausch.

Datenstrategie
Daten wachsen schneller als die Fähigkeit, sie zu transportieren und auszuwerten. Es müsse daher bewusst agiert werden, um sicherzustellen, dass die richtigen Daten für eine spätere Entscheidungsfindung aufbewahrt werden. Da punktet NetApp, deckt das Unternehmen doch den gesamten Lebenszyklus der Daten von ihrer Entstehung über den Transport bis hin zu ihrer Speicherung, Analyse und Zerstörung ab. Im Mittelpunkt der Strategie steht die hauseigene »Data Fabric«, die es ermöglicht, Daten frei zu verwalten, unabhängig davon, ob sie sich im lokalen Rechenzentrum, im Next-Generation-Datacenter oder in der Public- oder Multi-Cloud befinden. Dazu gab es in Berlin zahlreiche Erweiterungen, etwa neue Versionen von SolidFire Element OS, StorageGRID Webscale, Ontap und OnCommand Insight. Damit werden Daten schneller verarbeitet und besser geschützt. Neben Kosteneinsparungen erleichtern sie auch den Aufbau von Next-Generation-Architekturen.

»Die Zunahme an Applikationseinsatzmodellen und Datenformaten über die gesamte Hybrid-IT hinweg führt dazu, dass Unternehmensdaten über On-Premises- und Cloud-Umgebungen verteilt sind«, betont Laura DuBois, IDC Group Vice President, Enterprise Storage, Servers and Infrastructure Software. »Wir wollen eine offene Architektur bieten«, ergänzt Wallner. Viele Unternehmen stehen noch am Anfang ihres digitalen Weges. Darüber hinaus bietet die Data Fabric auch einheitliche Datenservices für die Hybrid Cloud, wodurch Apps nicht länger neu geschrieben werden müssen, sie werden einfach verschoben. Die Hybrid-Cloud-Lösung SANtricity Cloud Connector ermöglicht Data-Fabric-Funktionen durch kos­tengünstiges Backup und Recovery in der Cloud über die Systeme der E/EF-Series.

Grenzübergreifend
Eng mit der Data Fabric hängt wie erwähnt NetApp Ontap 9.3 zusammen. Das Programm kann mittels optimierter Deduplizierung bis zu 30 % an Kapazität einsparen. Daneben werden neue Compliance-Funktionalitäten bereitgestellt, darunter ein externes Verschlüsselungsmanagement für NetApp Volume Encryption und Multi-Faktor-Authentifizierung. Adaptive QoS vereinfacht das Setup durch optimierte Anwendung von QoS-Richtlinien und passt QoS-Level automatisch an Workload-Veränderungen an. Stichwort Geschwindigkeit – hier besticht FlexPod. Datacenter können um bis zu 50 % rascher strukturiert werden, die Konfiguration erfolgt binnen einer Stunde. Neben Cisco Unified Computing System-Servern der B-Series und Cisco Nexus Switches verfügt FlexPod über den Cloud-fähigen, erweiterbaren All-Flash-Storage NetApp SolidFire, der im Gegensatz zu spezialisierten Storage-Systemen einfach und skalierbar ist.

Bei Kunden steht Solidfire laut NetApp als Alternative zu Ontap in der Diskussion. Ontap werde aber nicht verschwinden. Es gehe um die Verbesserung und Konsolidierung der bestehenden Infrastruktur. Speed auch bei NetApp HCI: Die Hyper-Converged-Infrastrukturlösung ist in weniger als 30 Minuten voll funktionstüchtig und beseitigt 90 % der im Rechenzentrum üblichen, leistungsbezogenen Probleme. Die Skalierung des Systems erfolgt unter voller Ausnutzung sämtlicher vorhandener Ressourcen. Diese Faktoren machen den Einsatz vor allem für Service-Provider, mittelständische und Großunternehmen interessant.

Prädestiniert für Workloads mit hohen Performance-Anforderungen wie Big Data Analytics, technisch-wissenschaftliche Berechnungen und Videoüberwachung ist das NetApp EF570 All-Flash-System. Dieses zeichnet sich durch eine Bandbreite bis zu 21 GB/s, eine Million kontinuierliche IOPS, eine Latenz unter 100 Mikrosekunden und 100-Gb-NVMe-over-InfiniBand-Unterstützung aus. Dadurch erhöht sich die Reaktionsfähigkeit von Applikationen und die Geschwindigkeit von Analysen.



Foto: Live auf der Insight-Expo zu besichtigen war FlexPod, erstellt mit NetApp SolidFire Element OS, Cisco Unified Computing System und Cisco Nexus Switching.

Vorgestellt wurde auch die CI-Appliance Nflex, die mit Fujitsu konzipiert wurde. Die Lösung erlaubt eine modulare Anpassung, bietet vorkonfigurierte Erweiterungspakete, Support aus einer Hand und ein integriertes Management via Fujitsus ServerView Infrastructure Management. Zudem umfassen die Nflex-Systeme die High-Density-x86-Server Primergy CX400 M4 von Fujitsu und bieten die Möglichkeit, NetApps AllFlash FAS A-Series oder Hybrid-Flash-FAS-Systeme mit der herstellereigenen Data-Management-Software Ontap zu integrieren. Der Marktstart ist für Anfang 2018 geplant.

Auf Visionäre angewiesen
Im Zentrum der viertägigen Insight stand die Studie »Be a data thriver« von IDC, erstellt im September 2017 von 800 Führungskräften, IT-Führungskräften und technikbegeisterten Mitarbeitern aus den USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Japan und China. Die Studie zeigt, dass die Welt auf Datenvisionäre angewiesen ist, weil sich das Geschäft schnell in die Richtung von Modellen bewegt, die zu hundert Prozent auf Daten setzen.

In den nächsten drei Jahren wird die digitale Transformation die gesamte Makroökonomie umgestalten, da sich der Großteil der weltweiten Umsatzerlöse auf digitale oder digital verbesserte Produkte und Dienstleistungen konzentriert. Strukturiert oder unstrukturiert, von Menschen oder Maschinen generiert und im Datenzentrum oder in der Cloud gespeichert, sind Daten die neue Basis für Wettbewerbsvorteile. Dafür braucht es noch viel Initiative, denn erst 11 % der Unternehmen sind Data Thrivers, nutzen die Transformation für neue Geschäftsmodelle und für die Gestaltung der Zukunft. 34 % zählen zu den »Data Survivors«, Unternehmen, die die Notwendigkeit dafür zwar erkannt haben, aber nur auf Projektbasis umsetzen.




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