Der Umzug von Daten und Anwendungen in eine Public Cloud und die Auslagerung der IT-Infrastruktur zu einem Colocation-Anbieter zahlen sich am schnellsten aus. Das haben die Marktforscher von Research in Action im Auftrag von Interxion unter mehr als 120 IT-Entscheidern mit Budgetverantwortung in österreichischen Unternehmen verschiedener Branchen herausgefunden.
Investitionen in die Private Cloud im eigenen Rechenzentrum amortisieren sich bei 94 Prozent der Befragten nach spätestens vier Jahren, während die Aufwände für eine Private Cloud in Colocation 83,4 Prozent der Fälle in weniger als zwei Jahren wieder hereingeholt werden. Fast jedes zweite Unternehmen mit outgesourctem Rechenzentrum (46,7 Prozent) schafft es sogar innerhalb des ersten Jahres alle anfänglichen Aufwendungen zu decken. Dagegen überrascht nicht, dass sich Investitionen in Public Cloud-Dienste in 85,5 Prozent der Fälle bereits innerhalb des ersten Jahres rentieren.
Unternehmen, die weniger kritische Workloads in die Public Cloud verlagern, profitieren unbestritten von attraktiven Kostenvorteilen. Viele österreichische Unternehmen sind hier noch zögerlich und verarbeiten wichtige Daten und Anwendungen lieber mit dem eigenen IT-Equipment. Für sie eignet sich ein Umzug der eigenen Server in ein Colocation-Rechenzentrum. So lassen sich vergleichsweise hohe Einsparungen erzielen, fanden die Marktforscher von Research in Action heraus. Demnach geben 50 Prozent der österreichischen IT-Entscheider an, seit der Einführung von Cloud Computing im Colocation Modell zwischen 25 und 50 Prozent eingespart zu haben. Bei den Unternehmen, die die Private Cloud im eigenen Rechenzentrum betreiben, erreichen dagegen fast mehr als zwei Drittel der Studienteilnehmer nur Einsparungen von 25 Prozent und weniger. Wer sich für Public Cloud Services entscheidet, erzielt die höchsten Kostenvorteile: Knapp die Hälfte der IT-Entscheider (45,1 Prozent) konnten seit der Einführung der Cloud-Dienste schon zwischen 50 und 75 Prozent einsparen.
Große Unternehmen skeptisch
Fast jedes zweite befragte Unternehmen in Österreich setzt bei der Wahl der bevorzugten Cloud-Dienste nach wie vor auf den Betrieb einer Private Cloud im eigenen Rechenzentrum (52,5 Prozent). Die Public Cloud als hauptsächlich genutztes Cloud-Konzept wird in Österreich bislang von lediglich 34,2 Prozent der Unternehmen favorisiert. Für eine Auslagerung der Private Cloud in ein Colocation-Rechenzentrum entscheiden sich heute schon 10,8 Prozent der befragten Führungskräfte. Darüber hinaus zeigt die Studie deutliche Unterschiede zur Nutzung verschiedener Cloud-Dienste abhängig von der Unternehmensgröße. Unternehmen mit mehr als 50.000 Mitarbeitern lehnen ein reines Public-Cloud-Modell klar ab (6,9 Prozent) und fokussieren die Infrastruktur auf eine Private Cloud im eigenen Rechenzentrum (67,2 Prozent) und Colocation-Lösungen (22,4 Prozent). Bei kleineren Unternehmen mit einer Mitarbeiteranzahl unter 5.000 Mitarbeitern herrschen dagegen deutlich weniger Bedenken. 59,3 Prozent der Befragten setzen hier hauptsächlich auf die Public Cloud.
Europäischer Vergleich
In einem erweiterten Panel der Studie wurden über Österreich hinaus zusätzlich 990 IT-Führungskräfte aus Frankreich, Deutschland, Niederlande und Schweden zur Cloud-Nutzung befragt. Im europäischen Vergleich liegt Österreich mit 34,2% bei der hauptsächlichen Nutzung von Public-Cloud-Angeboten neben Frankreich (33,2 Prozent) und Deutschland (34,8 Prozent) im Mittelfeld. Einen umgekehrten Trend verzeichnet die Studie schon jetzt in Cloud-affinen Ländern wie Schweden: Immer weniger Unternehmen investieren in eigene Rechenzentren mit Private-Cloud-Lösungen (29,2 Prozent), dafür entscheiden sich mittlerweile 14,2 Prozent der Unternehmen die Private Cloud in ein Colocation-Rechenzentrum auszulagern. Jedes zweite schwedische Unternehmen (53,3 Prozent) nutzt schon hauptsächlich Public-Cloud-Angebote. Klare Unterschiede lassen sich auch bei den Investitionen erkennen: Während in Österreich die Mehrheit der Befragten (63,4 Prozent) noch unter 50 Prozent des jährlich operativen IT-Budgets in die Cloud investiert, stellt jedes zweite Unternehmen in Schweden mehr als 50 Prozent und jedes vierte Unternehmen sogar mehr als 75 Prozent des IT-Budgets für die Cloud bereit.
Vorteile durch die Cloud
Neben Kostenvorteilen sehen Unternehmen hierzulande die schnellere Umsetzung, Verfügbarkeit und Rollout (10,6 Prozent), höhere Ausfallssicherheit (9,2 Prozent) sowie skalierbarere IT- Ressourcen, Vereinfachung der Testumgebung und transparentere Kosten (je 8,6 Prozent) als größtes Cloud-Plus. Eine höhere Datensicherheit (0,6 Prozent) ist in Österreich noch kaum relevant, konnte jedoch beispielsweise in Schweden schon von 3,3 Prozent der IT-Experten realisiert werden.
Attraktives Betriebsmodell
Unternehmen haben oft gute Gründe, um nicht komplett auf die Public Cloud zu setzen. Ob Altanwendungen im Weg stehen, die nicht migrationsfähig sind, regulatorische Bedingungen oder auch schlichtweg Kostenüberlegungen in bestimmten Szenarien – eine hybride Lösung bietet sich in vielen Fällen als goldener Mittelweg an. Dabei zeigt die Studie, dass die Einbeziehung eines externen Rechenzentrums große Kostenvorteile mit sich bringt. Insbesondere, wenn dieses Rechenzentrum gute Optionen an direkt vor Ort angebundenen Clouds bietet, gesellen sich zu den Kostenvorteilen der Colocation Einsparungen bei den Verbindungskosten in die Clouds sowie geringe Latenzen und eine erhöhte Datensicherheit. Bei Interxion werden die direkten Cloud-Zugangspunkte für die großen Public Clouds wie Microsoft Azure und Amazon Web Services betrieben und der Colocation-Anbieter bietet Anschluss an diese über seine Cloud Connect Plattform. So können neben hybriden auch problemlos Multi-Cloud Szenarien umgesetzt werden.