Donnerstag, April 25, 2024
Der Wiener Architekt Jakob Dunkl hat vielen seiner Kollegen etwas voraus: Als Sprecher der „Interessensgemeinschaft Architektur (IGA)“ weiß er, wie man mit Journalisten umgeht. Wissend, was er wie sagen muss, damit sich das Gesagte auch wirklich einprägt, legt er dar, was die IGA alles ändern oder verbessern will: „Das Berufsbild des Architekten, den Berufszugang, das Wettbewerbswesen, die Kommunikation.“

Dass es mit dem Bild, das sich die öffentlichkeit von Architekten macht, nicht zum Besten bestellt ist, weiß man: Teure Fassadenbehübscher und Künstler im Elfenbeinturm sollen sie sein. Zu zeigen, dass dem nicht so ist, haben sich Ende des vergangenen Jahres einige Dutzend vorwiegend junge Architekturschaffende zusammengeschlossen. Architektur solle als sozialer, politischer und kultureller Faktor ernst genommen werden, fordert IG-Sprecher Dunkl: „Wir wollen, dass die Architekten als Dienstleister gesehen werden, die sich auch um Termine und Kosten kümmern.“
Ein Anliegen, das, so scheint es auf den ersten Blick, den Intentionen der Architektenkammer gleicht. Doch mit diesem Anspruch enden auch schon die Gemeinsamkeiten der beiden Interessensvertretungen. Die IGA will genau das Gegenteil zur Pflichtvertretung der österreichischen Ziviltechniker sein. „Die Kammer wird zwischen starren, überkommenen Strukturen aufgerieben“, so Dunkl über deren aufgeblähten Verwaltungsapparat.
Die IGA hingegen hat noch den basisdemokratischen Enthusiasmus, den einst die Grünen in ihrer Gründungsphase an den Tag legten: Kein Beschluss ohne Plenum. Persönliche Profilierungsversuche der IG-Sprecher werden hintangehalten, neue Themen darf er oder sie nicht von sich aus in der öffentlichkeit ansprechen.

Der Rheintaltower der Vorarlberger Gemeinde Lustenau sorgt weiterhin für Diskussionen. Trotz Widerstandes der Gemeindevertreter ist der Dornbirner Architekt Anton Fink zuversichtlich, dass sein Projekt noch realisiert wird. Er erwartet eine baldige Entscheidung der Naturschutzbehörde, gegen einen negativen Bescheid wolle er auf jeden Fall Einspruch erheben, kündigt Fink an.
Widerstand gegen das Projekt kommt vor allem von den Grünen, deren Argumente laut Fink aber "fadenscheinig“ sind. "Da sind andere Kräfte am Werk, denen die Grünen verpflichtet sind“, meint er kryptisch. Bernd Bösch, grüner Vizebürgermeister von Lustenau, argumentiert hingegen pragmatischer: "Das Projekt als Solitär an der Grenze zur Grünzone ist städtebaulich fragwürdig. Außerdem ist nicht geklärt, ob es wirtschaftlich realisierbar ist.“

Der Architekt und Projektentwickler Fink, dessen "Areal Immobilien Investitions Gesmbh“ Grundstückbesitzer ist, will in den 22 Geschoßen des 83 Meter hohen Turms 12.000 Quadratmeter und im dreigeschossigen Sockelbereich weitere 10.000 Quadratmeter Büros und Geschäftslokale errichten. Dafür erwartet er sich Quadratmetermieten zwischen 10 und 15 Euro, was für Vorarlberger Begriffe viel ist. Gespräche mit Investoren seien im Gang, auch ausländische Immobilienfonds kämen als Käufer des Towers in Betracht, so Fink.

Der Entwurf des Rheintaltowers wirkt wie eine verkleinerte Kopie des Wiener Floridotowers: Elliptischer Grundriss, zentraler Versorgungskern, Raumhöhe 2,80 Meter, silber-graue Alu-Glasfassade, die allerdings zum Unterschied von Wien nur einschalig ist. Fink ist überzeugt, dass die Verwertung seines Turms besser laufen wird als die seines großen Bruders.

Zeitdruck - mit diesem Argument ist vieles durchsetzbar am Wiener Messegelände. Damit war es möglich, das 2,5 Milliarden Schilling teure Projekt Messe Neu, das dieser Tage Dachgleiche feierte, ohne Wettbewerb an das Ingenieurbüro Fritsch, Chiari und Partner zu vergeben und, nachdem Kritik an dieser Praxis laut wurde, den Wiener Architekt Gustav Peichl noch rasch als gestalterischen Aufseher zu verpflichten.
Damit begründet die Stadt Wien nun auch, warum das geplante viergeschoßige Parkhaus neben dem Messegelände keine Sporthalle am Dach erhält. Obwohl die Flächenwidmung "ESP - Erholungsgebiet Sportplatz"; ein solches vorsieht, ist es in der Ausschreibung des Errichters nicht vorgesehen.
"Wir haben versucht, das zu beeinflussen. Das war nicht möglich, weil es von der Widmung her keinen Anpassungszwang gibt";, meint dazu der Wiener Stadtplaner Peter Klopf hörbar verstimmt. "Wir hätten es nicht für sinnvoll gehalten, wenige Meter von der zukünftigen U-Bahn eine Rollschuhbahn zu haben";, begründet der Dezernatsleiter der Magistratsabteilung 21A seine Idee, die Sportanlagen, die neben dem geplante Parkhaus liegen, nach oben zu transferieren und dort eine kompakte Halle zu bekommen. Ein Ziel, das der für das Messegelände zuständige Beamte nach eigenen Angaben noch nicht aufgegeben hat. Doch sei dem Messebetreiber Reed zugesagt worden, das Projekt "Messe Wien Neu"; bis zum 1. Jänner 2004 zu übergeben.

Für den Errichter, die Wiener Messe Besitzgesmbh, die zu 95 Prozent der Stadt Wien und zu fünf Prozent der Wirtschaftskammer gehört, sind neben den terminlichen auch ökonomische Aspekte ausschlaggebend, auf die für eine Sporthalle notwendigen zusätzlichen baulichen Maßnahmen am Parkhaus zu verzichten. "Ich kann ja nicht auf Verdacht Mehrkosten für ein zusätzliches Stiegenhaus und eine verstärkte Decke in Kauf nehmen, ohne zu wissen, ob die dann da oben spielen werden";, meint Messe-Generaldirektor Rudolf Mutz. Sollte ein Investor für die Sporthalle gefunden werden, könnte nachträglich umgebaut werden. "Die Widmung ermöglicht das";, so Mutz. Die Frage, ob es wirtschaftlich sinnvoller ist, das Parkhaus dann um teures Geld umbauen zu lassen, als jetzt im Zuge der Ausschreibung günstigere Preise zu bekommen, lässt der Messemanager im Raum stehen.

österreichs Architekten bieten der interessierten öffentlichkeit ein Bild des Jammers: ein zerstrittener Haufen, der sich in Zeiten rückläufiger Baukonjunktur um die weniger werdenden Aufträge und die immer schmaler werdenden Honorare prügelt wie verhungernde Wölfe um die letzte Beute. Alternde Architektur-Popstars, die es nicht verwinden können, wenn ihnen bei Gestaltungswettbewerben jüngere Kollegen vorgezogen werden, verbessern das Image der Baukünstler auch nicht gerade.
Dass die öffentliche Hand ihre Verantwortung nicht wahrnimmt und diese Wettbewerbe ohne Respekt vor der Arbeit der Architekten schludrig und ohne Transparenz durchzieht, leistet dem Bild von Freunderlwirtschaft und Gemauschel noch Vorschub.
Die Kammer der Architekten und Ingenieure versinkt in Fraktionskämpfen und Bürokratie und ist nicht in der Lage, ihre (Zwangs-) Mitglieder gegen ihren immer schlechter werdenden Ruf zu verteidigen.

Beispiel Gebührenordnung: Immer ungenierter setzt die öffentliche Hand die Architekten unter Druck, ihre Honorarforderungen mit entsprechenden Nachlässen nach unten zu korrigieren, was immer mehr von ihnen in die Insolvenz treibt. Was tut die Kammer? Sie klagt ihre eigenen Mitglieder, wenn die diesem Druck nachgeben und weit unterhalb der Gebührenordnung anbieten, deren Aufhebung sie selbst betrieben hat, anstatt den Auftraggebern auf die Finger zu klopfen.
Dass die neu gewählte Kammerführung an dieser verfahrenen Situation etwas ändert, darf leise bezweifelt werden. Um eingefahrene Wege zu verlassen, braucht es neue Strukturen, die den verzopften Kammeralismus von unten aufrollen. Gruppen wie der Interessensgemeinschaft Architektur ist zu wünschen, dass sie es schaffen, das Bild der Architekten als untereinander zerstrittenem Haufen, den man mit ein paar Brosamen abspeisen kann, zu korrigieren. Sonst wird ihnen auch noch der letzte Rest der Beute vor der Nase weggeschnappt.


Der Anlagenbauer VA Tech Transmission & Distribution hat den Auftrag erhalten, in Bir Rebaa und Menzel Lemdjet (Algerien) zwei gasisolierte 220/60-Kilovolt-Umspannwerke zu bauen. Sie sollen die petrochemische Industrie in der Hassi-Berkine-Region in Südostalgerien mit Strom versorgen. Das Auftragsvolumen beläuft sich auf 29 Millionen Euro, die Inbetriebnahme der Anlagen ist für August 2003 geplant.
Die von DHL österreich entwickelte Softwarelösung Intraship vereinfacht elektronische Transportaufträge in großer Menge. Verantwortlich für diesen neuen Standard im Bereich E-Commerce bei DHL zeichnet Alfred Maschek. Der langjährige E-Commerce Manager bei DHL österreich wurde als Customer Interface Director in das Senior Management Team berufen.

Intraship ist besonders für große Unternehmen mit Niederlassungen an verschiedenen Standorten und hohem Versandvolumen interessant. Denn mit dem webbasierenden DHL-Intraship können alle Mitarbeiter weltweit mit der entsprechenden Berechtigung auf den gleichen, stets aktuellen Datenbestand zugreifen.

Intraship ist von der EDV-Landschaft des Kunden völlig unabhängig, da die Software ausschließlich auf dem DHL-Server läuft und daher beim Anwender keine Installation erforderlich ist. Intraship ermöglicht, sich via Browser direkt in das System einzuwählen und online Transportaufträge bzw. Versandauftragsscheine zu erstellen. Es bietet zudem die elektronische Ablage aller durchgeführten Transportaufträge, ermöglicht die Datenausgabe zu Reportingzwecken oder den Ausdruck einer Ladeliste aller Sendungen eines Tages.

Alfred Maschek ist nun in das Senior Management Team von DHL österreich aufgestiegen und leitet dort den Bereich Customer Interface mit rund 50 Mitarbeitern. Customer Interface beinhaltet sowohl E-Commerce und Customer Access als auch den gesamten Kundendienst von DHL österreich. 1996 begann Maschek seine Karriere bei DHL als Application Support Analyst. In den Funktionen Application Support Manager, Technical Project Leader sowie E-Commerce-Manager stellte er sein Können unter Beweis. 1991/92 zeichnete Maschek beispielsweise für die Projektleitung, Organisation und Implementierung einer Gesamtsoftwarelösung bei Meinl-Großhandel verantwortlich. 1995/96 begleitete er die Strukturveränderungen und EDV-Umstellungen der Firma Hämmerle, einem Produktionsbetrieb der Textilbranche.

Ab 1. Juli 2002 heißt der neue Software-Entwicklungschef von Data Systems Austria Walter Lichtenberger (46). Er gehört seit 1989 zu den technischen Vordenkern des Unternehmens. Unter seiner Federführung entstand eines der erfolgreichsten Produkte des Hauses - die JET FIBU Finanzbuchhaltung. Im Anschluss daran übernahm er die Entwicklung des gesamten Rechnungswesen.

In Zukunft ist er für das Software-Engineering von Data Systems Austria generell verantwortlich. Er folgt damit Heimo Pazelt, Vorstandsmitglied und bisheriger Leiter der Software Abteilung, der ab 1. Juli 2002 in den Aufsichtsrat wechselt.

Die neue Organisation wird 24.000 Mitarbeiter beschäftigen (18.000 von IBM und 6.000 von Hitachi) und an elf Standorten Festplatten fertigen. Der grundlegende Beschluss für diese Allianz wurde im April dieses Jahres gefasst. Es gibt jedoch Teile des HDD-Geschäftes (Hard Disk Drive) von IBM, die nicht ins Joint Venture eingebracht werden.

Das neue Unternehmen wird seinen Stammsitz im kalifonischen San Jose haben und von einem gemeinsamen Führungsteam, bestehend aus Managern des Festplattenbereiches von Hitachi und IBM, geleitet werden. CEO wird Jun Naruse, der unter anderem auch Chef von Hitachi Data Systems war, für den operativen Teil soll der Leiter der IBM-Speichertechnologie, Douglas Grose, verantwortlich sein. In weiterer Folge werde Hitachi alleinverantwortlich die Manager bestellen.

Hitachi rechnet, im Geschäftsjahr 2003 einen Umsatz von fünf Mrd. Dollar erreichen und diesen bis 2006 auf sieben Mrd. Dollar steigern zu können. "Indem wir Forschung, Entwicklung, Fertigung, Marketing und Verkauf im Festplattenbereich zusammenlegen, erschaffen wir hier einen neuen Marktführer", erklärte Hitachi-Direktor Masaaki Hayashi. Der Kauf des HDD-Geschäftes von IBM schaffe die Voraussetzung für einen Langzeiterfolg, denn das neue Unternehmen sei einzigartig positioniert. Zusätzlich zu diesem Geschäft verhandeln IBM und Hitachi über eine gemeinsame Forschung und Entwicklung einer neuen Generation von Speichertechnologien, die auf offenen Standards basieren sollen.

Kommissar Erkki Liikanen nennt den neuen Aktionsplan eEurope 2005 einen entscheidenden Schritt, Europa bis 2010 zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten wissensgestützten Wirtschaftsraum der Welt zu machen.

Während der frühere Aktionsplan eEurope 2002 hauptsächlich auf die Verbreitung von Internetanschlüssen abzielte, liegt der Schwerpunkt von eEurope 2005 darauf, dies in erhöhte Produktivität der Wirtschaft und bessere, zugänglichere Dienste für alle Bürger Europas umzusetzen und auf eine sichere, weithin verfügbare Breitband-Infrastruktur abzustützen. Während der Laufzeit von eEurope 2002 kam es zu einer Verdoppelung des Anteils der Haushalte mit Internetanschluss sowie zur Einführung des schnellsten Forschungsgrundnetzes der Welt.

eEurope 2005 - das im Juni dem Europäischen Rat in Sevilla vorgelegt werden soll - ist genauer ausgerichtet: Bis 2005 sollte Europa verfügen über - moderne öffentliche Online-Dienste, insbesondere elektronische Behördendienste, Online-Gesundheitsfürsorge und elektronisches Lernen - ein dynamisches Umfeld für den elektronischen Geschäftsverkehr - Breitbandzugang zu wettbewerbsfähigen Preisen fast überall - eine sichere Informationsinfrastruktur.

Zu erwarten sind zahlreiche Vorteile, etwa eine höhere Produktivität der Unternehmen, Verbesserung von Bildung und Gesundheitsfürsorge, Bewahrung des kulturellen Erbes Europas und neue Chancen für europäische Content-Anbieter.

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