Mittwoch, April 24, 2024
Neues Jahr, neues Arbeiten?
Tim Minahan, Executive Vice President für Strategie bei Citrix.

Aufgrund der Pandemie haben Unternehmen weltweit ihre Mitarbeiter ins Home Office geschickt - und viele arbeiten dort bis heute erfolgreich. HR-Strategien, Arbeits- und Geschäftsmodelle haben sich damit in den letzten zwei Jahren grundlegend geändert. Tim Minahan, Executive Vice President für Strategie bei Citrix, verrät vier Trends, auf die Unternehmen sich kommendes Jahr vorbereiten sollten.


Die Notwendigkeit ist die Mutter der Erfindung: Als die Pandemie ausbrach, reagierten Unternehmen schnell, indem sie neue Technologien implementierten, um interne Abläufe zu verbessern und mit Kunden zu interagieren. Laut der Studie The Era of Hyper Innovation haben diese Investitionen in Verbindung mit flexiblen Arbeitsmethoden im vergangenen Jahr branchenübergreifend einen Umsatz von 678 Milliarden Dollar erzielt.

Im nächsten Jahr wird der Fokus noch stärker auf Innovationskraft und Wachstum liegen – 69 Prozent der Führungskräfte weltweit wollen die Investitionen in Forschung und Entwicklung in den nächsten 12 Monaten weiter erhöhen. Dabei sollten Unternehmen allerdings folgende vier Faktoren beachten:

1. Unternehmen werden virtuell

Das Arbeiten im Home Office war zugegebenermaßen ein erzwungenes Experiment, aber die Mitarbeiter haben sich inzwischen daran gewöhnt und viele wollen auch in Zukunft – zumindest zeitweise – Zuhause arbeiten. 2022 wird dieser Wunsch in Erfüllung gehen:

Obwohl so manche Manager anfangs skeptisch waren, erkennen sie inzwischen die positiven Auswirkungen von flexiblen Arbeitsmodellen auf Produktivität, Work-Life-Balance, psychische Gesundheit, Anwerbung und Bindung von Talenten, Betriebskosten und Umwelt. Infolgedessen werden sie auch künftig Flexibilität gewähren und in Tools und Prozesse investieren, die es ihren Mitarbeitern ermöglichen, überall kreativ und innovativ zu arbeiten.

2. Digitaler Workspace: das neue Büro

Ob zu Hause, im Büro oder unterwegs – Mitarbeiter müssen sicher, effizient und kontinuierlich (zusammen-)arbeiten können. Im kommenden Jahr werden Unternehmen die Rolle des Büros neu definieren: Digitale Arbeitsbereiche schaffen, in denen Mitarbeiter sicher und zuverlässig auf die Ressourcen zugreifen können, die sie für effektives Arbeiten benötigen - und mit Kollegen, Partnern und Kunden über jedes Gerät, jeden Kanal und an jedem Ort zu interagieren. Neue Richtlinien fördern zudem gerechte Arbeitsbedingungen, sodass kein Mitarbeiter aufgrund seines Arbeitsortes benachteiligt wird.

3. Mitarbeiter bestimmen Arbeitsort und -zeit 

Die Zahl der Arbeitnehmer, die ihren Job kündigen, ist auf Rekordhoch. Dies verschärft den Fachkräftemangel weiter – insbesondere bei gefragten Skills wie Cloud, Sicherheit, KI und Analytics, die für die Digitalisierung der Wirtschaft benötigt werden. Unternehmen müssen deshalb ihr Angebot an ihre Mitarbeiter überdenken und sich stärker auf deren Wünsche einlassen:

Flexible Arbeitsmodelle, die allen ermöglichen, einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten, ihre Karriere voranzutreiben und zu ihren eigenen Bedingungen zu arbeiten. Unternehmen werden ihren Mitarbeitern nicht mehr vorschreiben können, wo und wie sie zu arbeiten haben.

4. Eine neue Jobkategorie entsteht

In dem Bemühen, qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen und sich im „War for Talents“ einen Vorteil zu verschaffen, werden Unternehmen mithilfe von hybriden Arbeitsmodellen und digitalen Technologien eine neue Jobkategorie schaffen. Diese wird die Flexibilität und Autonomie bieten, nach der sich viele Freiberufler, Auftragsarbeiter und sogenannte Gig Worker sehnen, und ihnen gleichzeitig ein gewisses Maß an Stabilität bieten, dass für Arbeitnehmer im Zuge der Pandemie immer wichtiger geworden ist.

Das Fundament für die Arbeit der Zukunft ist gelegt – Unternehmen müssen im kommenden Jahr darauf aufbauen: Diejenigen, die hybride Modelle und Technologien implementierten, können die flexiblen, agilen und engagierten Arbeitskräfte für sich gewinnen, die sie brauchen, um langfristig erfolgreich zu sein.

Meistgelesene BLOGS

Firmen | News
01. März 2024
Unter dem Motto „Mission Zukunft - Transformation der Wirtschafts- und Energiesysteme" veranstalten die Deutsche Handelskammer in Österreich in Kooperation mit Fraunhofer Austria Research das Deutsch-...
Nicole Mayer
26. Jänner 2024
Der Bewerb um die höchste staatliche Auszeichnung für Unternehmensqualität in Österreich ist eröffnet. Gemeinsam mit dem Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) sucht Quality Austria wieder...
Alfons A. Flatscher
02. Jänner 2024
... das Alte geht. Die Welt ist im Wandel. Wir wandeln uns mit. Der REPORT ist im Wandel und erscheint in neuem Kleid: Mit neuem Layout, auf besserem Papier und mit einer Weiterentwicklung des inhaltl...
Firmen | News
25. März 2024
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel und Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine entscheidende Rolle. Unternehmen weltweit erkennen zunehmend die Bedeutung von KI für ihre Produktivität und W...
Katharina Bisset
07. Februar 2024
Ab 14. Februar 2024 müssen alle Pflichten des Digital Services Act von betroffenen Unternehmen umgesetzt werden – aber was bedeutet dies konkret? Der Umfang der Pflichten hängt davon ab, welche Dienst...
Alfons A. Flatscher
26. Jänner 2024
Ganz oben auf der Agenda unserer Leser*innen steht: Neues schaffen! Wir haben gefragt, 150 Leser*innen haben uns qualifizierte Antworten geliefert. (Zum Artikel: Chancen überall, nicht erst ab 2025) D...
Mario Buchinger
22. Jänner 2024
In der Consulting- und Coaching-Branche gibt es sicher einige Leute, die kompetent Organisationen unterstützen können. Aber viele der Coaches und Consultants nützen meist nur sich selbst. Worauf Unter...
Firmen | News
14. März 2024
Bereits zum dritten Mal verleiht die auf Informationssicherheit spezialisierte Zertifizierungsinstanz CIS - Certification & Information Security Services GmbH die begehrte Personenauszeichnung „CI...

Log in or Sign up