Samstag, Oktober 05, 2024

Von Frauen für Frauen – beim bereits 6. Rolemodel Event „Female Data Scientists – NOW” präsentierten 15 Sprecherinnen vergangenen Montagabend Wissenswertes und eigene Erfahrungen rund um das Thema „Data Science“.

Titelbild (v.l.n.r.): Engagiert für mehr weibliche Expertise in der IT: Jasmin Lampert (AIT), Christine Wahlmüller-Schiller (WOMENinICT & AIT), Sonja Wallner (A1 CFO), Gabriele Bolek-Fügl (WOMENinAI & Compliance2b) sowie Verena Binder-Krieglstein (A1 Employee Experience). (Credit: Krisztian Juhasz)

„Wir müssen Frauen, die im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie (ICT) arbeiten, noch viel mehr sichtbar machen“, betonte Christine Wahlmüller-Schiller, Initiatorin von WOMENinICT, dem Frauen-Netzwerk im Verband Österreichischer Software Innovationen (VÖSI). Der Frauenanteil in ICT Berufen beträgt laut aktueller VÖSI Branchenstudie aktuell nur 18 Prozent. „Das wollen wir ändern. Die Branche benötigt dringend Fachkräfte - und uns Frauen. Daher müssen wir einerseits Berufsbilder bekannter machen und anhand von Frauen als Rolemodels zeigen, wie spannend diese Berufe sind. Frauen haben in der ICT Branche beste Job- und Karrierechancen“, sagte Wahlmüller-Schiller. 

Data Science bei A1 

„Nach wie vor ist die IT-Branche männerdominiert. Dabei gibt es hier so viele spannende Jobs – gerade auch für Frauen“, sagte Sonja Wallner, CFO von A1, die das Publikum begrüßte und anschließend auf der Bühne Einblicke in den Bereich „Data Science und Advanced Analytics“ bei A1 gab. Dabei machte sie deutlich, welche Bedeutung Daten heute für den Unternehmenserfolg haben. Aus dem klassischen Reporting heraus entwickelt, spielt Data Science nun auch im Marketing, in der gesamten Customer Journey, und natürlich auch im Netzausbau sowie in der Überwachung des gesamten Infrastruktur-, Netzwerk- und Operations-Bereichs, eine zentrale Rolle. Wallner zeigte sich begeistert von „allen Sprecherinnen mit ihren vielfältigen und spannenden Jobs sowie ihren unterschiedlichen Wegen und Karriereverläufen.“ 

Data Science studieren 

Data Scientistin ist ein Job mit besten Berufsaussichten, wie Marlies Temper von der FH St. Pölten unterstrich. Sie ist Studiengangsleiterin für das Bachelor Studium „Data Science and Business Analytics“ sowie für das Master-Studium „Data Intelligence“. Die umfassende Ausbildung an der FH ST. Pölten dauert fünf Jahre, „damit gibt es die Chance zur Superheldin zu werden und einen wirklich spannenden Job in der Zukunft zu machen – Data Science Expert*innen werden in jeder Branche gebraucht“, motivierte Temper. 

Datenethik

Daten und Artificial Intelligence (AI) gehören untrennbar zusammen – „aber man sollte auch an die Datenethik denken“, gab Gabriele Bolek-Fügl, Vizepräsidentin von WOMENinAI zu bedenken. Daten und Datenmodelle dürfen weder Frauen noch Minderheiten benachteiligen. Um Diversität abzubilden, braucht es auch noch viel mehr Frauen im Bereich AI. Unternehmen seien verstärkt gefordert, ethische Regeln bei datengetriebenen Geschäftsmodellen und Analysen zu berücksichtigen, und auf die Nachvollziehbarkeit und Erklärbarkeit von AI-Ergebnissen zu achten.

„Green Data Science“ am AIT 

Welche Rolle Data Science beim Thema Klimawandel und in der nachhaltigen Land- und Forstwirtschaft spielen, dazu vermittelte Jasmin Lampert, Senior Scientist am Austrian Institute of Technology (AIT), spannende Einblicke. Die promovierte Physikerin präsentierte dabei etwa das Forschungsprojekt AI4Trees, bei dem es darum geht, anhand von permanenten Messungen und mithilfe von Künstlicher Intelligenz das Baumwachstum zu analysieren und zu modellieren. Die Datengrundlage zur Modellierung liefert dabei das Bundesforschungszentrum für Wald (BFW). Mittels „Terrestrischem Laserscanning“ werden detaillierte Bestandsdaten geliefert.

Rolemodels auf der Bühne 

Im zweiten Teil des Abends gaben neun Data Scientistinnen aus unterschiedlichsten Unternehmen Einblick in ihren Werdegang und ihre Tätigkeiten: Rania Wazir (leiwand.ai), Magdalena Hutze (Verbund), Jaqueline Berger (in Ausbildung an der FH Krems), Elena Reces de Buen, Carolina Reyes und Lorena Braus (alle A1), Anna Neureiter (in Ausbildung an der FH St. Pölten), Iveta Lohovska (HPE) sowie Maria Ines Plaza Schwarck (selbständig, Buchautorin). Freude an Mathematik, Statistik und logisches Denken sollte frau jedenfalls mitbringen, waren sich alle einig. Für einen schönen Abschluss sorgte Maria Ines Plaza Schwarck, die auf der Bühne mit Spielstäben zeigte, dass Data Science auch mit Kreativität und einem experimentellen Zugang zu tun hat. Ihr Statement: „Ich bin Datenzauberin – es macht Spaß, spielerisch neue Daten-Modelle zu entwickeln.“ 

Der Abend hat gezeigt, welche Vielfalt das Berufsbild Data Scientist*in hergibt - und welchen Erfolg es verspricht. Auf dem VÖSI Youtube Channel lassen sich die Vorträge des Abends in Bälde rekapitulieren.

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