Samstag, April 20, 2024
Optimierte Prozesse

So vielfältig wie die Unternehmen, so individuell sind auch die SAP-Lösungen, die dort zur Anwendung kommen. Oftmals sind sie Teil einer umfassenden Digitalisierungsstrategie. 

Strukturierte Roadmap (s. Titelbild)

Die Wolfram Bergbau und Hütten AG migrierte innerhalb von acht Monaten die bestehende SAP-Systemlandschaft auf die S/4HANA-Technologie. Die Umstellung ist Teil eines mehrjährigen Digitalisierungsprogramms. Als Basis diente eine strukturierte Roadmap, die speziell auf die Bereiche Materialwirtschaft, Produktion, Instandhaltung und Qualitätsmanagement abzielte. Bei der Realisierung des ehrgeizigen Zeitplans griff das Projektteam auf den Factory-Ansatz und die bewährte Brownfield-Lösung zurück. Das Modell hatte scc gemeinsam mit NTT Data Business Solution für den österreichischen Markt adaptiert. 

Schnelle Suche

Die Loacker Recycling GmbH sammelt, sortiert und verarbeitet Wertstoffe. Mit 43 Betriebsstätten in sechs Ländern zählt das Vorarlberger Unternehmen zu den großen Playern in Europa. Bei der Realisierung einer digitalen Finanzorganisation vertraut man auf SAP S/4HANA for Group Reporting. Neben vereinfachten Prozessen und der damit verbundenen Zeitersparnis freut sich Peter Salzmann, Leiter des Konzernrechnungswesens, besonders über das schnelle Auffinden relevanter Informationen und Daten. 

Finanzprozesse standardisiert

Mithilfe des SAP-Partners msg Plaut konnte die Uniqa Insurance Group – mit 40 Unternehmen in 18 Ländern vertreten – ihre Finanz- und Controlling-Prozesse beschleunigen und harmonisieren. Die standardisierte Plattform wurde stufenweise an allen Standorten ausgerollt. Die Anzahl der Sachkontenstammsätze konnte durch vereinfachte Abläufe um 79 Prozent reduziert werden. SAP S/4HANA Finance ermöglicht Echtzeiteinblicke in Geschäftsabläufe und datenbasierte Entscheidungen. Die integrierten Analysefunktionen ersetzen 80 Prozent des alten Reportings.

Hochautomatisierte Intralogistik

Das Heinrich Kipp Werk ist ein deutscher Hersteller von Spanntechnik, Normelementen und Bedientechnik. Da die Intralogistik des 1919 gegründeten Familienunternehmens zunehmend an ihre Leistungsgrenzen stieß, wurde die in Marchtrenk ansässige TGW Logistics Group als SAP Silver Partner mit dem Bau eines hochautomatisierten Versandlagers inklusive vollständiger SAP-Anbindung beauftragt. Zentrales Element des Projekts ist die Implementierung von SAP EWM (Extended Warehouse Management). Damit lassen sich manuelle und automatisierte Prozesse in Distributionszentren planen, steuern und überwachen.

Geschäftskritische Daten für unterwegs

Für die Daimler AG hat Capgemini ein Business Warehouse zur Datenharmonisierung implementiert sowie ein interaktives Dashboard entwickelt. Ziel war es, eine höhere Standardisierung des Reportings zu erreichen und Daten wertschöpfender zu nutzen. Im Rahmen der digitalen Transformation stellte sich heraus, dass der Qualitätssicherungsprozess bei Daimler zu den entscheidenden Schlüsseln gehört. Capgemini entwickelte eine dreistufige Lösung auf der Grundlage von SAP BW/4HANA, Qlik und dem Angular JS Framework, um eine vollautomatische Datenintegrations- und Reporting-Plattform aufzubauen.

Durch die Automatisierung der Datenaufbereitung dauert der gesamte Prozess jetzt Stunden statt Tage und erfordert kaum manuelle Eingriffe. Nutzer*innen können jederzeit und überall auf qualitätsbezogene Daten zugreifen und über das Dashboard verschiedene Filter, wie z. B. Land, Produktgruppe und Produktionsfehler, kombinieren. Das generiert völlig neue Erkenntnisse und die Transparenz aller Qualitätsdaten ist gestiegen. Zudem ist es möglich, Qualitätsdaten aus den vergangenen Jahren mit künstlicher Intelligenz zu analysieren. So können Muster oder Kundenfeedbacks prognostiziert werden. 

Viele Schnittstellen, komplexe Logik

Ob Blaschke Kokoskuppeln, Inländerrum oder Gasteiner Mineralwasser – die Spitz Unternehmensgruppe exportiert seit mehr als 160 Jahren erfolgreich Lebensmittel in die ganze Welt. Im Zuge einer Neuausrichtung der Digitalisierungsstrategie erfolgte 2017 eine Optimierung der Unternehmensprozesse. Die SAP-gestützte Logistik umfasst das Supply-Chain-Management sowie den Produktionsbereich mit automatischer Materialbeschickung, den Einsatz von Scannern und die Anbindung von Sensoren und Steuerungen. Die technischen Herausforderungen erwiesen sich durch die vielen Schnittstellen als sehr komplex: Es galt, das Produktionssystem mit der Hochregallager-Software in die SAP-Prozesslogik zu integrieren. Ein vom IT-Dienstleister scc eigens entwickelter Algorithmus berechnet in Sekundenschnelle die optimale Beladung der Lkw. 

In zwölf Wochen implementiert

Die Rohrer Group, Anbieter von Industrieservices für die Öl- und Chemiebranche, wuchs seit 1975 vom Familienunternehmen mit zwei Mitarbeitern zur Unternehmensgruppe mit 3.500 Beschäftigten in 14 Ländern heran. Geschäftspartner wie BASF, Shell, voestalpine und OMV erwarten sichere Systeme, sauberen Umgang mit Daten – und einheitliche Standards. Auf SAP S/4HANA Cloud zu migrieren, war »eine Notwendigkeit«, wie Firmengründer Johann Rohrer betonte, um eine Harmonisierung mit den Kundensystemen und den internationalen Datenaustausch zu ermöglichen. Vom ersten Customizing bis zum »Go Live« dauerte es nur zwölf Wochen, das Systemhaus S&T begleitete das Projekt. 

Innovationsbeschleuniger

Der Papier- und Verpackungskonzern Mondi stellte in Rekordzeit an 40 Standorten auf SAP S/4HANA um. Das vom Beratungsunternehmen Accenture betreute Projekt wurde zur Gänze im Remote-Modus realisiert und konnte nach achtmonatiger Laufzeit im März 2021 abgeschlossen werden. Während der Umstellungsphase erwies sich der enge Austausch mit den Kunden als wichtiger Faktor, um ein gut funktionierendes Arbeits-Set-up zu gewährleisten. CIO Rainer Steffl sieht die Umstellung als Innovationsbeschleuniger: »Wir verfügen nun über ein zukunftssicheres System, das uns eine Vielzahl neuer Möglichkeiten aufzeigt. Wir können damit unsere Kunden schneller, exakter und besser servicieren und stärken gleichzeitig unser operatives System.«

Das PartnerPortal zur Klebevignette

Die ASFINAG zeichnet für die Planung, Bebauung, Erhaltung und auch die Bemautung von knapp 2.250 Autobahn- und Schnellstraßen-Kilometern verantwortlich. 20 Jahre nach dem ersten Release des Business-to-Business-Portals für den Verkauf und die Abrechnung von Klebe-Vignetten wurde das neue Portal durch Support des IT-Dienstleisters Tietoevry gelauncht. Neben verbesserten Prozessabläufen galt es vor allem, die tägliche Arbeit von Vertriebspartner*innen zu erleichtern. Der Erfolg des Projekts lässt sich sehen: Die ASFINAG wurde 2021 mit dem SAP Quality Award für Kundenerfolg ausgezeichnet.

»Mit dem Partnerportal zur Klebevignette erhalten wir noch mehr Digitalisierungs-Drive«, ist Stefan Baumgartner, Leiter SAP-CC bei ASFINAG, überzeugt. Im Detail basiert das Portal auf dem SAP Fiori Launchpad als Einstiegspunkt – einheitlich ersichtlich sowie intern und extern erreichbar. Für Detailbearbeitungen stehen die Fiori-Apps zur Verfügung und fördern Usergruppen-basierend die Abdeckung der einzelnen Prozesse. Ein praktischer Dokumenten-Download dient darüber hinaus zu Informations-, Dokumentations- und Schulungszwecken.

Forschen leichter gemacht

Die Forschungen und technologischen Entwicklungen des AIT Austrian Institute of Technology werden künftig in den Bereichen Controlling, Materialwirtschaft und Vertrieb vereinfacht. Zudem erfolgt die Verarbeitung enormer Datenmengen in Echtzeit. Bei der SAP S/4HANA-Migration entschied sich das AIT für den sogenannten Brownfield-Ansatz. Dabei wird ein SAP-System modernisiert, während bestehende Legacy-Komponenten und -Prozesse erhalten bleiben. Als erfahrener Partner sorgte Atos für die erfolgreiche Migration und steht nun dem AIT mit Support-Leistungen zur Seite. 

Beschaffung optimiert

Ebner Industrieofenbau ist Branchenführer für Wärmebehandlungsanlagen der Metallhalbzeugindustrie. Eine über den Supply-Chain-Bereich hinausgehende Prozessdigitalisierung ist für das global tätige Familienunternehmen von strategischer Bedeutung. Anfang 2021 fiel der Projektstart zur Umstellung auf die Beschaffungslösung SAP Ariba, begleitet von den Partnern Informatics, SAP und apsolut. Der erste Meilenstein wurde im Herbst mit dem Roll-Out der Supplier Liefcycle and Performance (SLP) am Standort Leonding erreicht. Heuer folgen die Niederlassungen in den USA, China und Indien. Für 2023 ist die Einführung von Ariba Sourcing und die Integration der Digtial Supplier Network Collaboration (DSN) geplant. Dank der Vernetzung mit mehr als 4,6 Millionen Unternehmen kann die Ebner Gruppe künftig bestmögliche Beschaffungsergebnisse erzielen. Gestützt von Erkenntnissen aus Ausgabenanalysen werden zudem nachhaltige Einsparungen erzielt, Risiken minimiert und Vertragszyklen beschleunigt.

Digitale Lieferkette

Rund 1.000 Lieferanten, 70 Lkw, 900 Mitarbeiter*innen, tonnenweise Obst und Gemüse – wie diese logistische Meisterleistung bei Frutura, Österreichs größtem Obst- und Gemüsevermarkter, früher Tag für Tag mittels Zettelwirtschaft bewerkstelligt wurde, grenzt an ein Wunder. Als 2019 der größte Kunde, die Supermarktkette Spar, auf ein neues Frischkonzept umstieg, musste auch Frutura den Warendurchlauf im Hauptlager effizienter gestalten. Alle Unternehmensbereiche wurden in ein einheitliches ERP-System übertragen; mit dem Wareneingang wird nun ein Logistikprozess ausgelöst, der von der Zuteilung der Stell- und Umschlagplätze über die Verpackung bis zur Buchhaltung reicht. Inzwischen macht Frutura bereits den nächsten Schritt: Das IT-Unternehmen Axians ICT Austria unterstützt in Zusammenarbeit mit client4u bei der Implementierung von SAP Ariba, mit dem das gesamte Einkaufsmanagement erfasst und optimiert werden soll, um die Lieferkette resilienter zu gestalten. 

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