Samstag, September 07, 2024
Mitarbeiterführung in Krisenzeiten

Engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das Herzstück jedes Unternehmens – gerade in der aktuell belastenden Situation durch Covid-19. Um Unternehmen sicher durch diese schwierige Phase zu leiten, haben das Wohlergehen und die Motivation der Belegschaft oberstes Priorität.

Wie sich Führungskräfte in Krisenzeiten verhalten, prägt die gesamte Unternehmenskultur. Anliegen und Sorgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ernst genommen werden. Panik und Überreaktionen sind keinesfalls hilfreich. Führungskräfte nehmen deshalb eine Vorbildfunktion ein, sagt Anna Nowshad, Director bei Deloitte Österreich: „Gerade in Zeiten der Unsicherheit suchen viele Mitarbeiter nach Orientierung und Zuversicht bei ihren Vorgesetzten. Sie erwarten sich jetzt genaue, zeitgerechte und zuverlässige Informationen.“

Transparente Kommunikation ist das A und O. Unternehmen sollten spezielle Kanäle für Anfragen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern einrichten, um einen reibungslosen Austausch zu gewährleisten. Hinzugezogene Expertinnen und Experten können Fragen kompetent beantworten und Fakten verständlich transportieren.

Neben der Belegschaft darf nicht auf die zentrale Bedeutung von Lieferanten und Vertragspartnern vergessen werden. Sie erbringen erfolgskritische Leistungen für die Aufrechterhaltung des Betriebes. Führungskräfte müssen deshalb sicherstellen, dass auch externe Akteure in die kurz- und mittelfristigen Planungen einbezogen werden. Nur so können Unternehmen – über die Krise hinaus – wettbewerbsfähig bleiben.

Noch ist unklar, wie sich die Situation rund um Covid-19 weiterentwickelt. Dennoch sollten schon jetzt Überlegungen beginnen, wie der unterbrochene oder verminderte Geschäftsbetrieb auch während laufender Maßnahmen langsam wieder aufgenommen werden kann. „Die Zeit bis zur Wiederaufnahme der vollen Kapazität kann sich lange und kompliziert gestalten. Eine systematische Arbeits- und Personaleinsatzplanung für den optimierten Einsatz der Belegschaft sowie zusätzliche Hygienevorschriften, Besucherrichtlinien oder Schutzausrüstungen sollte deshalb möglichst früh miteinkalkuliert werden“, bestätigt Anna Nowshad.

Der Bedarf an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kann vorübergehend rückläufig sein. Führungskräfte sollten aber bedenken, dass ein vorzeitiger Personalabbau langfristig negative Auswirkungen haben kann – insbesondere in jenen Bereichen, die ohnehin von anhaltendem Fachkräftemangel betroffen sind. Deloitte-Expertin Nowshad rät von voreiligen Entscheidungen ab: „Nach Ende der Krise wird ein umso stärkerer Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern herrschen.“ Das Maßnahmenpaket der österreichischen Bundesregierung stellt mit Kurzarbeit, Stundungen und Haftungsübernahmen eine Reihe von Instrumenten zur Verfügung, um den Unternehmen unter die Arme zu greifen. Die Entlassung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollte erst das letzte Mittel der Wahl sein.

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