Auf dem voestalpine-Gelände in Linz baut ein Konsortium mehrerer Großkonzerne die größte Wasserstoff-Pilotanlage der Welt. Die EU-Kommission fördert das »Flaggschiffprojekt« mit rund zwölf Millionen Euro.
Das Konsortium »H2FUTURE«, bestehend aus voestalpine, Siemens, Verbund und der Verbund-Tochter Austrian Power Grid, zieht zur Erreichung der klimapolitischen Ziele im Rahmen eines EU-geförderten Forschungsprojektes an einem Strang. Auf dem Werksgelände der voestalpine in Linz entsteht derzeit eine gemeinsame Wasserstoff-Elektrolyseanlage. Bereits im Frühjahr 2019 soll das umfangreiche zweijährige Versuchsprogramm starten. Das K1-MET (Kompetenzzentrum für metallurgische und umwelttechnische Verfahrensentwicklung) und ECN (Energy Research Centre of the Netherlands) sind als wissenschaftliche Partner mit an Bord.
Das Kernstück der Anlage bildet das von Siemens entwickelte, nach Angaben der Betreiber weltweit größte Protonen-Austausch-Membran-Elektrolysemodul (PEM). Mit sechs Megawatt Anschlussleistung können pro Stunde 1.200 Kubikmeter Wasserstoff produziert werden. Elektrischer Strom aus erneuerbaren Quellen – vom Verbund beigesteuert – zerlegt Wasser in die Grundelemente Wasserstoff und Sauerstoff. »Bei der Umwandlung wird ein Rekordwirkungsgrad von 80 Prozent angestrebt«, erklärte Siemens-Chef Wolfgang Hesoun bei der Präsentation des Projekts.
voestalpine, Siemens und Verbund stecken jeweils zwei Millionen Euro in die Pilotanlage, die EU steuert rund zwölf Millionen Euro bei. Langfristiges Ziel ist die Erforschung von »Breakthrough-Technologien, die in etwa zwei Jahrzehnten im großtechnischen Stil anwendbar sein könnten«, so Wolfgang Eder, Vorstandsvorsitzender der voestalpine AG. In Zukunft würden vor allem mehr Speichermöglichkeiten gebraucht, so Verbund-CEO Wolfgang Anzengruber: »›Grüner‹ Wasserstoff ist für uns das perfekte Beispiel für die Sektorkopplung, die zur Dekarbonisierung von Energiewirtschaft, Industrie und Transport dringend erforderlich ist.«