Donnerstag, April 25, 2024

Porenbeton ist ein massiver mineralischer Baustoff, der vor circa 100 Jahren in Schweden entwickelt wurde. Er überzeugt insbesondere durch seine hervorragenden Wärmedämmeigenschaften mit Millionen an eingeschlossenen Luftporen, seine sehr gute Ökobilanz und seinem ausgezeichneten Brandschutz. 

Die wesentlichen Grundstoffe für die Herstellung von Porenbeton sind Sand, Kalk, Zement und Wasser. Die Herstellung erfolgt besonders ressourcen- und umweltschonend: aus nur einem Kubikmeter Rohstoffen entstehen fünf Kubikmeter massiver und langlebiger Porenbeton. Zudem werden bei der Herstellung von Porenbeton Reste aus dem Herstellungsprozess wieder in den Produktionskreislauf eingebracht.

Bereits heute werden Porenbeton-Abfälle objektbezogen auch auf der Baustelle gesammelt und dem regulären Produktionsprozess wieder zugeführt. Zukünftig werden die Prozesse noch mehr an der Kreislaufwirtschaft ausgerichtet und bereits verbauter Porenbeton bei Abbruch des Gebäudes als Rohmaterial für die Herstellung betrachtet. Das langfristige Ziel ist ein geschlossener Recyclingkreislauf für Porenbeton.

Universell einsetzbar

Porenbeton wird in unterschiedlichen Güteklassen und vielen unterschiedlichen Steinformaten hergestellt. Dadurch ist der massive Baustoff flexibel einsetzbar. Porenbeton-Steine mit geringen Rohdichten (hoher Anteil an Luftporen) werden für energiesparende Außenwände ohne Zusatzdämmung eingesetzt. Steine mit höheren Rohdichten (geringerer Anteil an Luftporen, daher mehr Masse) werden bevorzugt für alle Arten von Innenwänden oder Trennwänden genutzt. Neben den handlichen Steinformaten stehen auch großformatige Elemente für alle Arten von Wänden, Decken und Dächern zur Verfügung.

Das Einsatzspektrum von Porenbeton ist dabei äußerst vielseitig: er wird für die Errichtung von Einfamilienhäusern, Reihenhäusern, Wohnhausanlagen und im Wirtschaftsbau eingesetzt. Porenbeton kommt aber auch bei untergeordneten Gewerken wie Schächten oder Verblendungen im Sanitärbereich zum Einsatz. Auch beim  Brandschutz kann Porenbeton punkten. Er ist nicht brennbar, bietet höchste Temperatur- und Explosionsdämpfung und es gibt keine Rauchgasentwicklung.

Porenbeton im Wohnbau

In der Nähe von Kufstein beweist eine geförderte Wohnhausanlage, dass Porenbeton auch im mehrgeschossigen Wohnbau eine wirtschaftliche Wahl ist. Neben den Kostenvorteilen gegenüber anderen Baustoffen war es vor allem die hohe Qualität des Baustoffs, mit denen der Porenbeton überzeugen konnte. Gerade die guten Wärmedämmeigenschaften waren im alpinen Tiroler Klima ein Aspekt, der für hochwärmedämmenden Porenbeton sprach. 

Zudem überzeugte der Baustoff mit einfachem Handling. Die einfache Verarbeitung reduzierte den Kraftaufwand für die Maurer*innen und sorgte dafür, dass das Projekt auf den Tag genau innerhalb der geplanten Zeit fertiggestellt werden konnte.


Best Practice: OBI Markt Eisenstadt

Der OBI Markt in Eisenstadt wurde mit brandbeständigen, großformatigen Elementen aus Porenbeton errichtet.(Bild: Obi)

Auch beim OBI Markt in Eisenstadt setzte der Bauherr auf den Baustoff Porenbeton. Die großformatigen Elemente wurden mit einem Kran versetzt, was eine rasche Errichtung bei geringem Personalbedarf von nur drei Personen ermöglichte. Auch der Brandschutz spielte bei der Entscheidung für Porenbeton eine zentrale Rolle. Der Baustoff stößt keine giftigen Dämpfe aus und bietet bis zu 240 Minuten lang Feuerwiderstand. Für die Lagerung von leicht entflammbaren Stoffen, wie in einem Baumarkt üblich, sind die großformatigen Elemente daher die optimale Lösung für größtmöglichen Brandschutz. Mit der neuen Generation Wandplatten sind einschalige Außenwände ohne Zusatzdämmung möglich, die die thermischen Anforderungen mühelos erfüllen.  Die liegende oder stehende Versetzweise bietet verschiedene Wege der Fassadengestaltung.


Best Practice: Erstes Zero Energy Kunstmuseum der Welt

Das »SCHÜTZ Art Museum« in Engelhartszell (OÖ) ist von der Idee geleitet, eine intensive Auseinandersetzung mit der Kunst zu ermöglichen. Die Angebotsdichte an Ausstellungsflächen, Speichermöglichkeiten und Interaktionsräumlichkeiten wird in einer klar strukturierten Architektur manifest. Um einen offenen Kern sind die einzelnen Ebenen so angeordnet, dass man jeden einzelnen Abschnitt für sich konzentriert erfassen kann und dabei den Besucher*innen die Möglichkeit eröffnet wird, zwischen den einzelnen Bereichen zu flanieren.

Die Außenwand des SCHÜTZ Art Museum wurde mit einem mineralischen Fassadensystem gedämmt. (Bild: Schütz Art Society)

Dieser Kern erfüllt neben der räumlichen Erschließung des Objektes auch eine energietechnische Funktion, er verbindet die Wärmepumpen im Boden des Gebäudes mit den Solarkollektoren am Dach. Die Stahlbetondecken wurden mit einer thermischen Bauteilaktivierung ausgestattet, damit wird eine innovative Form zum Heizen und Kühlen des Gebäudes garantiert.

Das Energiekonzept sieht als weiteren Bestandteil eine energieeffiziente Gebäudehülle vor. Dazu wurde die Außenwand mit dem mineralischen Fassadensystem StoThermCell gedämmt, dessen Herzstück die porenbeton-gleiche Sto-Mineraldämmplatte ist. Dieses System ist nicht brennbar – die Platten werden der Baustoffklasse A1 zugeordnet – und hemmt auch den Algenbefall, ohne dass Biozide verwendet werden. Die Mineraldämmplatte ist ökologisch zertifiziert und wurde mit dem »natureplus»-Kennzeichen ausgezeichnet. 

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