Infineon entwickelt in Graz Chips für Radar- und Kamerasysteme in autonomen Fahrzeugen.
Radar- und Kamera-systeme sind bereits etablierte und massentaugliche Assistenzsysteme. Um vernetztes und autonomes Fahren voranzubringen, muss die Sensorik im Auto entsprechend erweitert werden. Der Chiphersteller Infineon liefert Mikroelek-tronik-Lösungen, die teil- und vollautomatisiertes Fahren ermöglichen sollen. Mit LiDAR (Light Detection And Ranging) als Schlüsseltechnologie rückt diese Vision in greifbare Nähe. Dabei werden Laserstrahlen im Infrarotbereich eingesetzt, um im Fernbereich des Fahrzeugs (bis zu 200 m) Objekte zu erkennen und den Abstand zu diesen zu bestimmen. Die hochauflösende 360-Grad-Messung liefert ein dreidimensionales Bild der Umgebung und ist eine ideale Ergänzung zu Radarsystemen, die mit einer anderen Frequenz der elektromagnetischen Wellen arbeiten.
Infineon entwickelt in Graz eine halbleiterbasierte Lösung; parallel dazu wird am Standort Villach an einer Fertigungstechnologie auf Basis Mikro-Elektro-Mechanischer-Systeme (MEMS) geforscht. »Ziel ist es, LiDAR zu einer preisgünstigen Option für jeden Neuwagen weltweit zu machen, wie es uns bei Radar gelungen ist«, erklärt Stefan Rohringer, Leiter es Infineon Entwicklungszentrums Graz. In den nächsten Jahren sollen die ersten Systeme in Oberklasse-Fahrzeugen zum Einsatz kommen. Aktuell werden die Laserstrahlen noch durch mechanisch drehende Spiegel ausgerichtet. Um sich in allen Fahrzeugklassen als Standard zu etablieren, sind Systeme auf Halbleiterbasis erforderlich, da diese deutlich kompakter, preisgünstiger und robuster sind.